Magdeburg. Am 17. Juni 2025 jährt sich der Volksaufstand in der DDR zum 72. Mal. Aus diesem Anlass erinnerte Sachsen-Anhalts Staatssekretär für Inneres und Sport, Klaus Zimmermann, an die historische Bedeutung dieses Ereignisses. In Gedenken an den Mut der Demonstrierenden und die Opfer des Aufstands legte er ein Blumengesteck an den Gedenkstelen vor dem Ministerium für Inneres und Sport nieder.
Staatssekretär Klaus Zimmermann: „Der 17. Juni erinnert an den entschlossenen Einsatz vieler Menschen, die sich gegen staatliche Bevormundung stellten und fĂĽr ein freies, selbstbestimmtes Leben eintraten. Ihr Mut bleibt ein bedeutendes Kapitel unserer Geschichte und macht deutlich, wie kraftvoll der Wunsch nach Veränderung sein kann. Die Ereignisse von vor 72 Jahren mahnen uns bis heute, Freiheit und Demokratie nicht als gegeben hinzunehmen, sondern sie aktiv zu schĂĽtzen und mit Ăśberzeugung zu leben.“
Hintergrund:
Bei dem Volksaufstand protestierten Menschen in hunderten Orten der DDR für ihre Freiheit. Sie zogen vor die Gefängnisse, forderten oder erzwangen die Freilassung politischer Gefangener, bestreikten Betriebe und besetzten zahlreiche öffentliche Gebäude. Das SED‑Regime schlug die friedlichen Proteste mit Hilfe sowjetischer Truppen blutig nieder. Mindestens 55 Menschen kamen während und nach diesem Ereignis ums Leben. Etwa 15.000 Menschen wurden – oft willkürlich – festgenommen. Rund 1.800 Menschen wurden von DDR‑Gerichten zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Auch sowjetische Militärtribunale verhängten Strafen von bis zu 25 Jahren Gefängnis und sogar Todesstrafen.
In Sachsen-Anhalt beteiligten sich die Menschen an zahlreichen Orten am Volksaufstand, den Besetzungen sowie Streiks und trugen bei Demonstrationen lautstark ihre Forderungen vor.
In Magdeburg fanden die damaligen Proteste ihren Höhepunkt vor der Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei (BDVP), dem heutigen Dienstgebäude des Ministeriums für Inneres und Sport. Dort versammelten sich tausende Demonstranten, von denen einige in das Gebäude gelangten und unter anderem die Freilassung der hier einsitzenden politischen Gefangenen forderten. Wie in der gesamten Stadt wurde die Demonstration auch vor der Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei durch sowjetische Truppen brutal niedergeschlagen.
Daran erinnern seit 2023 auch zwei Gedenkstelen, die Dokumente und Fotos zum Volksaufstand 1953 in Magdeburg zeigen.
Quelle: Ministerium fĂĽr Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt am 17. Juni 2025
Symbolfoto/LSA