Magdeburg. Am Donnerstag, dem 01.01.2026 um 16.00 Uhr spielt Silvius von Kessel, Domorganist in Erfurt, zum Neuen Jahr im Magdeburger Dom an der großen Schuke Orgel ein freudvolles und vielfältiges Programm mit Werken von Johann Sebastian Bach, Louis Vierne und eigenen Improvisationen.
Eröffnet wird das Konzert zunächst mit einer festlichen Improvisation über den Eröffnungschor des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach und dem Blick zurück in die Weihnachtszeit.
Danach begrüßt Silvius von Kessel mit „In dir ist Freude“ aus Bachs Orgelbüchlein mit viel positiven Gedanken das gerade frisch begonnene neue Jahr 2026! Dieser Choral, der eine Melodie von Giovanni Gastoldi aus dem Jahre 1591 benutzt, war der Choral der immer am Neujahrsmorgen gesungen wird und mit dem Glockenspielmotiv das Jahr willkommen heißt.
Louis Vierne, Titularorganist von Notre-Dame in Paris und einer der bedeutendsten Orgelkomponisten seiner Zeit schuf mit seinen „Pièces de Fantaisie“ ein phantasievolles Werk, das eine Reise durch die Klangwelt der symphonischen Orgel darstellt, von zarter Entrückung und romantischer Elegie bis hin zu gewaltiger Klangpracht, aber auch ausgesprochen modern wirkenden und skurrillen und irrlichternden Klangelementen.
Zum Abschluss nimmt Silvius von Kessel alle mit auf eine Schlittenfahrt mit einer Improvisation über das bekannte Lied Jingle Bells und so kann sich dann die Freude über die Winterzeit vollkommen entfalten.
Vita Silvius von Kessel
Silvius von Kessel, in Oldenburg (i. Oldbg.) geboren, absolvierte das A-Examen an der Folkwang Hochschule Essen mit Auszeichnung (Orgel: Gisbert Schneider) und studierte dann mit einem Stipendium des DAAD in Paris im Konzertfach Orgel bei Olivier Latry. Seit 1994 ist er Domorganist und -kantor am Erfurter Dom St. Marien, zugleich als Orgelsachverständiger und Kirchenmusikbeauftragter des Bistums Erfurt.
Seit Sommer 2004 ist er zudem Vorsitzender der „Thüringer Bachwochen“, des größten Festivals klassischer Musik im Freistaat Thüringen. Seit 1995 hat er einen Lehrauftrag für Orgel an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar inne, ab dem Jahr 2008 als Honorarprofessor für Orgel.
Silvius von Kessel entfaltet eine ausgedehnte weltweite Konzerttätigkeit, als Interpret von Orgelliteratur, aber gleichermaßen in der Kunst der Orgelimprovisation. Er spielte u.a. in improvisatorisch-experimentellen Orgel-Klavier-Formaten zusammen mit Pianisten wie Jacques Loussier, Uri Caine und Evan Shinners. Besondere Würdigung fand u.a. seine freie Adaption für Orgel der 3. Symphonie von Anton Bruckner. Er ist Juror bei nationalen und internationalen Orgelwettbewerben (u.a. Montréal / CIOCM), und es gibt von ihm zahlreiche Rundfunk-, Fernseh- und CD-Aufnahmen.
Im Jahr 2019 wurde die von ihm in den Jahren 2017/18 komponierte „Missa Cum Jubilo“ (ein symphon. Werk für Solisten, Gemischten Chor, Kinderchor, Orgel und Großes Orchester) mit großem Erfolg im Erfurter Mariendom uraufgeführt. 2021 wurde sein im gleichen Jahr komponiertes Orgelwerk „Heller-Suite“ (nach Themen des jüdischen Komponisten Hans Heller) zusammen mit dem Requiem Hans Hellers uraufgeführt, und 2022 führte der Tölzer Knabenchor einen Vorauszug seines neuesten Werkes „Confitemini – Psalm 118“ auf, die Uraufführung des gesamten halbstündigen Werkes steht noch aus.
Tickets gibt es ab einer Stunde vor Konzertbeginn an der Abendkasse zu 12 € / ermäßigt 10 €.
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Quelle: Isabel Tönniges / Magdeburger Dommusik
Foto: Silvius von Kessel (c) Wiehe
