Verbraucherzentrale fordert 500-Euro-Heizkostenzuschuss pro Haushalt

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Von Bundesregierung geplanter Zuschuss muss angesichts explodierender Preise höher ausfallen

  • vzbv: Geplanter Heizkostenzuschuss von 135 bzw. 175 Euro ist deutlich zu niedrig.
  • vzbv fordert mindestens 500 Euro pro Haushalt.
  • Bundesregierung muss Strom- und Gassperren fĂŒr private Haushalte mit geringem Einkommen bis Ende April aussetzen.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) begrĂŒĂŸt den von der Bundesregierung geplanten Heizkostenzuschlag fĂŒr WohngeldempfĂ€nger, kritisiert ihn aber als zu niedrig. Laut Entwurf des Bundesbauministeriums soll der Zuschuss fĂŒr eine Person 135 Euro, fĂŒr zwei Personen 175 Euro und fĂŒr jede weitere Person zusĂ€tzlich 35 Euro betragen und im Sommer an WohngeldempfĂ€nger ausgezahlt werden. Der vzbv fordert eine Hilfe von durchschnittlich mindestens 500 Euro pro Haushalt.

„Verbraucher:innen mit geringem Einkommen trifft der aktuelle Preisschock am Energiemarkt hart. Es ist gut, dass die Bundesregierung diese Haushalte unterstĂŒtzen will. Allerdings plant die Ampel-Koalition die Hilfe zu niedrig. Angesichts explodierender Rechnungen wĂ€re eine UnterstĂŒtzung von durchschnittlich mindestens 500 Euro pro Haushalt angemessen“, sagt vzbv-Vorstand Klaus MĂŒller.

Heizkostenzuschlag erhöhen und Energiesperren aussetzen

Das Bauministerium hat am 10. Januar eine Formulierungshilfe fĂŒr den Gesetzentwurf veröffentlicht, darin aber keine eigenen Zahlen fĂŒr die Berechnung des Zuschlags vorgelegt. Laut dem Energiepreisvergleichsportal Check24 haben inzwischen mehr als 1.000 Gasgrundversorger ihre Preise im Schnitt um 71,2 Prozent erhöht. Die Preiserhöhungen betreffen rund 3,6 Millionen Haushalte. Bei einem Verbrauch von 20.000 kWh pro Jahr wurden von dem Portal zusĂ€tzliche Kosten von durchschnittlich 1.078 Euro pro Jahr errechnet. Selbst bei einem konservativen Ansatz wĂŒrden die Zusatzkosten demnach ĂŒber 500 Euro pro Haushalt und Jahr liegen.

Der vzbv fordert die Bundesregierung deshalb auf, den Heizkostenzuschlag anzuheben, auf durchschnittlich mindestens 500 Euro pro Haushalt.

Laut PlÀnen des Bauministeriums soll der Heizkostenzuschuss erst nach der Heizperiode ausgezahlt werden. Allerdings wird ein Teil der berechtigten 710.000 Haushalte schon wÀhrend der Heizperiode mit stark gestiegenen Heizkostenrechnungen konfrontiert sein.

Damit Verbraucher:innen aufgrund der explodierenden Preise diesen Winter nicht frieren mĂŒssen, fordert der vzbv die Politik zudem auf, Strom- und Gassperren fĂŒr zahlungsunfĂ€hige Haushalte bis zum 30.04.2022 auszusetzen.

Symbolfoto/pixabay