Duale Studenten des Landkreises Börde in der Praxisphase

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„Inklusive Verwaltung von morgen“ / so lautet der Projektauftrag des Landrates

Im Rahmen einer Praxiswoche nahmen die dualen Studenten des Landkreises Börde die Verwaltung unter die „Lupe“. Martin Stichnoth hatte einen passenden Projektauftrag formuliert. Beantwortet werden sollte die Frage, wie soll unsere Verwaltung „von morgen“ hinsichtlich der Barrierefreiheit aussehen?

Die 6 Studenten belegen an der Fachhochschule Harz die StudiengĂ€nge „Öffentliche Verwaltung“ und „Verwaltungsökonomie“. Nach erfolgreichem Abschluss „Bachelor of Arts“ sollen die jungen Leute dem Landkreis Börde als Mitarbeiter zur VerfĂŒgung stehen. So besagen es die zwischen den Studenten und dem Landkreis Börde geschlossenen VertrĂ€ge.

Nun galt es aber erst einmal, eine Praxisphase zu absolvieren. Landrat Martin Stichnoth nutzt die Gelegenheit zum GesprĂ€ch. „HĂ€ngen Sie sich richtig in Ihr Studium rein“, sagt er. „Dann haben Sie einmal die Möglichkeit, beim Landkreis Börde eine verantwortungsvolle Aufgabe auszufĂŒllen. Nun freue ich mich auf die Ergebnisse der Projektwoche.“

Die Studenten skizzieren die AblĂ€ufe. Im Rahmen einer Alterssimulation, die durch BEQISA (Beratungsstelle zur kommunalen Quartiersentwicklung in Sachsen-Anhalt) zur VerfĂŒgung gestellt wurde, können die Studierenden mit einem Anzug „altern“ und Erfahrungen zum Beispiel mit BewegungseinschrĂ€nkungen und weiteren Alterserscheinungen sammeln. Innerhalb der Praxiswoche hatte die Projektgruppe auch die Möglichkeit, sogenannte ExpertengesprĂ€che mit Betroffenen zu fĂŒhren. Eine Mitarbeiterin der Kreisverwaltung und ein BĂŒrger der Stadt Haldensleben, die beide eine körperliche BeeintrĂ€chtigung haben, berichteten aus ihrem Leben und beschrieben alltĂ€gliche Barrieren.

Es wurden Empfehlungen erarbeitet, die in die tĂ€gliche Verwaltungsarbeit des Landkreises einfließen sollen. Landrat Stichnoth: „Wir sind als Verwaltung angehalten, heute die Zukunft in den Blick zu nehmen. Das Spektrum der Aufgaben, auch in Zeiten der Digitalisierung die Inklusion nicht zu vergessen, sind sehr komplex.“

Den Studenten war es wichtig, nicht nur theoretisch ĂŒber eine barrierefreie Verwaltung nachzudenken, sondern auch aktiv kleine Zeichen zu setzen. So wurde das Landratsamt des Landkreises Börde auf der Plattform „wheelmap“ eingetragen. „Wheelmap“ ist eine Karte zur Identifizierung rollstuhlgerechter Orte.

FĂŒr die Organisation der Projektwoche und die fachliche Begleitung der Studenten waren Manuela Brasch als Ausbildungsleiterin, Anne Sophie Fischer vom Örtlichen Teilhabemanagement und die Gleichstellungs- und Behindertenbeauftragte Katja Klommhaus verantwortlich. Klommhaus unterstreicht im Namen aller Akteure: „Alles in allem ein sehr schönes Projekt, von dem alle profitieren.“ Durch die unterschiedlichen Vorlesungs- und Praktikumszeiten, sehen sich die Studenten sonst nur sehr selten und haben kaum die Möglichkeit gemeinsam zu arbeiten. „Ich bin dankbar, dass wir uns als Studierende, innerhalb der Projektwoche besser kennenlernen durften und nicht nur uns, sondern hoffentlich auch Teile Verwaltung fĂŒr das Thema Inklusion sensibilisieren konnten“, stellt Louis Sylvester Petereit fest.

Foto: Aufstellung zum Erinnerungsfoto (v.l.n.r.) Justin Hubl, Louis Sylvester Petereit, Marcel Domenz, Lilly Marleen Wuttke, Lia Eckelt, Katja Klommhaus (Gleichstellungs- und Behindertenbeauftragte), Anne Sophie Fischer (Koordinatorin Inklusion, Örtliches Teilhabemanagement) / abwesend Florian Ruhnke © Landkreis Börde / Uwe Baumgart