UKRAINE-KRIEG: „Interessant ist nicht das, was drinsteht, sondern das, was nicht mehr drinsteht!“

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Inmitten der jĂŒngsten FriedensgesprĂ€che haben die Ukraine und Russland am Dienstag nach eigenen Angaben jeweils mehrere Tote durch Angriffe der anderen Seite verzeichnet. Die MilitĂ€rverwaltung in Kiew erklĂ€rte, dass bei einem nĂ€chtlichen russischen Angriff auf die Hauptstadt sechs Menschen getötet worden seien. In der russischen Region Rostow seien drei Menschen bei ukrainischen Angriffen getötet worden, erklĂ€rte der örtliche Gouverneur. Derweil wollten Ukraine-UnterstĂŒtzer am Dienstag in einer Videokonferenz ĂŒber den Friedensprozess beraten.

In Kiew wurden nach Angaben des Chefs der MilitĂ€rverwaltung, Timur Tkatschenko, bei den nĂ€chtlichen russischen Angriffen sechs Menschen getötet und mindestens drei weitere verletzt. Die Angriffe trafen laut Tkatschenko unter anderem ein WohngebĂ€ude im östlichen Stadtteil Dniprowsky. Journalisten der Nachrichtenagentur AFP hörten heftige Explosionen in der Nacht und sahen Menschen in die NotunterkĂŒnfte eilen. Die Luftwaffe gab im Onlinedienst Telegram Raketenalarm fĂŒr das gesamte Land heraus. Das ukrainische Energieministerium erklĂ€rte, es habe einen „massiven“ Angriff auf Energie-Infrastruktur gegeben.

In der russischen Region Rostow wurden nach Angaben des örtlichen Gouverneurs mindestens drei Menschen bei ukrainischen Angriffen getötet. Auch der Gouverneur der benachbarten Region Krasnodar gab Angriffe bekannt, die er als eine der „massivsten“ bezeichnete.

Das russische Verteidigungsministerium erklÀrte, dass in der Nacht 249 ukrainische Drohnen abgeschossen worden seien.

Die jĂŒngsten Angriffe erfolgten inmitten von diplomatischen BemĂŒhungen fĂŒr ein Ende des Krieges in der Ukraine. Delegationen der USA, der Ukraine und mehrerer europĂ€ischer Staaten, darunter Deutschland, hatten am Sonntag in Genf Verhandlungen ĂŒber einen von den USA vorgelegten 28-Punkte-Plan gefĂŒhrt.

Die ursprĂŒngliche Fassung des Plans verlangte von der Ukraine schmerzhafte ZugestĂ€ndnisse wie die Abtretung großer, teils nicht von Russland eroberter Gebiete in der Ostukraine an Moskau, eine Begrenzung der TruppenstĂ€rke und den Verzicht auf einen Nato-Beitritt. Der Ursprungsplan kam damit Moskau in zentralen Forderungen weit entgegen.

Die Ukraine und ihre VerbĂŒndeten drangen in Genf daher auf eine Überarbeitung des US-Plans. Nach den GesprĂ€chen in der Schweiz sprachen Kiew und seine europĂ€ischen Partner von Fortschritten, sie sehen aber noch viel Arbeit vor sich. Russland seinerseits wies am Montag einen laut Moskau kursierenden Gegenvorschlag der EuropĂ€er zum US-Plan fĂŒr die Ukraine als „nicht konstruktiv“ zurĂŒck.

Indes wies das Weiße Haus VorwĂŒrfe zurĂŒck, US-PrĂ€sident Donald Trump sei parteiisch zugunsten Russlands. „Die Vorstellung, dass die Vereinigten Staaten von Amerika in diesem Krieg nicht gleichermaßen beide Seiten beachten, um ihn zu beenden, ist ein vollstĂ€ndiger und totaler Irrtum“, sagte Trump-Sprecherin Karoline Leavitt am Montag vor Journalisten. Zuvor war Trump auch aus den Reihen seiner eigenen Republikanischen Partei vorgeworfen worden, dass er in seinen BemĂŒhungen um ein Ende des Krieges in der Ukraine russische Positionen favorisiert.

FĂŒr Dienstag war ein virtuelles Treffen der sogenannten Koalition der Willigen, einer westlichen UnterstĂŒtzergruppe der Ukraine, geplant. Zu der Gruppe aus rund 30 Staaten zĂ€hlen auch die USA. Das virtuelle Treffen solle ermöglichen, eine Bilanz der am Sonntag stattgefundenen GesprĂ€che in Genf zu ziehen, hieß es aus dem ÉlysĂ©e-Palast in Paris.

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Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 25. November 2025