Hamburg (ots) – Zum Partymachen gehören Drogen auch dazu, fand die Rapperin und Schauspielerin Nura Habib Omer frĂŒher, wie sie in ZEIT VERBRECHEN (ab morgen im Handel) berichtet. „Irgendwann dachte ich: Wenn ich sowieso die ganze Zeit im Club bin, kann ich auch nebenbei was verdienen, weiĂte? Und habe dann angefangen zu dealen. Ich war auch wirklich gut im Drogenverticken.“ Die 33-jĂ€hrige KĂŒnstlerin sei „lange kein guter Mensch“ gewesen, insbesondere in ihrer Zeit mit der Band SXTN. Sie erinnert sich: „Zum Beispiel haben wir damals einfach Hotelzimmer verwĂŒstet. Heute denke ich: Wie dumm! Mein kleiner Bruder arbeitet in einem Hotel, er muss den Dreck von solchen Ego-KĂŒnstlern wie mir wegmachen.“
Schon mit 18 Jahren, als sie nach Berlin gezogen war, hatte Nura Habib Omer Probleme mit der Polizei: „Ich war in Berlin jahrelang ein Geist. Obwohl ich bei einer Freundin gemeldet war, habe ich nie bei ihr gewohnt. Ich hatte ĂŒbertrieben viele Schulden, war nicht versichert. Inkasso war hinter mir her, die Polizei auch. Das heiĂt, es kamen stĂ€ndig miese Rechnungen bei meiner Freundin an. Und Haftbefehle – Standard.“ Im Laufe der Zeit kamen so manche Delikte zusammen: „Einmal wurde ich in Stuttgart verhaftet. Da habe ich – angeblich – eine Politesse beleidigt und musste eine Strafe zahlen. Dann habe ich einmal ein AfD-Plakat abgerissen und ’ne fette Strafe dafĂŒr bekommen. Dann wurde ich beim GraffitisprĂŒhen erwischt – wieder Geldstrafe. An Karneval wurde ich auch verhaftet, weil ich mich mit einem Polizisten geprĂŒgelt habe.“
Wenn sie auf ihre Vergangenheit und insbesondere auch auf die Flucht ihrer Familie vor dem Golfkrieg zurĂŒckblickt, stellt sie fest: „Was ich in positiver Weise davon mitgenommen habe, ist, dass ich mich auf meine Familie verlassen kann. Wir sind durch den Tod und die Hölle gegangen, und ich weiĂ, die wĂŒrden alles fĂŒr mich tun. Umgekehrt genauso.“
Foto: Cover ZEIT VERBRECHEN 15/2022 (EVT: 14.06.2022) (c) Matthieu Croizier