Deutsche Bahn inspiziert weitere Betonschwellen

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Erkenntnisse aus technischen Gutachten werden auf weitere Betonschwellen ĂŒbertragen ‱ Vorsichtsmaßnahme kann zu weiteren EinschrĂ€nkungen im Schienennetz fĂŒhren.

(Berlin, 22. November 2022) Die Deutsche Bahn (DB) zieht weitere Konsequenzen aus einem bundesweiten Schwelleninspektionsprogramm. Von Juli bis Ende August 2022 hatten Expert:innen der DB innerhalb weniger Wochen vorsorglich bundesweit rund 200.000 Schwellen eines bestimmten Bautyps und Herstellers ĂŒberprĂŒft. Nun legen die Ergebnisse der durch die DB eingeleiteten materialtechnischen Untersuchungen und technischer Gutachten unabhĂ€ngiger PrĂŒfinstitute nahe, dass ein Herstellungsfehler vorliegen könnte: Die Schwellen weisen teilweise UnregelmĂ€ĂŸigkeiten in der Materialbeschaffenheit auf. Weitere Detailuntersuchungen zeigen zudem, dass eine bestimmte Gesteinsart, die zur Produktion der Betonschwellen genutzt wurde, mitursĂ€chlich fĂŒr die SchĂ€den sein könnte.
 
Aufgrund dieser neu gewonnen Erkenntnisse wird die DB rund 130.000 Betonschwellen weiterer Hersteller mit der gleichen Gesteinsart bundesweit ĂŒberprĂŒfen. Leider werden sich dadurch mutmaßlich weitere EinschrĂ€nkungen nicht vermeiden lassen: Sollten die Expert:innen AuffĂ€lligkeiten entdecken, wird die DB umgehend reagieren. Bis die betroffenen Schwellen getauscht sind, fahren ZĂŒge dann in den entsprechenden Abschnitten langsamer. Es kann, sofern erforderlich, auch zu Sperrungen von Streckenabschnitten kommen. DafĂŒr bittet die DB alle Reisenden und GĂŒterverkehrsunternehmen um Entschuldigung und wird mit Hochdruck daran arbeiten, alle BeeintrĂ€chtigungen schnellstmöglich zu beseitigen.
 
Die DB ersetzt allen betroffenen Eisenbahnverkehrsunternehmen den tatsĂ€chlich eingetretenen Schaden, der diesen im Zusammenhang mit den Schwelleninspektionen und den daraus resultierenden Maßnahmen entsteht. Die bisherigen Regelungen gelten unverĂ€ndert auch fĂŒr die aktuelle Ausweitung des Programms.
 
Die Erneuerung der ursprĂŒnglich als schadhaft identifizierten Schwellen kommt wie geplant voran – die DB hat mittlerweile zwei Drittel der daraus folgenden EinschrĂ€nkungen behoben. 

Bild: Deutsche Bahn AG / Uwe Miethe