Russland hat laut einem Bericht von Bloomberg die USA darum gebeten, nach einem möglichen Waffenstillstand in der Ukraine mit eingefrorenen Staatsgeldern Verkehrsflugzeuge von Boeing kaufen zu dürfen. Diese Anfrage ist nicht direkt an eine Friedenslösung geknüpft, doch Moskau erkennt an, dass der Zugriff auf die blockierten Milliarden ohne Waffenruhe nicht möglich ist. Ein entsprechendes Geschäft könnte Teil einer schrittweisen Lockerung der Sanktionen werden.
Offiziell wollen sich weder das US-Außenministerium noch Boeing zu dem Vorgang äußern. Ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates betonte jedoch, dass wirtschaftliche Fragen erst nach einem Waffenstillstand verhandelt würden.
Die russische Regierung hat darüber hinaus öffentlich die Aufhebung der Sanktionen gegen die staatliche Fluggesellschaft Aeroflot und die Wiederaufnahme von Direktflügen in die USA gefordert – bislang ohne Antwort aus Washington.
Seit der russischen Invasion im Februar 2022 sind Boeing- und Airbus-Lieferungen an Russland untersagt. Russische Airlines mussten in der Folge auf Ersatzteile aus dem eigenen Bestand zurückgreifen, da Wartung und Ersatzteilbeschaffung aus dem Westen blockiert wurden. Zudem beschlagnahmte Russland hunderte ausländische Leasingflugzeuge und stellte staatliche Mittel bereit, um sich mit den Eigentümern zu einigen.
Vor dem Krieg hatte Boeing nicht nur zahlreiche Jets an Russland verkauft, sondern auch intensiv mit russischen Partnern bei der Titanversorgung kooperiert. Inzwischen äußerten sich ranghohe russische Regierungsvertreter offen zur Bereitschaft, diese Zusammenarbeit wieder aufzunehmen – unter der Bedingung eines politischen Neuanfangs.
Die Friedensgespräche gelten derzeit als ins Stocken geraten, nicht zuletzt wegen russischer Forderungen nach einem Ende westlicher Waffenlieferungen. Gleichzeitig laufen diplomatische Vorstöße im Hintergrund weiter, unter anderem über persönliche Treffen mit US-Unterhändlern.
Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 17. April 2025