Energiewende Sachsen-Anhalt: Immer mehr Solarzellen auf DenkmÀlern

Veröffentlicht in: NACHRICHTEN | 0

Halle/MZ (ots) – In Sachsen-Anhalt ist die Zahl der Anlagen zur Erzeugung von Strom oder WĂ€rme aus Sonnenenergie auf DĂ€chern von Kulturdenkmalen sprunghaft angestiegen. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Wochenendausgabe). Demnach haben die unteren Denkmalschutzbehörden in den Landkreisen und kreisfreien StĂ€dten nach Daten der Staatskanzlei im ersten Quartal dieses Jahres bereits 70 derartige Anlagen genehmigt – das entspricht in etwa der Zahl fĂŒr das gesamte Jahr 2020. Seitdem werden immer mehr Anlagen beantragt, im vergangenen Jahr wurden 365 genehmigt, nur 36 abgelehnt. Die meisten AntrĂ€ge stellten Privatpersonen.

Möglich machen den Schub neue Regelungen der Landesverwaltung, die der Energiewende Vorrang vor dem Denkmalschutz einrĂ€umen. So muss nach einem Erlass der Staatskanzlei und des Kulturministeriums vom Dezember vorigen Jahres der Bau von Solaranlagen an oder auf Kulturdenkmalen „regelmĂ€ĂŸig“ genehmigt werden. Eine „BeeintrĂ€chtigung des Erscheinungsbildes“ des GebĂ€udes, wie es frĂŒher der Fall war, reicht demnach als Ablehnungsgrund nicht mehr aus. Mit diesem Argument hatte die kommunale Denkmalschutzbehörde noch 2023 eine auf dem Dach des Magdeburger LandtagsgebĂ€udes geplante Photovoltaikanlage gestoppt.

Symbolfoto/pixabay