Der deutsche Gaming-Markt bewegt sich weiterhin auf einem hohen Niveau – und konnte im ersten Halbjahr 2023 zum Teil deutlich zulegen. Dies ist das Ergebnis einer gemeinsamen Sonderauswertung von GfK und GfK Entertainment anlĂ€sslich der diesjĂ€hrigen Gamescom fĂŒr die Segmente Gaming-Hardware und -Accessoires.
Wie die reprÀsentativen Verkaufsdaten zeigen, stieg der Umsatz mit Spielekonsolen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 90 Prozent. Neben der weiterhin gut performenden Nintendo Switch waren diese Zugewinne vor allem von der PS5 getrieben. Der Sony-Bestseller ist nach den LieferengpÀssen der vergangenen beiden Jahre mittlerweile flÀchendeckend erhÀltlich und konnte 2023 bislang drei Mal so viele Exemplare absetzen wie in den ersten sechs Monaten 2022.
NĂ€chster Hardware-Austauschzyklus steht bevor
Insgesamt haben sich die Gaming-MĂ€rkte durch die Pandemie, wĂ€hrend der viele Menschen ihre Hardware auf den aktuellen Stand gebracht bzw. erstmals in solche Angebote investiert hatten, stark vergröĂert. Entsprechend verhalten ist derzeit noch das Interesse an neuen Produkten, sodass beispielsweise Gaming-Laptops (minus 13 Prozent) und Desktop-PCs (minus 20 Prozent) zwischen Januar und Juni 2023 an Umsatz verloren. Allerdings scheint der Austauschzyklus der zu Corona-Beginn gekauften Produkte langsam wieder zu starten. Eine KĂ€uferbefragung im Rahmen der gfknewron Consumer-Plattform ergab, dass der Anteil der Personen, die ihr funktionierendes Gaming-Notebook schon mit einem NeugerĂ€t ersetzt haben, stetig wĂ€chst. AuĂerdem sind Laptops aus dem Premium-Bereich immer gefragter. Dieses verhĂ€ltnismĂ€Ăig kleine Marktsegment konnte sich in der Preisklasse ab 1.600 Euro um ein Prozent, in der Preisklasse ab 3.000 Euro sogar um 25 Prozent steigern.
Premium wĂ€chst segmentĂŒbergreifend
Auch bei vielen weiteren Gaming-Produkten lohnt der Blick auf die Premium-Angebote. WĂ€hrend etwa das GeschĂ€ft mit Accessoires im Vergleich zum Vorjahreszeitraum insgesamt um ein Prozent zurĂŒckging, landeten beispielsweise Tenkeyless-Keyboards (plus 13 Prozent) und Bluetooth-MĂ€use (plus 36 Prozent) spĂŒrbar im Plus. Bei den Monitoren ergibt sich ein Ă€hnliches Bild. Zwar verzeichneten diese im ersten Halbjahr UmsatzeinbuĂen von acht Prozent. Dennoch konnte bei den Ultra-Premium-GerĂ€ten mit einer Bildwiederholfrequenz von 360 Hertz und höher ein signifikanter Anstieg um 64 Prozent gemessen werden. Entgegen der Inflation und gestiegener Lebenshaltungskosten trotzt Gaming somit, zumindest in Teilen, dem allgemeinen Trend – und Gamer sind weiterhin bereit, in hochpreisige Produkte zu investieren.
Physischer Videospielmarkt verbessert sich um zwei Prozent
Gesondert von der Hardware wurde im Rahmen der Auswertung auch der physische Videospielmarkt unter die Lupe genommen. Trotz der groĂen Konkurrenz durch die digitalen Angebote schrieben HĂ€ndler hier schwarze Zahlen (plus 2 Prozent). Am beliebtesten waren das Action-Adventure „The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom“ und das im „Harry Potter“-Universum angesiedelte Fantasy-RPG „Hogwarts Legacy“.
Games-Merchandise stark nachgefragt
Wie die Daten aus dem Merchandise-Panel von GfK Entertainment belegen, konnten die beiden Top-Titel des laufenden Jahres erheblich mehr Lizenzprodukte als 2022 absetzen. WĂ€hrend 33 Prozent mehr „Harry Potter“-Waren verkauft wurden, steigerte sich der Absatz mit „The Legend of Zelda“-Produkten sogar um beeindruckende 81 Prozent. Besonders begehrt waren Angebote aus den Kategorien Spielzeug, Schreibwaren und Zubehör.
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