Unterstützung für das Reinigungspersonal / „Nachts gehören die Flure ihm“: Pudu – der Putzroboter im Klinikum Magdeburg

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Magdeburg. Ein dunkler Flur im nächtlichen Klinikum Magdeburg. Die Mitarbeiter, die hier tagsüber geschäftig von einem Raum in den nächsten eilen, sind nun zuhause. Doch plötzlich öffnet sich eine Tür: Auftritt des Reinigungsroboters „Pudu“. Täglich zwischen 18:30 Uhr und 5.00 Uhr trifft man ihn im Erdgeschoss an, wo er emsig seine Runden dreht und die Böden reinigt. Pudu öffnet selbstständig Türen, umfährt Hindernisse und putzt rund 2.000 qm pro Nacht. Die Reinigungsmitarbeiter sind froh über ihren neuen Kollegen: Da der Roboter Entlastung schafft, bleibt ihnen mehr Zeit für die anderen Bereiche im Haus, z.B. die Stationen, auf denen man sie dringender braucht.

Nur dort, wo kein großer Bettenverkehr herrscht, wird Pudu eingesetzt – denn sonst könnte er eventuell selbst zum Hindernis werden und den Krankenhausbetrieb stören. Obwohl der Roboter sogar Objekte, die sich vor ihm befinden, scannt und sich dann selbstständig einen Weg um diese herumsucht: Wenn sich diese Objekte dann bewegen, ist Pudu derzeit noch überfordert. „Wir mussten natürlich erstmal unsere Erfahrungen mit ihm sammeln und testen, wie wir ihn programmieren müssen“, sagt Tobias Mertens, Leiter und Prokurist der Servicegesellschaft im Klinikum. „Aber mittlerweile läuft alles wie geschmiert. Man kann ihn also beruhigt aus den Augen und nachts seiner Arbeit nachgehen lassen.“

„Kennengelernt“ hat Mertens den Roboter auf einer Reinigungsmesse. „Der Trend entwickelt sich eindeutig dorthin. Das ist nur logisch, wenn man sich den Arbeitskräftemangel in Deutschland anschaut.“ Das Gerät reinigt aber bislang ausschließlich die großen Flächen im Erdgeschoss, quasi seine Heimstrecke. Auch für die Wintermonate ist der Roboter gut gerüstet: Mit einer anderen Bürste ausgestattet könnte auch grober Schmutz entfernt werden, etwa Splitt-Eintrag von draußen. „Er hat sich schon jetzt so bewährt, dass wir bereits über einen Kollegen für ihn nachdenken, also ein zweiter Putzroboter. Aber das ist noch Zukunftsmusik“, so Mertens.

Die Mitarbeiter im Klinikum Magdeburg scheinen Pudu bereits als Familienmitglied akzeptiert zu haben – immerhin wurde das Gerät bereits mit falschen Kulleraugen versehen, die genau an der Stelle kleben, die man wohl als Gesicht bezeichnen kann. „Eines Morgens waren die Augen plötzlich da. Wir haben uns dann entschieden, sie nicht zu entfernen. Das gefällt uns irgendwie“, so Mertens.

Text/Foto: Klinikum Magdeburg