Erstes Halbjahr: Caravaning-Markt auf hohem Niveau – trotz schwieriger Rahmenbedingungen

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Immer mehr Menschen verbringen Ihre Freizeit mit einem Caravan oder Reisemobil. Stockende Lieferketten, FachkrĂ€ftemangel und EngpĂ€sse in der Logistik belasten aber die Caravaning-Industrie in ganz Europa. In den ersten sechs Monaten wurden in Deutschland insgesamt 54.299 Freizeitfahrzeuge neu zugelassen. Mit 12.799 Neuzulassungen liegt die Caravan-Sparte 10 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die Reisemobil-Neuzulassungen erreichen mit 41.500 Einheiten (+1,3 Prozent) das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten fĂŒr das erste Halbjahr.

Caravaning, der Urlaub mit Reisemobil oder Caravan, erfreut sich in Deutschland und Europa bereits seit vielen Jahren großer Beliebtheit. Die zahlreichen VorzĂŒge des mobilen Urlaubs begeistern nicht nur Menschen mit Camping-Erfahrung, sondern auch viele Neueinsteiger. Die hohe Nachfrage beflĂŒgelt den Markt fĂŒr Neufahrzeuge: Alleine im Zeitraum 2020 bis 2022 haben deutsche Hersteller ĂŒber 375.000 neue Freizeitfahrzeuge produziert. Die AuftragsbĂŒcher der Hersteller sind weiterhin gut gefĂŒllt und die Nachfrage spartenĂŒbergreifend hoch.

Aktuell liegt die Branche unter den außergewöhnlichen Rekordwerten der Vorjahre, erzielt aber angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen ein insgesamt gutes Ergebnis in den ersten sechs Monaten:

Zweigeteiltes Bild bei Neuzulassungen

Mit insgesamt 54.299 Neuzulassungen (-1,6 Prozent) im ersten Halbjahr liegt die Branche nur knapp unter dem Niveau des Vorjahres. Der Caravan-Sektor muss sich an den guten Produktions- und Absatzzahlen aus 2022 messen lassen und liegt mit 12.799 Neuzulassungen 10 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die Neuzulassungen bei Reisemobilen erreichen mit 41.500 Einheiten (+1,3 Prozent) das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten fĂŒr die ersten sechs Monate eines Jahres.

Branche produziert unter erschwerten Bedingungen

Stockende Lieferketten und PersonalengpĂ€sse beeintrĂ€chtigen weiterhin die Produktion der Hersteller und Zulieferer, weshalb Neufahrzeuge nur unter erschwerten Bedingungen gebaut werden können. Bei den Reisemobilen bleibt die eingeschrĂ€nkte VerfĂŒgbarkeit von Fahrzeugchassis ein zentrales Handicap in der Produktion. GrundsĂ€tzlich hat sich die VerfĂŒgbarkeit der Basisfahrzeuge im Laufe der letzten Monate etwas verbessert – unter anderem da die Reisemobil-Hersteller bei den Fahrzeugchassis auf eine breitere Markenvielfalt setzen – bleibt aber insgesamt weiter angespannt. Zu den bekannten Herausforderungen in der Produktion kommen EngpĂ€sse in der Logistik hinzu: Aufgrund fehlender KapazitĂ€ten bei Transport-Dienstleistern werden in manchen FĂ€llen wichtige Fahrzeugkomponenten verspĂ€tet angeliefert. Zahlreiche fertiggestellte Fahrzeuge können außerdem nicht im geplanten Maße an den Handel und Kunden ausgeliefert werden.

Dies stellt eine sehr herausfordernde Situation fĂŒr Hersteller und Zulieferer da, erklĂ€rt Daniel Onggowinarso, GeschĂ€ftsfĂŒhrer des Caravaning Industrie Verbandes (CIVD): „Die letzten Jahre haben die Caravaning-Industrie vor außergewöhnliche Herausforderungen gestellt. Faktoren wie Inflation und hohe Energiepreise haben die Rahmenbedingungen der Unternehmen zusĂ€tzlich verschĂ€rft. Bis unsere Industrie wieder unter relativ normalen Bedingungen produzieren kann, wird es noch dauern. Vor diesem Hintergrund sind ĂŒber 54.000 Neuzulassungen im ersten Halbjahr ein mehr als beachtliches Ergebnis.“

Zwar liegt die Branche in 2023 unter den außergewöhnlichen Rekordwerten der ersten Pandemiejahre, Grund fĂŒr Pessimismus ist fĂŒr Daniel Onggowinarso aber nicht gegeben: „Die Caravaning-Industrie kann sich glĂŒcklich schĂ€tzen, denn das Interesse an Reisemobilen und Caravans ist trotz aller Krisen ungebrochen groß und das Potenzial unserer Branche ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Das belegen neben Marktdaten und den gut besuchten Caravaning-Messen auch Studien aus der Marktforschung.“

Foto Copyright: Caravaning Industrie Verband e.V. (CIVD)