Sozialministerin Grimm-Benne: „Mit Kita STABIL wollen wir Kita-Netz sichern und Erzieherinnen und Erzieher halten“

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Magdeburg. „Sachsen-Anhalt verfĂĽgt ĂĽber die bundesweit höchsten Betreuungsquoten, den weitestgehenden Betreuungsanspruch und eine sehr hohe Fachkraftquote. Diesen Qualitätsvorsprung wollen wir beibehalten. Wir werden mehr Personalmittel bereitstellen, um das Kita-Netz zu sichern und die Erzieherinnen und Erzieher zu halten“, das kĂĽndigt Sachsen-Anhalts Sozialministerin Petra Grimm-Benne (Foto) an.

Nach der jĂĽngsten Veröffentlichung des Statistischen Landesamtes befinden sich zum Stichtag 01.03.2025 im Vergleich zum Vorjahr 2.749 Kinder weniger in den Kindertageseinrichtungen. Angesichts der demografischen Entwicklung will Ministerin Grimm-Benne Kindertageseinrichtungen zukunftsfest machen. DafĂĽr plant das Land, den Landkreisen und kreisfreien Städten unter der Ăśberschrift „Kita STABIL“ eine neue Bildungs- und Demografiepauschale in Höhe von 26,6 Mio. Euro bereitzustellen. Hintergrund des Vorschlags an die Koalition ist ein Landtagsbeschluss, der darauf abzielte, fĂĽr die Stärkung der Kitas die demografische Rendite zu nutzen.

Ministerin Grimm-Benne: „Alle Landkreise und kreisfreien Städte sollen mehr Personalmittel erhalten, um Fachkräfte zu entlasten, den Fachkräftenachwuchs zu binden, Teilzeitverträge aufzustocken und das engmaschige Kita-Netz, gerade im ländlichen Raum, aufrechtzuerhalten.“ Eine flächendeckende Kindertagesbetreuung sei unverzichtbar: „Eine Kita ist weit mehr als ein Betreuungsort – sie ist Bildungsort, soziale Infrastruktur und Standortfaktor dafĂĽr, dass Familien ihre Zukunft in Sachsen-Anhalt aufbauen. Kitas im ländlichen Raum dĂĽrfen nicht von der Landkarte verschwinden. Unser Kita-System muss stabilisiert werden, um auch in demografisch herausfordernden Zeiten allen Kindern – egal ob auf dem Dorf oder in der Stadt – beste Bildungschancen zu ermöglichen.“

Mit einer neuen Demografiepauschale, die insbesondere den ländlichen Raum im Blick hat, sollen 2026 14,2 Mio. Euro zur VerfĂĽgung gestellt werden; im Jahr 2027 sind ca. 38,1 Mio. Euro vorgesehen. Da bei den Kinderbetreuungszahlen in den nächsten acht Jahren keine Trendumkehr zu erwarten ist, soll die Demografiepauschale auch in den Folgejahren wirken. Grundlage der Pauschale ist die Entwicklung der Kinderzahlen; bei der Verteilung der Mittel an die Landkreise und kreisfreien Städte wird auch ein Flächenfaktor zugrunde gelegt. Hinzu kommt fĂĽr das Jahr 2026 eine mit 12,5 Mio. Euro ausgestattete Bildungspauschale fĂĽr die Freistellung der Fachkräfte fĂĽr Qualifizierungen zum Bildungsprogramm „Bildung: elementar“.

In der Summe bedeuten die personellen Stärkungen der neuen Pauschalen zusammen mit den ohnehin bereitgestellten zusätzlichen Stellen – fĂĽr Kitas mit besonderen Bedarfen und zum „Empowerment fĂĽr Eltern“ – fĂĽr das Jahr 2026 rechnerisch 844 Stellen zusätzlich zum MindestpersonalschlĂĽssel. 2027 stehen rechnerisch 983 zusätzliche Stellen durch das Land zur VerfĂĽgung. „Wir investieren heute in die Kitas von morgen. Das ist ein Bekenntnis zu guten Arbeitsbedingungen und einem familienfreundlichen Sachsen-Anhalt“, so die Ministerin.

Um ein engmaschiges Kita-Netz mit ausreichend Fachkräften zu erhalten, braucht es eine gemeinsame Kraftanstrengung. Das Sozialministerium wird deshalb im Herbst Landkreise, kreisfreie Städte, freie und kommunale Träger, die LIGA sowie Elternvertretungen und Gewerkschaften zu einem Kita-Zukunftsdialog einladen, um die Maßnahmen vorzustellen und für ein gemeinsames Engagement zu werben. Beraten werden soll u.a., wie vor Ort die träger- und bereichsübergreifende Kooperation gestärkt werden kann, damit der Einsatz von Fachkräften in Kindertageseinrichtungen anderer Träger, aber auch anderen Bereichen wie der sozialpädagogischen Familienhilfe und stationären Einrichtungen ermöglicht werden kann.

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Text/Foto: Ministerium fĂĽr Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt am 12. September 2025