UKRAINE-KRIEG: „Das wurde ganz klar so artikuliert in Moskau!“ Jetzt zieht Putin knallhart durch!

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Steve Witkoff kennt Russland und die Ukraine nicht. Er ist aber Trumps Mann fĂŒr Kontakte zu Kremlchef Putin. Seine VorschlĂ€ge beeinflussen den Lauf der Ukraine-Diplomatie.

In die hektische Diplomatie zur Ukraine kommt mit dem Durchstechen von Telefoninhalten zwischen UnterhĂ€ndlern der USA und Russlands zusĂ€tzliche Aufregung. In die Kritik geriet der US-Sondergesandte Steve Witkoff; allerdings nahm PrĂ€sident Donald Trump ihn sofort gegen den Vorwurf ĂŒbermĂ€ĂŸiger NĂ€he zu Russland in Schutz.

«Das ist eine ganz normale Sache», sagte der Republikaner auf einem Flug nach Florida, als er zu einem heiklen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg befragt wurde. Diese ist nach eigenen Angaben an den Mitschnitt eines etwa fĂŒnfminĂŒtigen Telefonats vom 14. Oktober gelangt, den sie als schriftliches Transkript veröffentlichte.

Darin spricht Witkoff mit Juri Uschakow, dem außenpolitischen Berater von Kremlchef Wladimir Putin. Er gibt ihm offenbar Tipps, dass man Trumps Ohr mit Lob fĂŒr dessen Frieden in Gaza erreichen könne. TatsĂ€chlich scheinen die RatschlĂ€ge in ein Telefonat Putins und Trumps am 16. Oktober gemĂŒndet zu sein. Der Amerikaner stellte danach erneut einen Gipfel in der ungarischen Hauptstadt Budapest in Aussicht. Ein Besuch des ukrainischen Staatschefs Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus am 17. Oktober verlor seine Bedeutung.

Kreml sieht Versuch, Friedensverhandlungen zu torpedieren

Witkoff (68) ist kein Diplomat, sondern Immobilienunternehmer wie Trump. WĂ€hrend es selbst in der Republikanischen Partei RĂŒcktrittsforderungen gegen Witkoff gab, deutete auf russischer Seite Kremlsprecher Dmitri Peskow die Veröffentlichung als Versuch, FriedensbemĂŒhungen zu untergraben. «Es ist eindeutig, dass es viele Leute in verschiedenen LĂ€ndern, die USA eingeschlossen, gibt, die die Tendenz einer Entwicklung zum Frieden stoppen wollen», sagte er der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Zugleich maß er dem Leak keine große Bedeutung bei.

Uschakow sagte, seine GesprĂ€che mit Witkoff seien nicht fĂŒr die Öffentlichkeit bestimmt. «Niemand darf das publik machen. Niemand», sagte er Tass zufolge. Woher der Mitschnitt stammt, ist nicht bekannt.

Trump: «Ganz normale Verhandlungen»

Trump sagte, er habe die Aufnahme des GesprĂ€chs zwar nicht gehört, fĂŒr ihn klinge das Ganze aber nach «ganz normalen Verhandlungen». Man mĂŒsse der Ukraine russische Positionen vermitteln und umgekehrt Moskau Forderungen aus Kiew. Auf die Frage, ob sein Sondergesandter zu russlandfreundlich sei, antwortete Trump, der Krieg könne noch Jahre dauern – und Russland habe «viel mehr Einwohner und Soldaten» als die Ukraine. Wenn das angegriffene Land einen Deal aushandeln könne, halte er das fĂŒr «eine gute Sache».

Zweites Telefonat: Woher kommt der US-Friedensplan?

In dem Bloomberg-Bericht wird auch ein innerrussisches Telefonat von Ende Oktober zitiert zwischen dem Putin-Berater Uschakow und dem Sondergesandten Kirill Dmitrijew. Dieser schlug vor, ein inoffizielles Dokument als angeblichen Friedensplan durchsickern zu lassen. Selbst wenn die USA dies nicht vollstĂ€ndig ĂŒbernehmen sollten, seien immer noch genĂŒgend Moskauer Gesichtspunkte berĂŒcksichtigt, argumentierte Dmitrijew.

Diese Passage stĂ€rkt kursierende Vermutungen, dass der Friedensplan, den die USA seit vergangener Woche vertreten, zumindest teilweise russische Wurzeln hat. Auch das unabhĂ€ngige Rechercheportal «The Insider» berichtete, dass der Friedensplan in großen Teilen aus der Feder Dmitrijews stamme.

Witkoff soll wieder Putin treffen

Ungeachtet der Aufregung um die Telefonate laufen die diplomatischen Anstrengungen fĂŒr ein Ende des seit mehr als dreieinhalb Jahren dauernden Kriegs in der Ukraine weiter. Witkoff werde kommende Woche in Moskau erwartet und höchstwahrscheinlich von Putin empfangen, bestĂ€tigte Uschakow in Äußerungen fĂŒr das russische Staatsfernsehen. Einen genauen Termin gibt es bislang nicht. Trump ordnete am Dienstagabend diese Reise genauso an wie ein weiteres GesprĂ€ch von UnterhĂ€ndler Daniel Driscoll mit den Ukrainern.

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Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 27. November 2025