Magdeburg erinnert an die AtombombenabwĂŒrfe im Zweiten Weltkrieg / Friedensgebet und Gedenkworte zum 80. Jahrestag am 9. August

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Magdeburg. Vor 80 Jahren wurden die japanischen StĂ€dte Hiroshima und Nagasaki durch amerikanische Atombomben im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die Landeshauptstadt Magdeburg, die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland und das katholische Bistum Magdeburg laden zur Gedenkstunde am 9. August um 10.00 Uhr an der Stele der Völkerfreundschaft auf dem LukashĂŒgel ein, um an die Opfer zu erinnern und ein Zeichen des Friedens zu setzen. Auch BĂŒrgermeisterin Regina-Dolores Stieler-Hinz und ein Gesandter der japanischen Botschaft werden an dem Gedenken teilnehmen. Interessierte sind herzlich willkommen.
 
Zum Auftakt des Gedenkens nimmt Tim Schneider, PrĂ€sident der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Sachsen-Anhalt e. V., die GĂ€ste an der Plattform am Fuße des LukashĂŒgels in Empfang, um von dort aus gemeinsam zur Gedenkstele zu gehen. An der Stele der Völkerfreundschaft wird dann durch das EntzĂŒnden einer Friedenskerze und der Niederlegung von Blumen der Opfer gedacht.
 
Magdeburgs BĂŒrgermeisterin Regina-Dolores Stieler-Hinz, der Gesandte der Botschaft von Japan in Deutschland, Kunihiko Kawazu, der Landesbischof der Evangelischen Kirchengemeinde Friedrich Kramer und der Bischof des Bistums Magdeburg Dr. Gerhard Feige sprechen Worte der Erinnerung und Hoffnung. Danach erfolgt ein Ökumenisches Gebet fĂŒr den Frieden. Im Anschluss laden bis 13.00 Uhr engagierte BĂŒrgerinnen und BĂŒrger auf der Wiese der StĂ€dtepartnerschaften am Askanischen Platz zu einer Informationsveranstaltung ein.
 
 
Hintergrundinformationen

Als finalen Schlag, der den Zweiten Weltkrieg beenden sollte, setzten die USA erstmals in der Weltgeschichte Atombomben ein, die am 6. und 9. August 1945 die japanischen StĂ€dte Hiroshima und Nagasaki zerstörten. Über hunderttausend Menschen starben sofort oder an den Folgen des Kernwaffeneinsatzes, der auch eine Katastrophe fĂŒr die Umwelt bedeutete und sich bis heute auf die Gesundheit der Menschen auswirkt.
 
Alle fĂŒnf Jahre findet die Magdeburger Stadtgesellschaft fĂŒr ein zentrales Gedenken an der Stele der Völkerfreundschaft zusammen, um an die Opfer und die Zerstörung der AtombombenabwĂŒrfe von 1945 zu erinnern. Die Gedenkstele stellt einen Lebensbaum dar, an dem 20 Figuren den Gedanken der Völkerfreundschaft auf verschiedene Weise zum Ausdruck bringen. Neben dem Denkmal befindet sich eine Steinkapsel, die einen TrĂŒmmerrest der Stadt Nagasaki beherbergt.
 
In der DDR wurde eine StĂ€dtepartnerschaft zwischen Magdeburg und Nagasaki angestrebt, jedoch nach der politischen Wende nicht weiterverfolgt. Daher steht seit 1981 in Nagasaki ein Duplikat der Stele der Völkerfreundschaft – ein Geschenk Magdeburgs. Über das Friedensnetzwerk „Mayors for Peace“ ist die Landeshauptstadt ebenfalls mit Hiroshima verbunden: Magdeburg ist seit 1985 Mitglied in dem Verband, der vom ehemaligen BĂŒrgermeister Hiroshimas gegrĂŒndet wurde. Zudem wĂ€chst seit 2023 auf der Magdeburger Wiese der StĂ€dtepartnerschaften ein Ginkgobaum aus Hiroshima – ein Ableger einer der wenigen Pflanzen, die den Feuersturm ĂŒberlebt hatten.

Foto: Stele der Völkerfreundschaft in Magdeburg (Copyright: Landeshauptstadt Magdeburg)