13 Porsche starten beim 24-Stunden-Klassiker in Belgien

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Insgesamt 13 Porsche 911 GT3 R stehen in der Nennliste des 24-Stunden-Rennens von Spa-Francorchamps am 30./31. Juli. FĂŒnf der ĂŒber 368 kW (500 PS) starken Neunelfer gehen in der Pro-Kategorie an den Start und haben bei der weltweit grĂ¶ĂŸten GT3-Langstrecken-Veranstaltung große Chancen auf den Gesamtsieg. Porsche Motorsport stellt im Rahmen des Events die neueste Generation eines GT3-Rennfahrzeugs fĂŒr den Kundensport vor.

Stuttgart. Die Porsche-Kundenteams schicken mit 13 Exemplaren des 911 GT3 R ein Großaufgebot in das diesjĂ€hrige 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps. Der Langstreckenklassiker in den Ardennen gilt als grĂ¶ĂŸtes GT3-Event der Welt. In der langen Geschichte der Veranstaltung, die 1924 zum ersten Mal stattfand, haben Rennfahrzeuge von Porsche bislang acht Siege eingefahren. Diese Erfolgsbilanz wollen die erfahrenen Kundenmannschaften am letzten Juli-Wochenende weiter ausbauen.

„Der Veranstalter SRO um StĂ©phane Ratel feiert in diesem Jahr sein 30-jĂ€hriges Bestehen. Wir erwarten zu diesem JubilĂ€um ein ganz besonders starkes und spektakulĂ€res Starterfeld mit insgesamt 65 Fahrzeugen“, erlĂ€utert Sebastian Golz, Projektleiter Porsche 911 GT3 R. „Unsere Kundenteams setzen 13 unserer GT3-Autos ein. Porsche ist somit der am stĂ€rksten vertretene Hersteller im Rennen. Wir sind nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ bestens aufgestellt. Ich bin sicher, dass unsere fĂŒnf erstklassig besetzten Fahrzeuge in der Pro-Klasse ein Wort um den Sieg mitreden werden. Der SchlĂŒssel zum Erfolg wird in der optimalen Nutzung der Reifen liegen. Bei Testfahrten haben wir festgestellt, dass es nach den jĂŒngsten Umbauten und Modernisierungen in Spa-Francorchamps zahlreiche scharfe Kanten und Ecken im Asphalt und an den Randsteinen gibt. ZusĂ€tzlich bilden die neuen Kiesbetten eine Gefahr fĂŒr die Reifen – deswegen geht es darum, möglichst ohne SchĂ€den ĂŒber die Runden zu kommen. Wir haben mit der aktuellen Generation des 911 GT3 R in den Jahren 2019 und 2020 gewonnen. Nun soll der dritte Triumph folgen, bevor unser neues GT3-Auto ab 2023 in den Wettbewerb tritt.“

Das Rennen
Das erste 24-Stunden-Rennen in den belgischen Ardennen fand bereits 1924 statt – die Veranstaltung ist somit nur ein Jahr „jĂŒnger“ als die legendĂ€ren 24 Stunden von Le Mans. Bis 1949 war die Strecke rund 15 Kilometer lang und verband die Ortschaften Francorchamps, Malmedy und Stavelot miteinander. Seit 1979 kommt ein bis heute fast unverĂ€ndertes Layout von 7,004 Kilometern LĂ€nge zum Einsatz. Im vergangenen Winter und FrĂŒhjahr erhielt der Traditionskurs eine umfangreiche Modernisierungskur. Dabei wurden unter anderem neue Kiesbetten in der berĂŒhmten Passage Eau Rouge/Raidillon angelegt. Die grundsĂ€tzliche StreckenfĂŒhrung blieb jedoch unverĂ€ndert. Durch die Lage in den Ardennen mĂŒssen Teams und Fahrer jederzeit mit schnellen Wetterwechseln rechnen.

Die 24 Stunden von Spa-Francorchamps gelten als die grĂ¶ĂŸte GT3-Einzelveranstaltung der Welt. Das Langstreckenrennen zĂ€hlt als zweiter Saisonlauf zur Intercontinental GT Challenge (IGTC) und ist das dritte Rennen der diesjĂ€hrigen GT World Challenge Europe (GTWC).

Die Kundenteams und Fahrer
In der Pro-Klasse kĂ€mpfen professionelle Top-Piloten um den Gesamtsieg. Porsche ist mit seinen Kundenteams in dieser Kategorie bestens aufgestellt. Am Steuer der Startnummer 221 von GPX Racing wechseln sich die Werksfahrer KĂ©vin Estre (Frankreich), Michael Christensen (DĂ€nemark) und Richard Lietz (Österreich) ab – das Trio hatte den Langstreckenklassiker 2019 in dieser Konstellation gewonnen. Die Sieger von 2020 gehen in diesem Jahr getrennt an den Start: Lokalmatador Laurens Vanthoor und der Brite Nick Tandy teilen sich die Nummer 47 von KCMG mit dem norwegischen DTM-Piloten Dennis Olsen. Der NeuseelĂ€nder Earl Bamber tritt im Pro-Am-Cup fĂŒr das Singha Racing Team an.

Die weiteren Kandidaten fĂŒr den Gesamterfolg sitzen in Autos der Kundenteams Dinamic Motorsport (Startnummer 54), EMA Motorsport (74) und Toksport WRT (100). EMA aus Australien feiert sein DebĂŒt beim großen GT3-Event in Belgien. Hinter dem Steuer des EMA-Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 74 wechseln sich die Werksfahrer Matt Campbell aus Australien, Mathieu Jaminet aus Frankreich und Felipe Nasr aus Brasilien ab. Das Trio hatte im Januar dieses Jahres bereits die GTD-Pro-Klasse bei den 24 Stunden von Daytona gemeinsam gewonnen. Die Nummer 54 von Dinamic teilen sich die beiden Österreicher Klaus Bachler und Thomas Preining mit dem Franzosen CĂŽme Ledogar. Im Porsche von Toksport kommen Julien Andlauer aus Frankreich sowie die beiden Deutschen Marvin Dienst und Sven MĂŒller zum Einsatz.

Herberth Motorsport schickt gleich drei Neunelfer in den Wertungsklassen Gold-Cup und Pro-Am an den Start. Auch die Teams Earl Bamber Motorsport (EBM), Allied Racing und Dinamic Motorsport streben in den Amateurklassen den Erfolg an. In den 911 GT3 R greifen unter anderem so erfahrene Porsche-Fahrer wie Alessio Picariello (Belgien), Jaxon Evans (Neuseeland) und der ehemalige Porsche-Junior Ayhancan GĂŒven (TĂŒrkei) ins Lenkrad.

Die Cockpitbesetzungen in der Übersicht

Pro-Klasse:
KCMG (#47) – Nick Tandy (UK) / Laurens Vanthoor (B) / Dennis Olsen (N)
Dinamic (#54) – Klaus Bachler (A) / Cîme Ledogar (F) / Thomas Preining (A)
EMA (#74) – Matt Campbell (AUS) / Mathieu Jaminet (F) / Felipe Nasr (BR)
Toksport (#100) – Julien Andlauer (F) / Marvin Dienst (D) / Sven MĂŒller (D)
GPX (#221) – KĂ©vin Estre (F) / Michael Christensen (DK) / Richard Lietz (A)

Pro-Am-Cup:
Herberth (#9) – Antares Au (HK) / Kevin Tse (MAC) / Dylan Pereira (L) / Jaxon Evans (NZ)
EBM (#16) – Adrian da Silva (MAL) / Brenton Grove (AUS) / Stephen Grove (AUS) / Matt Payne (NZ)
Herberth (#24) – Nicolas Leutwiler (CH) / Stefan Aust (D) / Alessio Picariello (B) / Nico Menzel (D)
Singha (#39) – Piti Bhirombhakdi (T) / Christophe Hamon (F) / Tanart Sathienthirakul (T) / Earl Bamber (NZ)

Gold-Cup:
Allied (#91) – Alex Malykhin (UK) / Julien ApothĂ©loz (CH) / Florian Latorre (F) / Ayhancan GĂŒven (TR)
Herberth (#911) – Ralf Bohn (D) / Alfred Renauer (D) / Robert Renauer (D)

Silver-Cup:
Allied (#22) – Dominik Fischli (CH) / Joel Sturm (D) / Patrick Matthiesen (DK) / Vincent Andronaco (D)
Dinamic (#56) – Giorgio Roda (I) / Mauro Calamia (CH) / Marius Nakken (N) / Mikkel Pedersen (DK)

Der neue GT3-Kundenrenner im Fokus
Das 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps bildet den Rahmen fĂŒr eine Premiere der besonderen Art: Porsche stellt im Fahrerlager erstmals den neuen Kundensport-Rennwagen fĂŒr die weltweiten GT3-Serien öffentlich vor. Der Nachfolger des aktuellen Erfolgsmodells wird ab Samstag, den 30. Juli zu sehen sein.

Der Zeitplan (alle Zeiten MESZ)

Donnerstag, 28. Juli
10:50 Uhr – 12:20 Uhr: Freies Training 1
16:15 Uhr – 17:15 Uhr: Pre-Qualifying
20:40 Uhr – 22:01 Uhr: Qualifying in vier Segmenten (Q1, Q2, Q3, Q4)
22:20 Uhr – 23:50 Uhr: Freies Training 2

Freitag, 29. Juli
18:20 Uhr – 18:50 Uhr: Warm-up
19:00 Uhr – 19:30 Uhr: Superpole

Samstag, 30. Juli
16:45 Uhr: Start 24 Stunden von Spa-Francorchamps

Sonntag, 31. Juli
16:45 Uhr: Zieldurchfahrt 24 Stunden von Spa-Francorchamps

Fahrerstimmen vor dem Rennen

Laurens Vanthoor (Porsche 911 GT3 R #47): „FĂŒr mich als Belgier ist das Rennen natĂŒrlich ein großes Highlight, zumal ich dort quasi um die Ecke wohne. In Daytona, Le Mans und am NĂŒrburgring fehlte mir in dieser Saison das GlĂŒck. Das Rennen in Spa ist somit meine letzte Chance, in diesem Jahr noch einen 24-Stunden-Klassiker zu gewinnen. Das ist unser klares Ziel. Zweimal habe ich dort bereits als Sieger ganz oben auf dem Treppchen gestanden. Beim Testtag lief unser 911 GT3 R von KCMG bestens. Trotzdem fehlt uns noch eine konkrete Vorstellung, wie sich unsere Performance im Vergleich zum umfangreichen Wettbewerb darstellen wird.“

Mathieu Jaminet (Porsche 911 GT3 R #74): â€žIch bin sicher, dass wir fĂŒr das Rennen ein großartiges Gesamtpaket zusammen haben. Der Porsche 911 GT3 R ist bewĂ€hrt, meine Teamkollegen Matt und Felipe bĂ€renstark und das Team EMA sehr konsequent und zielgerichtet aufgestellt. Meine Kollegen und ich haben im Januar in Daytona gewonnen. Wir kennen uns bestens und gehen die kommende Aufgabe mit einem gesunden Maß an Selbstvertrauen an. Allerdings vergessen wir keineswegs, dass der Wettbewerb sehr intensiv werden wird. Außerdem ist unser Team erstmals in Spa. Dennoch haben wir ein ganz klares Ziel: den Sieg.“

Sven MĂŒller (Porsche 911 GT3 R #100): â€žWir hatten einen sehr guten offiziellen Test zur Vorbereitung auf das diesjĂ€hrige Rennen. Wir konnten dabei verschiedene Setup-Optionen austesten und fĂŒhlen uns gut fĂŒr das Rennen aufgestellt. Die Mannschaft von Toksport WRT hat meine Erwartungen dabei regelrecht ĂŒbertroffen. Ich freue mich schon sehr darauf, gemeinsam mit meinen superschnellen Teamkollegen angreifen zu können. Unsere Chancen stehen sehr gut.“

KĂ©vin Estre (Porsche 911 GT3 R #221): „Es ist großartig, dass wir mit GPX Racing, Michael, Richie und mir unser Siegerteam von 2019 wieder zusammen haben. Vor drei Jahren traten wir erstmals in dieser Konstellation an und konnten prompt alle hinter uns lassen. Es wird angesichts der umfangreichen und sehr starken Konkurrenz alles andere als einfach, einen solchen Erfolg in diesem Jahr zu wiederholen. Bei den Testfahrten haben wir leider nicht unser gesamtes Programm abarbeiten können, aber wir werden zum Rennen bestimmt gut aussortiert sein.“

Foto: 24-Stunden-Rennen Spa-Francorchamps 2022 (c) Porsche AG