50 Jahre Mazda in Deutschland: Aufstieg eines Exoten

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  • Eintrag ins Handelsregister am 23. November 1972
  • Bis heute rund drei Millionen Fahrzeuge in Deutschland verkauft
  • Mit Mut, Innovationskraft und emotionalem Design in die Zukunft

Mazda feiert rundes JubilĂ€um in Deutschland: Am heutigen 23. November jĂ€hrt sich der Eintrag der nationalen Vertriebsgesellschaft ins DĂŒsseldorfer Handelsregister zum 50. Mal, die ersten Fahrzeuge rollten ein gutes Vierteljahr spĂ€ter auf die Straßen. Ein halbes Jahrhundert nach dem Marktstart prĂ€sentiert sich Mazda heute als Marke mit Premium-Anspruch, die die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft mit Mut, Innovationskraft und unkonventionellem Denken angeht.

Eine Mischung, mit der die japanischen Marke in den vergangenen fĂŒnf Jahrzehnten eine eindrucksvollen Erfolgsgeschichte schrieb: Rund drei Millionen Fahrzeuge hat Mazda bis heute in Deutschland verkauft, fast 900.000 davon sind aktuell auf den deutschen Straßen unterwegs und begeistern die Kunden mit hoher QualitĂ€t, innovativer Technik und emotionalem Design.

Start mit sieben Mitarbeitern

Die ersten Modelle hat Mazda dem deutschen Publikum bereits 1969 auf der IAA in Frankfurt gezeigt und damit frĂŒhe Begehrlichkeiten geweckt; bis die Marke dann nach Deutschland kommt, vergehen aber noch drei Jahre. Dennoch gehört das Unternehmen zu den ersten japanischen Automobilherstellern, die den Sprung auf den anspruchsvollen Markt in der Mitte Europas wagen.

Sieben Mitarbeiter inklusive GeschĂ€ftsfĂŒhrer beziehen im SpĂ€therbst 1972 die erste, 545 Quadratmeter kleine Niederlassung in Hilden bei DĂŒsseldorf; der Umzug in den Leverkusener Stadtteil Hitdorf, in dem Mazda bis heute ansĂ€ssig ist, erfolgt sechs Jahre spĂ€ter. Zu diesem Zeitpunkt ist die Zahl der BeschĂ€ftigten schon auf ĂŒber einhundert angewachsen.

Zum Verkaufsstart im FrĂŒhjahr 1973 gibt es drei Modellreihen: den Mazda 616 und 818 jeweils als Limousine und CoupĂ© sowie den sportlichen RX-3 mit Kreiskolbenmotor. In diesen drei Modellen steckt schon viel von dem, was die Marke bis heute auszeichnet: stilvolles Design, hohe FunktionalitĂ€t im Alltag, Innovationsfreude und technische Kompetenz.

Doch es dauert, bis sich die deutschen Kunden fĂŒr die exotische Marke aus Fernost erwĂ€rmen: Die noch kleine Modellpalette, das dĂŒnne HĂ€ndlernetz und die aufziehende Ölkrise sorgen dafĂŒr, dass die selbstbewussten Verkaufsziele zunĂ€chst verfehlt werden. Anstatt der angepeilten 3.500 Einheiten finden im ersten Jahr nur knapp 500 Exemplare einen Kunden.

Von Hiroshima nach Frankfurt: HĂ€rtetest fĂŒr den kommenden Bestseller

Der Durchbruch kommt mit dem Mazda 323, der auf der IAA 1977 im wichtigen Kompaktsegment Premiere feiert. Zuvor hat er einen sensationellen Trip von der Mazda Heimat Hiroshima nach Frankfurt absolviert. 13 LĂ€nder und 15.000 Kilometer in 30 Tagen – ein besseres Zeugnis fĂŒr die QualitĂ€t des Mazda 323, aber auch fĂŒr die Entschlossenheit von Mazda, sich mit diesem Modell nun endlich in Deutschland zu etablieren, gibt es nicht.

Das KalkĂŒl geht auf: Noch in seinem Premierenjahr stellt der Mazda 323 bereits die HĂ€lfte der deutschen Mazda Zulassungen und avanciert spĂ€ter zum beliebtesten japanischen Auto in Deutschland. Bis heute ist das Kompaktfahrzeug mit mehr als 770.000 Einheiten das meistverkaufte Mazda Modell in Deutschland.

Jetzt gelingt Mazda praktisch alles: Der kurz danach startende Mazda 626 wiederholt den Erfolg des 323 in der Mittelklasse und wird spĂ€ter zum erfolgreichsten Importmodell in Deutschland ĂŒberhaupt. Der zweisitzige Mazda RX-7 bereicherte ab 1979 das Modellprogramm und wurde in drei Generationen zum meistverkauften Fahrzeug mit Kreiskolbenmotor der Japaner. Bis Ende der 1980er Jahre steigert die gerade noch so exotische Marke ihren Fahrzeugabsatz in Deutschland auf rund 90.000 Einheiten, erzielt einen Marktanteil von 3,2 Prozent und wird erfolgreichster japanischer Automobilhersteller – das alles nur gut 15 Jahre nach dem Start. Gekrönt wurde das Jahrzehnt im Jahr 1989 durch die Vorstellung des ikonischen Mazda MX-5, der in mittlerweile vierter Generation als leichter und agiler Roadster die Blaupause fĂŒr die von Mazda mit dem Begriff „Jinba Ittai“ beschriebene Einheit von Fahrer und Fahrzeug ist.

Zoom-Zoom: Der Mazda6 stĂ€rtet 2002 eine neue Ära

Mit der Premiere der ersten Mazda6-Generation auf dem Genfer Automobilsalon 2002 beginnt fĂŒr Mazda eine neue Ära. Auch die begleitende „Zoom-Zoom“-Kampagne, die fĂŒr eine fast kindliche Freude an der automobilen Fortbewegung steht, entfaltet eine starke Wirkung – unterstĂŒtzt vom sportlicheren Design der neuen Modelle und ihrer dynamischeren Ausrichtung. Fahrzeuge wie das Kreiskolbenmotor-CoupĂ© RX-8, der ikonische MX-5 oder auch der Kompaktsportler Mazda3 MPS machen Mazda zur wohl sportlichsten asiatischen Marke und sorgen dafĂŒr, dass das FahrvergnĂŒgen bis heute ganz oben auf der Liste der unverzichtbaren Markenwerte steht.

Die Skyactiv Revolution

Die moderne Marke Mazda der Gegenwart ist das Ergebnis der Skyactiv Revolution von 2011. Auf der IAA debĂŒtiert der Mazda CX-5, der als erstes Modell die neuen Skyactiv Technologien in die Serie bringt: fĂŒr mehr Fahrspaß und Effizienz, fĂŒr mehr Leichtigkeit und eine besonders intensive Verbindung zwischen Mensch und Maschine. Zusammen mit dem eleganten Kodo Design prĂ€gt Skyactiv heute das gesamte Modellprogramm. Zugleich sorgt der Mazda CX-5 zusammen mit Mazda CX-3, Mazda CX-30 und dem vollelektrischen Mazda MX-30 dafĂŒr, dass sich der japanische Herstellereine starke Stellung im angesagten Crossover-Segment erarbeitet. Das neue Spitzenmodell Mazda CX-60 baut auf diesem Erfolg auf und hat nach seinem Start Mitte 2022 bereits alle Erwartungen ĂŒbertroffen.

Mehrgleisig in die Zukunft

Die großen Crossover – neben dem CX-60 folgt demnĂ€chst auch der CX-80 – sind zugleich Botschafter des Multi-Solution-Ansatzes von Mazda: Sie treiben die Elektrifizierung der Antriebspalette voran, zeigen aber auch, dass hocheffiziente Verbrennungsmotoren je nach Modell, Region und Einsatzbereich weiterhin eine passende Lösung sein können. Von Reihenvier- und sechszylindermotoren mit innovativen Brennverfahren ĂŒber Elektrofahrzeuge, Hybride und Plug-in-Hybride bis hin zum Kreiskolbenmotor, der als Teil eines seriellen Plug-in Hybridantriebes seine Wiedergeburt erlebt: Wie so oft in ihrer Geschichte wird die Marke auch in Zukunft immer wieder ĂŒberraschen, ĂŒberzeugen und begeistern.

„Mazda hat in den vergangenen 50 Jahren immer wieder eigene Wege eingeschlagen und sich von HĂŒrden und Hindernissen nicht abhalten lassen, sondern sie im Gegenteil als Herausforderung begriffen, und mit einer starken Teamleistung bewĂ€ltigt“, sagt Bernhard Kaplan, GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Mazda Motors Deutschland GmbH. „Dieser Challenger-Spirit bestimmt das Denken und Handeln des Unternehmens – und ist mit dafĂŒr verantwortlich, dass zwischen Marke und Kunden eine so intensive Bindung entstanden ist. Eine feste Verbindung besteht auch zwischen der Marke und den HĂ€ndlern, von denen viele schon in zweiter oder dritter Generation mit großer Überzeugung Mazda vertreten und verkaufen. Diese emotionale Bindung zwischen Marke, HĂ€ndlern und Kunden lĂ€sst uns mit großer Zuversicht in die Zukunft blicken.“

Foto: Mazda 323 – Baujahr 1978 (c) Mazda Deutschland