Ausflugstipp: Winterlicher Zoospaziergang zwischen den Jahren

Veröffentlicht in: Zoo Magdeburg | 0

Tropisches Erlebnis vor der Haustür genießen: Die Tierwelt der Savanne und des Regenwaldes im Zoo beobachten

Magdeburg. „Wer zu den Festtagen einen ausgiebigen Naturspaziergang mit einem tropischen Erlebnis verbinden möchte, der ist bei uns im Zoo genau richtig“. Gleich im Zooeingangsgebäude sind die quirligen Erdmännchen das tierische Begrüßungskomitee. Die Erdmännchen sind Bewohner der Halbwüsten und Savannen im südlichen Afrika und bevorzugen ein warmes Klima. Wer sich Zeit zum Beobachten nimmt, kann die Arbeitsteilung des Erdmännchen-Familienverbandes nachverfolgen:

Ein bis zwei Erdmännchen sind aufmerksam und aufrechtstehend auf Wachposten, während andere Gruppenmitglieder nach Futter suchen oder den Bau renovieren. Auch im Nashornhaus fühlen sich die Spitzmaulnashörner und das Pärchen der Nördlichen Hornraben wohl bei 20-25 Grad Celsius. Hier kann noch das zweijährige Jungtier Malia beobachtet werden, dass im kommenden Jahr im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) in einem anderen Zoo für Nachwuchs sorgen soll. Wenige Schritte weiter und der Besucher findet sich im Regenwald Amazoniens wieder. Hier ist genaues Hinsehen gefragt, denn im Terrarium des Tapirhauses sind tierische Neulinge eingezogen. Mehrer Dreistreifen-Blattsteiger und Blaue Baumsteiger von winziger Größe und oft versteckt unter Blattwerk. Das größte Nagetier der Welt, das Capybara, bewohnt gemeinsam mit den Flachlandtapiren, Goldkopflöwenäffchen und Weißkopfsakis die Innenanlage.

Mit etwas Glück kann man die Tapire oder die Capybaras gerade im Wasser beobachten. Einige Meter weiter gelangt der Besucher zu den größten Savannenbewohnern, den majestätisch dahinschreitenden Nubischen Giraffen. Um 11 Uhr kann jeder hier die Öffentlichen Giraffen-Fütterung erleben und dabei die geschickte Verwendung der langen, bläulichen Giraffen-Zunge erspähen. Die Zunge der Giraffe ist bis zu einem halben Meter lang und hat eine dunkle, bläulich-schwarze Farbe. Die dunkle Farbe dient als Sonnenschutz, da Giraffen viele Stunden am Tag fressen und ihre Zunge dabei der intensiven afrikanischen Sonne ausgesetzt ist.

Auf dem Weg zum Schimpansenhaus bietet der Schaubereich der Löweninnenanlage und die Beobachtungshütte an der Löwenaußenanlage einen guten Blick auf das Löwenpärchen. Dann trifft der Besucher auf die nächsten Bewohner des südlichen Afrikas. Die schwarzen Frackträger, die Brillenpinguine, finden nur noch ein schrumpfendes Nahrungsangebot durch Überfischung vom Aussterben bedroht.

Zur Mittagszeit um 12 Uhr lohnt es sich besonders, im Schimpansenhaus vorbeizuschauen. Hier bekommen die 10 Schimpansen ihr vielfältiges Beschäftigungsfutter bei der Öffentlichen Fütterung. Ein weiteres Highlight bei winterlichen Zoorundgang ist das Medizinische Training der Afrikanischen Elefanten im Elefantenhaus. „Wir führen mit Kando, Sweni und Mwana täglich 13:30 Uhr das Medizinisches Training durch.

Das Training erleichtert den Umgang zwischen Mensch und Elefant. Es trägt zur kognitiven Beschäftigung der Elefanten bei. Der Elefant lernt, bei grundlegenden Untersuchungen durch Pfleger und Tierarzt freiwillig mitzuarbeiten – denn für gute Mitarbeit gibt es eine leckere Belohnung. Das Elefantentraining basiert also auf einer positiven Verstärkung: Der Pfleger gibt dem Elefanten ein Kommando, z.B. „Foot“ (englisch für Fuß). Zeigt der Elefant das erwünschte Verhalten („Foot“=er hebt den Fuß), bekommt er eine Futterbelohnung. Dadurch verknüpft der Elefant das Kommando des Pflegers mit jenem Verhalten, auf das eine positive Konsequenz für ihn folgt,“ erklärt Revierleiter Sebastian Christmann.

Die warmen Tierhäuser an allen Ecken des Zoos sind gerade für Familien mit Kindern beim winterlichen Zoospaziergang ein großer Vorteil. Kinder bis 12 Jahre können kostenfrei den Zoo besuchen.

Am 2. Weihnachtsfeiertag sowie zum Neujahr erwartet der Zoo bis um 16 Uhr seine Besucher. Die Tierhäuser schließen jeweils eine halbe Stunde vor Schließung des Zoos. Der Zoo appelliert an die Anwohner des Zoos im Interesse des Tierwohls auf lautes Böllerwerk in Zoonähe zu verzichten.

Foto: Erdmännchen wartet auf Zoobesucher (c) Zoo Magdeburg/Thomas Rolle