Meilenstein zur Verbesserung des Hochwasserschutzes an der unteren Selke im Landkreis Harz: Im Beisein von Umwelt-Staatssekretär Dr. Steffen Eichner (Foto) hat der Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt (TSB) am gestrigen Montag auf der Sitzung des Selke-Beirats eine Vorzugsvariante präsentiert, welche die Region vor einem 100-jährigen Hochwasser (HQ100) schützen soll.
Umfangreiche fachliche und rechtliche Prüfungen haben ergeben, dass eine Kombination aus Verbesserung des örtlichen Hochwasserschutzes in Meisdorf und Bau eines Rückhaltebeckens bei Ermsleben (beides Ortsteile der Stadt Falkenstein/Harz) die Bedarfe eines effektiven Hochwasserschutzes am besten mit den Anforderungen von Natur-, Arten- und Wasserschutz vereinbaren kann. Um die Menschen vor Ort detailliert und transparent über das Projekt zu informieren und frühzeitig Akzeptanz für das weitere Vorgehen zu schaffen, planen TSB und Umweltministerium für das Frühjahr 2026 eine öffentliche Veranstaltung.
Das geplante Hochwasserrückhaltebecken südöstlich von Ermsleben soll auf einer Fläche von rund 59 Hektar Stauraum für rund 1,4 Millionen Kubikmeter Wasser bieten. Dafür ist der Bau eines ungefähr 670 Meter langen und 13,5 Meter hohen Damms vorgesehen. Dem planerischen Vergleich von verschiedenen möglichen Varianten für einen besseren Hochwasserschutz vorausgegangen waren umfangreiche Untersuchungen wie Baugrunderkundung, Vermessung sowie die Erfassung von Flora und Fauna. Berücksichtigt wurden dabei auch die Ergebnisse des intensiven Dialogs von Fachbehörden mit Gemeinden, Landwirtschaft und Verbänden im Rahmen des „Selke-Dialogs“.
Eichner betonte: „Der Schutz von Leben und Eigentum vor Hochwasser hat für uns Priorität; er ist aber oftmals auch mit Beeinträchtigungen verbunden. Nach intensiven Prüfungen hat der Talsperrenbetrieb nun eine Vorzugsvariante zur Stärkung des Hochwasserschutzes an der unteren Selke erarbeitet, mit der hoffentlich die allermeisten Menschen in der Region gut leben können. Jetzt kommt es darauf an, Akzeptanz für diese Lösung zu schaffen und endlich die Weichen für eine verlässliche Umsetzung zu stellen. Denn nach dem Hochwasser ist vor dem Hochwasser.“
Gemeinsam mit dem Hochwasserrückhaltebecken nahe des Harzgeröder Ortsteils Straßberg (Landkreis Harz), dessen Errichtung 2026 starten soll, entsteht damit ein weiterer zentraler Baustein im Gesamtkonzept für einen modernen und wirkungsvollen Hochwasserschutz an der Selke.
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Quelle: Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt am 25. November 2025
Foto: Steffen Eichner © MWU/Harald Krieg
