Drama: Ich werde nicht schweigen (3sat 20:15 – 21:45 Uhr)

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Oldenburg, 1950er Jahre: Die Kriegswitwe Margarete versucht, fĂŒr sich und ihre Söhne eine Rente zu erhalten. Scheinbar ohne Grund wird sie vom Amtsarzt Dr. Ahrens in die Psychiatrie eingewiesen.

Nach einem Jahr kehrt Margarete traumatisiert und erschöpft zurĂŒck, vom Staat entmĂŒndigt und von der Gesellschaft stigmatisiert. Sie will beweisen, dass ihre Einweisung ein Irrtum war. Und sie will das Sorgerecht fĂŒr ihre Kinder zurĂŒck.

Die Nachbarn im Haus kĂŒmmern sich aufdringlich um sie. WĂ€hrend ihres Aufenthaltes in der Heil-und Pflegeanstalt von Wehnen hatten sich die geschwĂ€tzige Frau Schröder und der Kriegsveteran Herr Windhorst in Margaretes Wohnung hĂ€uslich niedergelassen. Windhorst ist nun gar von Amts wegen zu Margaretes Vormund bestellt. Margarete verfĂŒgt nicht einmal ĂŒber ausreichend Mittel, um ihre Kinder zu besuchen. Die beiden Buben sind bei Margaretes Schwester Erna untergekommen. In der Nachbarschaft und in ihrer eigenen Familie spĂŒrt Margarete, dass seit der Einweisung in die Psychiatrie ein Makel an ihr haftet.

Nur die junge Antje, die frĂŒher ihre Kinder gehĂŒtet hat, begegnet Margarete unvoreingenommen. WĂ€hrend der Nazi-Herrschaft war Antjes psychisch kranke Mutter in der Heil- und Pflegeanstalt gestorben. Margarete vertraut sich Antje an. Die schrecklichen Erinnerungen an Wehnen wecken in ihr immer wieder Ängste, aber auch den Willen, sich zur Wehr zu setzen. Dabei begibt sie sich auf dĂŒnnes Eis, denn keiner der verantwortlichen Pfleger und Ärzte will zu Margaretes Vorwurf der falschen Einweisung Stellung beziehen.

Die emotional anrĂŒhrende Geschichte birgt einen wahren Kern: Die Heil- und Pflegeanstalt von Wehnen wurde bis in die 90er Jahre als „saubere“ Anstalt betrachtet. Erst Archivfunde deckten die schrecklichen Euthanasie-Verbrechen der Nazi-Ärzte und Pfleger auf, die in Wehnen Zwangsarbeiter und psychisch Kranke systematisch in den Hungertod trieben.

Foto: Copyright ZDF/VĂĄclav SadĂ­lek

Laufzeit: 90 Minuten
Genre: Drama, D 2017
Regie: Esther Gronenborn

Schauspieler:

Margarete Oelkers – Nadja Uhl
Antje Eversen – Janina Fautz
Frau Schröder – Barbara Philipp
Herr Windhorst – Martin Wuttke
Frau Ahrens – Katja Flint
Paul Ahrens – Rudolf Kowalski
Karl Oelkers – Jan Seba
Jochen Oelkers – Patrik Gega
Erna – Petra Zieser

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