BĂĽrgerrechtler Lothar Tautz am Mittwoch in der Stadtbibliothek Magdeburg zu Gast

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35 Jahre Friedliche Revolution: Buchlesung und Gespräch zum 9. Oktober

Magdeburg. Im Vorfeld des 35. Jahrestages der Friedlichen Revolution ist der BĂĽrgerrechtler Lothar Tautz am Mittwoch, 9. Oktober, um 17 Uhr in der Stadtbibliothek zu Gast. Zur Vorstellung seines aktuellen Buches „Die Solidarische Kirche als Wegbereiterin der Friedlichen Revolution“ ist er im Gespräch mit Wolfram von Scheliha, Referent des Beauftragtes des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Einer der Wegbereiter der Friedlichen Revolution war der Arbeitskreis Solidarische Kirche, der sich Anfang der 1980er Jahre gründete. Daraus entstand ein landesweites Netzwerk von Oppositionskräften, das Alternativen zur und Auswege aus der SED-Diktatur diskutierte. Lothar Tautz, Mitbegründer und Mitglied der Solidarischen Kirche hat für sein Buch bisher unbekanntes Material aus Privatarchiven und dem Stasi-Archiv zusammengetragen und ausgewertet. Anhand zahlreicher Quellen macht der Verfasser deutlich, wie umfangreich sich das revolutionäre Potenzial des Herbstes 1989 unter dem Dach der Kirche entfalten konnte und wie sich die handelnden Personen in allen Politikbereichen qualifiziert haben.

Mit der GrĂĽndung des Arbeitskreises „Solidarische Kirche“ im Oktober 1986 erwuchs der DDR-BĂĽrgerbewegung ein landesweites Netzwerk innerhalb der evangelischen Kirchen in der DDR, dessen Mitglieder im Herbst 1989 maĂźgeblich die Friedliche Revolution mitprägten. Die Solidarische Kirche in der DDR ist damit ein herausragendes „Beispiel fĂĽr eine herrschaftskritische oppositionelle Theologie“ (Ehrhart Neubert) und Praxis.

Lothar Tautz, gebürtiger Erfurter, hat Pädagogik und Theologe studiert. Vor 1989 arbeitete er beim Kirchentag in der mitteldeutschen Industrieregion und als Pfarrer in Weißenfels, wo er sich an vorderster Stelle in der Friedlichen Revolution engagierte. 1990 wechselte er in den Öffentlichen Dienst, zunächst nach Bonn und Berlin, ab 1997 nach Magdeburg.

Quelle: Stadtbibliothek Magdeburg

Foto/Thalia.de