Amphibien auf dem Trockenen – Wenig Regen und hohe Temperaturen machen Laubfrosch und Co. zu schaffen

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Sommer, Sonne, Sonnenschein – was fĂĽr Urlauber oft ein Muss ist, ist fĂĽr Amphibien in den Sommermonaten zu einer schwierigen Zeit geworden. Die wechselwarmen Tiere sind in der Regel auf Feuchtigkeit und das Vorhandensein von Gewässern angewiesen – und genau hier liegt das Problem. 

Die vergangenen heiĂźen und trockenen Sommer haben den Amphibien bereits stark zugesetzt. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die jedes Jahr fleiĂźig Amphibien zählen und die wanderfreudigen Lurche ĂĽber die StraĂźen tragen, mussten feststellen, dass die Zahl der Amphibien erneut zurĂĽckgegangen ist. „Die anhaltende Hitze und Trockenheit dezimiert die ohnehin gefährdeten Bestände unserer heimischen Frösche, Kröten und Schwanzlurche, da sie sich ohne geeignete Laichgewässer nicht ausreichend fortpflanzen können und durch die Austrocknung auch körperliche Schäden erleiden. FĂĽr die Zukunft der Amphibien sieht es also nicht so sonnig aus“, bedauert Sandra Honigs, stellvertretende Leiterin und Kuratorin fĂĽr den Landbereich im Aquazoo Löbbecke Museum DĂĽsseldorf. 

Vielfalt der Gewässer ist wichtig

Alle Amphibien brauchen Wasser: Laubfrosch, Erdkröte und Grasfrosch legen ihren Laich in ganz verschiedene Gewässer ab. Hier entwickeln sich die Nachkommen bei guten Bedingungen durch Metamorphose unterschiedlich schnell zum fertigen Tier.  

PfĂĽtzen, Teiche, Seen oder Waldbäche sind gute Laichgewässer fĂĽr unsere heimischen Amphibienarten. So bringt der Feuersalamander in sauberen kleinen FlieĂźgewässern sogar lebende, kiementragende Larven zur Welt. Dort entwickeln sich die Larven je nach Region und Witterung innerhalb weniger Monate zu landlebenden Salamandern. Ohne ausreichendes Wasser und Luftfeuchtigkeit kommt die Fortpflanzung jedoch schnell zum Erliegen – und leider fehlt der Nachschub von oben! 

Ohne Regen keine PfĂĽtzen

Gerade fĂĽr Amphibien, die zur Fortpflanzung auf Kleinstgewässer wie PfĂĽtzen angewiesen sind, ist heiĂźes, trockenes Wetter während der Laichzeit eine Katastrophe, denn ohne Regen gibt es keine PfĂĽtzen. 

DarĂĽber hinaus sind Regenfälle fĂĽr Amphibien neben steigenden Temperaturen nach dem Winter ein wichtiges Signal fĂĽr die bevorstehende Paarungszeit. Manchen Arten bleibt ohne den Regen nichts anderes ĂĽbrig, als eine Laichpause einzulegen. 

Trockenheit und Hitze setzen auch dem Laubfrosch zu

Wie alle Amphibien leiden auch unsere heimischen Laubfrösche unter Trockenheit und Hitze. Als einzige baumbewohnende Lurche Europas halten sie sich gerne in Hecken, Sträuchern und Bäumen auf, um dort nach kleinen Fluginsekten, ihrer Lieblingsspeise, Ausschau zu halten. Doch gerade dort sind die Tiere der trockenen und heiĂźen Luft ausgesetzt.  

Obwohl der kleine grĂĽne Laubfrosch eigentlich ein Sonnenanbeter ist, wird ein heiĂźer Sommer mit kaum Regen und Temperaturen oft ĂĽber 30 Grad fĂĽr ihn zum Problem.  Denn wenn die Luft zu trocken ist, können die Tiere selbst schnell austrocknen. Und weil die Trockenheit auch den Insekten die Lebensgrundlage entzieht, wird auch die Nahrung fĂĽr die Lurche knapp. 

So können Gartenbesitzer helfen

Die Anlage und Pflege von Kleingewässern in privaten und öffentlichen Gärten können die Welt der Amphibien nachhaltig unterstĂĽtzen!  

Ein möglichst naturnah gestalteter Gartenteich schafft nicht nur Lebensraum für Insekten und Amphibien, sondern ist ganz nebenbei auch eine natürliche Klimaanlage im eigenen Garten, die auch den menschlichen Gartenbewohnern den einen oder anderen heißen Tag erträglicher macht.

Über die Kooperation von WetterOnline und dem Aquazoo Löbbecke Museum in Düsseldorf

WetterOnline engagiert sich als Pate im Aquazoo Löbbecke Museum in Düsseldorf für den Artenschutz heimischer Amphibien. Denn WetterOnline hegt als Wetterdienstleister eine ganz besondere Beziehung zum Europäischen Laubfrosch – auch als Wetterfrosch bekannt – und möchte helfen, diesen Frosch und seine heimischen Artgenossen noch in Zukunft in Deutschland beheimatet zu wissen. Für die Kooperation mit dem Aquazoo Löbbecke Museum hat sich WetterOnline bewusst entschieden: Der Aquazoo führt seit dem Jahr 2008 eine Zucht- und Schutzstation für Amphibien und setzt sich so in besonderem Maße für diese bedrohte Tiergruppe ein. 

  • Bildunterschrift: Besonders fĂĽr Amphibien, die die meiste Lebenszeit in Gewässern verbringen, ist Regen eine Lebensgrundlage.  
  • Bildnachweis: Shutterstock