Magdeburg. Die Landeshauptstadt Magdeburg lud am 28. März zum zweiten Bürgerforum ein, um die Erstellung der kommunalen Wärmeplanung transparent zu gestalten. Im Fokus stand die Frage, wie die Wärmeversorgung bis 2045 klimaneutral umgestaltet werden kann. Experten und Projektverantwortliche informierten über wirtschaftliche Erschließung von Wärmenetzen, alternative Wärmequellen und technische Lösungen für bestehende Gasheizungen. Die Veranstaltung bot den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich aktiv in die Entwicklung der Wärmewendestrategie einzubringen.
Der Beigeordnete für Umwelt und Stadtentwicklung, Jörg Rehbaum, begrüßte die interessierten Gäste und zeigte auf, welche Bedeutung dem Strategiepapier für die Stadtentwicklung zukommt. „Der Plan wird aufzeigen, wie die Wärmeversorgung der Landeshauptstadt bis zum Zieljahr 2045 klimaneutral umgestaltet werden kann.“ Neben den Projektverantwortlichen von SWM Magdeburg und dem Ingenieurbüro Fichtner begrüßte er die Expertinnen und Experten der Landesenergieagentur und der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt, die das Forum mit ihren Angeboten bereicherten.
An mehreren Stationen konnten sich die Bürgerinnen und Bürger informieren. Gezeigt wurde, wo die Erschließung von Wärmenetzen wirtschaftlich gestaltet werden kann, welche Wärmequellen neben der klimaneutralen Fernwärme aus dem Müllheizkraftwerk Rothensee genutzt werden können und wo eine dezentrale Wärmeerzeugung eher Sinn ergibt.
Knackpunkt für viele der Besucherinnen und Besucher war die Frage, welche technischen Lösungen es für ihre aktuellen Gasheizungen gibt. Knapp zwei Drittel der Gebäude der Landeshauptstadt werden über das Gasnetz der SWM Magdeburg versorgt. Christoph Schütt, der das Projekt „Erstellung der Kommunalen Wärmeplanung“ bei SWM Magdeburg leitet, erklärte dazu: „Die Gasversorgung spielt nach wie vor eine relevante Rolle in der Wärmeversorgung der Landeshauptstadt. Bis 2045 sind jedoch Alternativen für den Großteil der Magdeburger Gebäudeeigentümer zu schaffen.“ Dabei werden technologische Möglichkeiten wie grüne Gase oder strombasierte Wärmegewinnung eine Rolle spielen.
Aktuell entwickeln die Projektbeteiligten die Wärmewendestrategie mit einer sogenannten Verstetigungsstrategie. Diese enthält, welche Schritte die Landeshauptstadt auf dem Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2045 gehen muss. Darin einfließen werden auch die Hinweise, die die Magdeburgerinnen und Magdeburger beim zweiten Bürgerforum gegeben haben.
Auf der Internetseite der kommunalen Wärmeplanung sind die im Forum gezeigten sowie weitere Informationen zu finden: https://www.magdeburg.de/Bürger-Stadt/Leben-in-Magdeburg/Umwelt/Klimaschutzportal/Kommunale-Wärmeplanung/.
Zum Hintergrund:
In der kommunalen Wärmeplanung wird die Strategie entworfen, wie die Wärmeversorgung bis 2045 auf klimaneutral gestellt werden kann. Die abgeschlossene Bedarfs- und Potenzialanalyse hat ergeben, dass die etwa 37.500 Gebäude in Magdeburg einen Wärmebedarf von knapp 1,4 Terrawatt haben. Dieser verteilt sich mehrheitlich mit 71 Prozent auf Gas und 23 Prozent auf Fernwärme.
Fernwärme wird in der Elbestadt aus Müll und Biomasse erzeugt. Beide gelten nach dem Wärmeplanungsgesetz, das der kommunalen Wärmeplanung zugrunde liegt, als unvermeidbare Abwärme und damit als klimaneutral.
Initiiert wurde die kommunale Wärmeplanung als strategisches Planungsinstrument für die Landeshauptstadt Magdeburg, die das Projekt bis zum Abschluss verantwortet. Im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung wurde die Bietergemeinschaft SWM Magdeburg und Fichtner GmbH mit der Erstellung der kommunalen Wärmeplanung beauftragt. Das Projekt wird zu 90 Prozent aus dem Klima- und Transformationsfonds des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.
Quelle: Landeshauptstadt Magdeburg am 01. April 2025
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