1. FC Magdeburg untersucht Vergangenheit von Heinz KrĂŒgel / Keine Beteiligung an Kriegsverbrechen nachweisbar

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Magdeburg. Im Auftrag des 1. FC Magdeburg ist die Mitgliedschaft von Meistertrainer Heinz KrĂŒgel bei der Waffen-SS erforscht worden. Der ehrenamtlich tĂ€tige Arbeitskreis „Heinz KrĂŒgel“, in dem eine unabhĂ€ngige Pressesprecherin, drei Historiker, zwei RechtsanwĂ€lte und FCM-PrĂ€sident Peter Fechner mitgewirkt haben, hat sich in der Zeit von Januar 2021 bis Juni 2022 regelmĂ€ĂŸig getroffen und eine umfĂ€ngliche Archivrecherche angestoßen. Es waren die ersten umfassenden historischen Forschungen zu diesem Thema.

Im Ergebnis ist festzustellen: Laut den zugĂ€nglichen Quellen ist eine Beteiligung von Heinz KrĂŒgel an Kriegsverbrechen nicht nachweisbar. Heinz KrĂŒgel war Mitglied in der Waffen-SS, aber nicht in der NSDAP. Die Zugehörigkeit und letzte militĂ€rische Verwendung innerhalb der Waffen-SS wurde von ihm mehrfach in Fragebögen und SelbstauskĂŒnften nach Ende des 2. Weltkriegs benannt. Diese Archivunterlagen waren immer verfĂŒgbar und spĂ€testens nach der politischen Wende 1990 jederzeit der Öffentlichkeit, auf Anfrage, zugĂ€nglich. Heinz KrĂŒgel selbst hat durch diese offiziellen Angaben nach dem Krieg kein Geheimnis zu seiner Person zur Zeit des Nationalsozialismus gemacht.

FCM-PrĂ€sident Peter Fechner sagt zum Abschluss der Recherche: „Aus den vorliegenden Erkenntnissen und nach der Quellenrecherche hat sich ergeben, dass es aus Sicht des 1. FC Magdeburg keinen Anlass gibt, das Andenken von Heinz KrĂŒgel als ehrenvoller Trainer des 1. FC Magdeburg infrage zu stellen. Gleichwohl gehört die Vergangenheit von Heinz KrĂŒgel in der Waffen-SS zu seiner Biografie und soll auch nicht verschwiegen werden.“

Als ein Ergebnis der Recherche ist geplant, am Denkmal von Heinz KrĂŒgel eine Informationstafel mit seiner gesamten Biografie zu platzieren. Zudem wird der Recherchebericht des Arbeitskreises in Schriftform ausfĂŒhrlich ausgefertigt und bis Ende Juli veröffentlicht.

Der Arbeitskreis „Heinz KrĂŒgel“ hatte im Januar 2021 seine Recherchen aufgenommen und diverse Archive angefragt. Aufgrund der EinschrĂ€nkungen der Corona-Pandemie konnten die vorhandenen Materialien teilweise nur mit erheblicher Verzögerung zur VerfĂŒgung gestellt werden. 

Recherchiert wurde im

– Archiv des Deutschen Fußballverbandes (DDR) und des Nordostdeutschen Fußballverbandes

Stasi-Unterlagen-Archiv

– Bundesarchiv Abteilung PA (personenbezogene AuskĂŒnfte), Berlin

– Bundesarchiv Abteilung BE (Bereitstellung), Berlin-Lichterfelde

– MilitĂ€rarchiv Prag/ Kriegsarchiv der Waffen-SS (MHA Prag)

– Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

– Archiv Nationaal Monument Kamp Amersfoort

– Bundesarchiv, Abteilung MilitĂ€rarchiv, Freiburg/Breisgau

– Landesarchiv Sachsen-Anhalt

Peter Fechner dankte im Namen des 1. FC Magdeburg den sieben Mitgliedern des Arbeitskreises „Heinz KrĂŒgel“ fĂŒr die ehrenamtliche Aufarbeitung dieses wichtigen StĂŒcks Vereinsgeschichte.

Foto (c) 1. FC Magdeburg