Tarifrunde Deutsche Post AG: Rund 42.000 Streikende in dieser Woche – starkes Zeichen an die Arbeitgeber

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Im Tarifkonflikt mit der Deutschen Post AG hat die Vereinte Dienstleistungs-gewerkschaft (ver.di) in dieser Woche den Druck auf die Arbeitgeber erhöht. Von Donnerstag (26. Januar 2023) bis Samstag (28. Januar 2023) beteiligten sich bundesweit rund 42.000 BeschÀftigte in ausgewÀhlten Betrieben in den Paket- und Briefzentren sowie in der Paket-, Brief- und Verbundzustellung an den ganztÀgigen Streiks. Bereits in der vergangenen Woche hatten sich von Donnerstag bis Samstag bundesweit insgesamt rund 30.000 BeschÀftigte an ganztÀgigen Streiks beteiligt.

„Die hohe Beteiligung an den Streiks macht deutlich, dass unsere Mitglieder voll und ganz hinter ihrer Forderung stehen“, sagte Andrea Kocsis (Foto), stellvertretende ver.di-Vorsitzende und VerhandlungsfĂŒhrerin im Tarifkonflikt mit der DP AG. Die Arbeitgeber hĂ€tten in der zweiten Tarifverhandlungsrunde in der vergangenen Woche deutlich gemacht, dass sie nicht bereit und auch nicht in der Lage seien, die Reallohnverluste der BeschĂ€ftigten auszugleichen. „Die Streiks sind eine unmissverstĂ€ndliche Antwort auf die Haltung des Arbeitgebers. Wir erwarten ein verhandlungsfĂ€higes Angebot in der nĂ€chsten Verhandlungsrunde.“ Der Konzern erwarte fĂŒr das Jahr 2022 einen Rekordgewinn von etwa 8,4 Milliarden Euro. „Diesen Erfolg verdankt das Unternehmen der Arbeit der BeschĂ€ftigten. Auch vor diesem Hintergrund sind unsere Tarifforderungen notwendig, gerecht und machbar.“

ver.di fordert fĂŒr die TarifbeschĂ€ftigten bei der Deutschen Post AG eine Entgelterhöhung von 15 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. Die AusbildungsvergĂŒtungen sollen fĂŒr jedes Ausbildungsjahr um 200 Euro pro Monat angehoben werden.

Bei der DP AG sind fast 90 Prozent der TarifbeschĂ€ftigten in den Entgeltgruppen 1 bis 3 eingruppiert. Das Monatsgrundentgelt in diesen Entgeltgruppen betrĂ€gt zwischen 2.108 und 3.090 Euro brutto. Diese TarifbeschĂ€ftigten sind im besonderen Maße von der hohen Inflation betroffen, da sie einen großen Teil ihres Nettoeinkommens fĂŒr Nahrungsmittel und Energie aufbringen mĂŒssen. Die letzte Tariferhöhung im Januar 2022 betrug bei der DP AG zwei Prozent.

Die Tarifverhandlungen werden am 8./9. Februar 2023 in DĂŒsseldorf fortgesetzt.

Foto (c) Kay Herschelmann

Text/ver.di