500 Jahre Wissen sammeln und teilen: Stadtbibliothek feiert JubilÀum

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Magdeburgs beliebte Kultureinrichtung bietet Kultur zum Mitmachen

Magdeburg. Die Stadtbibliothek Magdeburg feiert heute ihren GrĂŒndungstag vor 500 Jahren. Am 6. November 1525 begann die Geschichte der Einrichtung mit der Übergabe von 200 BĂ€nden und Handschriften aus der Bibliothek des Augustinerklosters an den Rat der Stadt Magdeburg. Heute ist die Stadtbibliothek mit rund 400.000 Medien die grĂ¶ĂŸte öffentliche Bibliothek in Sachsen-Anhalt, die meistbesuchte Kultureinrichtung der Landeshauptstadt und das „Wohnzimmer der Stadt“. Umfassende Informationen zum JubilĂ€umsjahr und dem Festprogramm sind zu finden auf www.stadtbibliothek.magdeburg.de.

Martin Luther gab in der Reformationszeit mit seiner sogenannten Ratsherrenschrift den GrĂŒndungsimpuls fĂŒr Bibliotheken in öffentlicher Hand. Darin forderte er die „radherren aller stedte deutschen lands“ auf, Schulen und Bibliotheken zu errichten. In Magdeburg dauerte es noch bis ca. 1816 bis die BestĂ€nde der Ratsbibliothek geordnet und fĂŒr die Öffentlichkeit nutzbar gemacht worden waren.

Mit der Einrichtung von VolksbĂŒchereien in den Stadtteilen am Ende des 19. Jahrhunderts erfuhr die Einrichtung einen deutlichen Entwicklungsschub. 1934 erhielt sie in der ehemaligen Freimaurerloge in der Weitlingstraße zum ersten Mal ein eigenes GebĂ€ude. Seit 1999 ist die Zentralbibliothek in einem ehemaligen Kaufhaus am Breiten Weg 109 zu finden.

Die Stadtbibliothek in der Gegenwart

Wissen zu bewahren und zu teilen war und ist die Aufgabe von Bibliotheken. Die Stadtbibliothek steht allen Menschen offen, an sechs Tagen in der Woche. Das Verleihen von Medien ist noch immer ihr wichtigstes Standbein. Doch neben klassische Druckmedien – wie BĂŒcher, Zeitungen, Zeitschriften, Noten – sind lĂ€ngst CDs, DvDs und BlurayDiscs, Spiele und E-Reader, Tonies und TipToi-Stifte getreten. Eine virtuelle Bibliothek mit rund 100.000 eBooks und HörbĂŒchern sowie 7.000 Zeitschriften in 60 Sprachen ergĂ€nzt die BestĂ€nde in den Regalen.

DarĂŒber hinaus sind Bibliotheken heute Veranstaltungszentren, Lernorte, Treffpunkte. Mehr als 1.500 Veranstaltungen organisiert die Stadtbibliothek jĂ€hrlich – vom Bilderbuchkino fĂŒr die Allerkleinsten bis zu Lesungen, SchreibwerkstĂ€tten und AutorengesprĂ€chen. Möglich ist diese große Vielfalt nur durch ein breites Netzwerk von Kooperationspartnern, Freiwilligen und Sponsoren.

Das Lesen zu fördern ist im digitalen Zeitalter Aufgabe und Herausforderung zugleich. Der kritische Umgang mit digitalen Medien sowie Themen wie Sicherheit im Netz und KĂŒnstliche Intelligenz erfordern ganz neue FĂ€higkeiten. Als Informationsdienstleister teilt die Bibliothek auch hier Wissen – mit einem medienpĂ€dagogischen Angebot fĂŒr alle Generationen.

Und was ist aus den 200 Werken der Klosterbibliothek geworden? Sie sind leider verschollen. Trotzdem besitzt die Bibliothek BĂŒcherschĂ€tze aus fĂŒnf Jahrhunderten. Mehr als 90.000 BĂ€nde umfasst der Historische Bestand, der Teil des historischen GedĂ€chtnisses der Stadt Magdeburg ist. Die besonderen „Bibliophilen Kostbarkeiten“ können Besucherinnen und Besucher noch bis zum 30. November in der Zentralbibliothek besichtigen.   

Leseaktionen im JubilÀumsjahr

Ihr JubilĂ€um feiert die Bibliothek mit der Stadtgesellschaft. Unter dem Motto „Wir lesen bis zur Domspitze“ haben Kinder der Grundschulen einen BĂŒcherturm erlesen, der die Domspitze tatsĂ€chlich noch ĂŒberragt. Mit der „Bibo auf Entdeckungstour“ erkunden Familien interessante Orte, an denen Geschichten gelesen wurden. Unter dem Motto „Grenzen.Los.Lesen“ haben im FrĂŒhjahr Autorinnen und Autoren aus ganz Sachsen-Anhalt aktuelle Werke bei den Landesliteraturtagen vorgestellt, und mit UnterstĂŒtzung durch viele Kooperationen konnten namhafte Publizierende, Schriftstellerinnen und Schriftsteller sowie Kunstschaffende zu ganz besonderen Lesungen nach Magdeburg eingeladen werden.        

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Foto: Stadtbibliothek Magdeburg im Breiten Weg © Landeshauptstadt Magdeburg, Romy Buhr