Halle (ots) – Die Staatsanwaltschaft Halle ermittelt gegen einen 17-jĂ€hrigen Jugendlichen, der bundesweit rund 80 Bombendrohungen ausgesprochen haben soll – vor allem gegen Schulen und KrankenhĂ€user. Das bestĂ€tigte die Staatsanwaltschaft der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Freitagausgabe). In allen FĂ€llen habe der VerdĂ€chtige per E-Mail mit „Bombenexplosionen“ gedroht, sagte Staatsanwalt Benedikt Bernzen. „Der Vorwurf lautet daher Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten.“ Die Drohungen seien im Juli 2025 ausgesprochen worden.
Auf MZ-Anfrage erklĂ€rte die Staatsanwaltschaft, es gebe keinen Haftbefehl gegen den 17-JĂ€hrigen. Jedoch seien bei einer Wohnungsdurchsuchung „mehrere Speichermedien“ sichergestellt worden, darunter ein Handy. Die Auswertung laufe, sagte Bernzen. „Zum Schutz des jugendlichen Beschuldigten können weitere Einzelheiten nicht preisgegeben werden“, sagte der Staatsanwalt.
Laut frĂŒheren Angaben des Landeskriminalamts nahm die Zahl der Drohungen gegen Schulen in Sachsen-Anhalt zuletzt zu. Allein 40 FĂ€lle registrierte die Polizei 2024. Das waren deutlich mehr als 2023, als es 31 FĂ€lle gab. 2022 gab es 21 Drohungen gegen Schulen. Nicht immer muss es sich dabei um Bombendrohungen handeln. Die Polizei spricht allgemein von der „Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten am Tatort Schule“. FĂŒr 2025 deutet sich ein weiterer Anstieg an. Bis Ende Mai zĂ€hlte das Landeskriminalamt bereits 19 FĂ€lle.
Viele TatverdÀchtige sind jung. Unter den 32 VerdÀchtigen des Jahres 2024 waren nur drei im Erwachsenenalter, so das Landeskriminalamt.
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Quelle: Mitteldeutsche Zeitung am 21. November 2025
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