BundestagsprÀsidentin Bas zum Tag der Deutschen Einheit: Mit Respekt, Zusammenhalt und Zuversicht Herausforderungen begegnen

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„Der Tag der Deutschen Einheit macht uns bewusst, wie viel wir gemeinsam erreichen können“, sagte BundestagsprĂ€sidentin BĂ€rbel Bas in ihrer heutigen Rede beim Festakt zum Tag der Deutschen Einheit in Erfurt. Sie dankte den BĂŒrgerrechtlern und Demonstrierenden in der DDR, die sich 1989/1990 gegen die Diktatur erhoben haben, und auch denen, die „in politischer Verantwortung der Wiedervereinigung den Weg bereitet haben“, insbesondere Helmut Kohl.

„Wir sollten uns an den Mut und den Zusammenhalt jener Tage erinnern“, so die BundestagsprĂ€sidentin. „Sie zeigen, wie viel wir bewegen können. Auch in Zeiten großer Unsicherheit. In Situationen, auf die uns nichts vorbereitet hat.“

„In Westdeutschland haben wir lange nicht ernstgenommen, dass die Nachwendezeit Wunden geschlagen und Narben hinterlassen hat“, bekannte die BundestagsprĂ€sidentin, die aus dem Ruhrgebiet stammt. „Heute weiß ich aus vielen GesprĂ€chen, wie fundamental der Umbruch in Ostdeutschland war. Gerade an historischen Wendepunkten mĂŒssen wir einander aufmerksam zuhören“, forderte sie deshalb.

„Seit 1990 haben wir gemeinsam viele Krisen bewĂ€ltigt und große Aufgaben gemeistert: die Wiedervereinigung und den Umbruch in Ostdeutschland, die Wirtschafts- und Finanzkrise, die Aufnahme vieler GeflĂŒchteter und seit 2020 die Corona-Pandemie. Trotz aller Schwierigkeiten und Fehler: Das Wichtigste in diesen Zeiten war – und bleibt: Wir halten zusammen“, betonte Bas.

Angesichts der vielfĂ€ltigen ernsthaften Probleme und Krisen, denen Deutschland begegnen muss, unterstrich die BundestagsprĂ€sidentin die Notwendigkeit einer demokratischen Streitkultur. „Es ist notwendig, dass wir miteinander reden – gerade ĂŒber Reizthemen wie Impfpflicht oder Waffenlieferungen.“ Denn „der demokratische Streit hat einen Zweck: Er fĂŒhrt uns zu gemeinsamen Lösungen“, so Bas. Als Grundlage dafĂŒr sieht die BundestagsprĂ€sidentin das Grundgesetz „mit MenschenwĂŒrde als höchstem Wert“: „Ich wĂŒnsche mir weniger Wut und mehr Respekt“, sagte Bas. „Auf dieser Grundlage können wir ĂŒber alles streiten – und das sollten wir auch!“ Diesen Appell richtete sie insbesondere an die politische Klasse: „Wir Politikerinnen und Politiker mĂŒssen den Kontakt zu den Menschen noch stĂ€rker suchen, gut zuhören, uns verstĂ€ndlich erklĂ€ren. Mit einer klaren Sprache.“

„Einer der besten GrĂŒnde fĂŒr Zuversicht ist fĂŒr mich unsere Zivilgesellschaft“, betonte Bas und lobte das weit verbreitete ehrenamtliche Engagement von Millionen BĂŒrgern, nicht zuletzt wĂ€hrend der Pandemie und bei der UnterstĂŒtzung fĂŒr geflĂŒchtete Ukrainer. „Ich danke allen von Herzen, die sich fĂŒr Menschen in Not einsetzen“, sagte die BundestagsprĂ€sidentin.

„Unser Land ist in vielen Bereichen lĂ€ngst zusammengewachsen. Wir sind stark und solidarisch. Auch und vor allem wegen unserer geteilten Geschichte. Unsere Gesellschaft hat alles, um diese Zeit zu meistern. Mit Respekt, Zusammenhalt und Zuversicht.“

Foto: BĂ€rbel Bas (c) SPD/photothek