Arbeitsministerin Grimm-Benne bei Richtfest des „Campus´ Handwerk“ in Halle: „Hohe Ausbildungsqualität für unsere Fachkräfte der Zukunft“

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Halle. Ein neues Zentrum für die Aus- und Weiterbildung für Handwerksberufe wächst derzeit in Halle in die Höhe. Unter dem Namen „Campus Handwerk“ errichtet die Handwerkskammer (HWK) Halle am Standort Osendorf bis Ende 2026 auf über 8.000 Quadratmetern einen modernen Gebäudekomplex mit insgesamt acht Hallen, 19 Werkstätten und insgesamt 238 Werkstattplätzen. „Der Neubau des Technologie- und Bildungszentrums ist für uns ein deutliches Bekenntnis zur dualen Berufsausbildung und eine klare Perspektive für das Handwerk als Rückgrat unserer heimischen Wirtschaft. Unter erstklassigen Bedingungen werden hier Auszubildende unterschiedlicher Gewerke fit für die Zukunft gemacht“, sagte Arbeitsministerin Petra Grimm-Benne (Foto) anlässlich des heutigen Richtfestes. Mit einer Gesamtinvestition von rund 45 Millionen Euro handele es sich um eines der größten Projekte bei den überbetrieblichen Bildungsstätten Sachsen-Anhalts der vergangenen Jahrzehnte, so Grimm-Benne. Das Land beteiligt sich mit 6,7 Millionen Euro an der Finanzierung.

Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff: „Mit diesem Projekt zeigt die Handwerkskammer Halle, dass sie auf der Höhe der Zeit ist. Hier entsteht ein hochmodernes Ausbildungszentrum, das neueste Technologien nutzt. So verbinden sich der berechtigte Stolz auf Traditionen und das Bewusstsein, dass Erfolge immer wieder neu errungen werden müssen.“

Präsident der Handwerkskammer Halle, Thomas Keindorf: „Aus Sicht des Handwerks birgt eine Investition in berufliche Bildung eine hohe gesellschaftliche Rendite. Denn gut ausgebildete Gesellen und Facharbeiter suchen ihren Lebensmittelpunkt in der Region, qualifizieren sich vielleicht zum Meister und übernehmen oder gründen ein Unternehmen, was letztlich für neue Arbeit und Ausbildung sorgt.“

Für Jugendliche in Sachsen-Anhalt bleibt die Ausbildung weiterhin die erste Wahl für eine berufliche Qualifizierung. Landesweit rund 43 Prozent (bundesweit 38 Prozent) der jungen Menschen münden nach der Sekundarstufe I in eine duale Berufsausbildung oder schulische Ausbildungsform ein. Auch die Übernahmequote durch die eigene Ausbildungsstätte lag 2024 in Sachsen-Anhalt mit 83 Prozent auf einem neuen Rekordniveau. Die Übernahmequote übersteigt damit den ost- und gesamtdeutschen Durchschnittswert von 78 Prozent.

Hintergrund:

Der Standort des Bildungszentrums beherbergte vor 100 Jahren noch das Reparaturwerk eines Tagebaus (Osendorfer See). Nach der Schließung des Abbaus und dem Aus für die Kokerei wurde schon in den 50er Jahren eine Berufsschule der Baumechanisierung dort errichtet. Nach der friedlichen Revolution 1989 übernahm die Handwerkskammer am 1. Juni 1990 das Gelände und begann die Errichtung eines Bildungszentrums des Handwerks. Schon im August 1990, also noch vor der Deutschen Einheit und vor der offiziellen Eröffnung fanden dort erste Bildungsgänge statt. Die Werkstätten und Gebäude wurden bereits damals mit Mitteln des Bundes und des Landes modernisiert und neu ausgestattet.

Insbesondere kleine Handwerksbetriebe haben sich spezialisiert und können deshalb nicht alle Ausbildungsinhalte in voller Breite und Tiefe unterweisen. Die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU) im Handwerk bildet neben Berufsschule und Ausbildungsbetrieb einen unverzichtbaren Bestandteil der betrieblichen Ausbildung an. In ein- bzw. mehrwöchigen Kursen werden die Auszubildenden – ergänzend zur berufspraktischen Ausbildung im Betrieb – in den Berufsbildungszentren des Handwerks in den neuesten Technologien und Techniken unterwiesen, damit eine ganzheitliche Ausbildung gewährleistet wird.

Quelle: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt am 10. September 2025

Foto: Baufortschritt am neuen Bildungszentrum (c) Handwerkskammer Halle (Saale)