- Antonelli sicherte sich den Titel vor dem letzten Rennen der Saison am Sonntag
 - Insgesamt neun Saisonsiege als Grundstein fĂŒr seinen Erfolg
 - Prema Racing gewinnt die Teamwertung
 
NĂŒrburg. Der neue Meister in der ADAC Formel 4 steht fest: Andrea Kimi Antonelli (16/Prema Racing) krönte sich im 17. Saisonlauf am NĂŒrburgring durch seinen ersten Platz vorzeitig zum Champion in der Saison 2022. âEinfach unglaublich! Meister in der ADAC Formel 4 zu sein, fĂŒhlt sich groĂartig an. Nach der Zieldurchfahrt habe ich im Teamradio meine ganze Freude herausgeschrien, das war ein emotionaler Moment. Ich genieĂe jetzt den Erfolg und lasse die EindrĂŒcke auf mich wirken“, sagte der Italiener. Gleichzeitig jubelte der Mercedes-Junior mit seinem Team von Prema Racing ĂŒber den ersten Platz in der Teammeisterschaft. Hinter dem neunfachen Laufsieger kamen Taylor Barnard (18/GBR/PHM Racing) und McLaren-Junior Ugo Ugochukwu (15/USA/Prema Racing) ins Ziel.
Im ersten Rennen am Samstagvormittag sahen die Besucher des ADAC Racing Weekend in der Eifel ein kurzweiliges Rennen. Bei bewölktem Himmel und Temperaturen von zwölf Grad Celsius gingen die Piloten mit ihren rund 180 PS starken Formel-4-Fahrzeugen auf Regenreifen an den Start. Pole-Setter Camara verteidigte auf der nassen Strecke seine FĂŒhrung vor Antonelli. Allerdings neutralisierte eine Safety-Car-Phase in der achten Runde das Feld. Camara bestimmte zwei UmlĂ€ufe spĂ€ter wieder das Tempo und behauptete beim Re-Start seine FĂŒhrung. Eine Runde auf der 5,137 Kilometer langen Grand-Prix-Strecke spĂ€ter setzte Antonelli zum entscheidenden Manöver an: Ăber mehrere Kurven hinweg duellierte sich der Mercedes-Junior mit dem Ferrari Driver Academy-Piloten und ĂŒbernahm Platz eins. Damit machte der MeisterschaftsfĂŒhrende Antonelli einen weiteren Schritt in Richtung Titel und kam vor Camara ins Ziel. Der Australier James Wharton (16/Prema Racing) komplettierte das Podium. Durch seinen vierten Platz hielt Barnard das Titelrennen zunĂ€chst noch offen, Ugochukwu wurde FĂŒnfter.
Camara startete im zweiten Lauf am Nachmittag erneut vom ersten Rang. Allerdings legte Antonelli unter regnerischen Bedingungen einen Blitzstart hin und bog als FĂŒhrender in die erste Kurve ab. Antonelli meisterte die anspruchsvollen Bedingungen auf dem Traditionskurs in der Eifel am besten und baute seinen Vorsprung in einer turbulenten Anfangsphase aus. Auch eine Safety-Car-Phase zum Ende des Rennens konnte den neuen Champion nicht stoppen, sodass Antonelli seinen zweiten Sieg in Folge am NĂŒrburgring feierte. âDie Traktion bei nasser Strecke war nicht besonders gut, dennoch ist mir der Start hervorragend gelungen. Im Rennverlauf musste ich nicht mehr das letzte Risiko eingehen und ich wusste, dass ich auf Meisterschaftskurs lag. Trotzdem habe ich bis zum Schluss die Konzentration aufrechterhalten und sah als Meister die Zielflagge“, schilderte Antonelli das Rennen aus seiner Sicht. Mit 303 Punkten kann er nicht mehr von der Spitze der Fahrerwertung verdrĂ€ngt werden.
Dahinter entwickelte sich ein spannender Kampf um die PodestplĂ€tze, bei dem sich Barnard auf den zweiten Rang schob und diesen ins Ziel brachte. âIn der ersten Kurve habe ich eine BerĂŒhrung am Auto wahrgenommen und trug dadurch einen leichten Schaden davon. Das war nicht ideal fĂŒr mein Rennen“, sagte Barnard, der auch in der Meisterschaft den zweiten Platz hinter Antonelli belegt. Ugochukwu freute sich in seinem fĂŒnften Lauf in der Highspeedschule des ADAC mit Platz drei ĂŒber sein bisher bestes Ergebnis und gleichzeitig Rang eins in der Rookiewertung. âDas Rennen war durch die nassen StreckenverhĂ€ltnisse ziemlich nervenraufreibend. Ich habe mir allerdings keinen Fehler erlaubt und freue mich sehr ĂŒber meinen ersten Pokal in der ADAC Formel 4″, sagte Ugochukwu. Der Finne Rasmus Joutsimies (Jenzer Motorsport) wurde Vierter und sammelte dadurch wertvolle ZĂ€hler fĂŒr die Rookiewertung. Vor dem letzten Rennen am Sonntagmittag fĂŒhrt der 19-JĂ€hrige mit sieben Punkten Vorsprung auf Camara. Ferrari Driver Academy-Pilot Wharton vervollstĂ€ndigte im vorletzten Saisonrennen die besten FĂŒnf.
GroĂe Freude herrschte auch bei Prema Racing ĂŒber den Gewinn der Teammeisterschaft. Vor dem finalen Sonntagsrennen ist dem italienischen Rennstall der erste Platz mit 561 ZĂ€hlern nicht mehr zu nehmen. Das erfolgreichste Team der Saison 2022 weist eine eindrucksvolle Bilanz auf: Insgesamt fuhr Prema Racing zwölf Siege mit vier verschiedenen Fahrern ein, hinzu kommen neun Pole-Positions. âAls Kollektiv haben wir einen sehr starken Job gemacht. FĂŒr uns als Team ist dieser Titel sehr wichtig, denn er schweiĂt uns noch mehr zusammen“, sagte Grazia Troncon, Teammanagerin von Prema Racing.
Das letzte Saisonrennen der ADAC Formel 4 findet am Sonntag um 11:35 Uhr statt. Spannung ist fĂŒr das Finale garantiert: Durch die Reverse-Grid-Regel starten die Top acht des vorherigen Laufs in umgekehrter Reihenfolge. Nandhavud Bhirombhakdi (16/Jenzer Motorsport) aus Thailand geht von der Pole-Position ins Rennen. Im 18. Lauf fĂ€llt dann auch die Entscheidung in der Rookiewertung. Der Livestream ist bei sport.de und adac.de/motorsport verfĂŒgbar.
Foto: Andrea Kimi Antonelli (16/ITA/Prema Racing) ist neuer Champion in der ADAC Formel 4 (c) ADAC Motorsport
															