Sziborra-Seidlitz: Landesregierung verfehlt das Ziel, den Lehrberuf attraktiver zu gestalten

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Magdeburg/ST. Die Landtagsfraktion BĂŒndnis 90/Die GrĂŒnen bewertet die Ergebnisse des Bildungsdialoges als ernĂŒchternd. „Wir freuen uns, dass einige positive Signale gesetzt wurden. Allerdings kommen alle Maßnahmen nur sehr verzögert, dabei liegen die Lösungen schon lange auf dem Tisch. Wir bedauern es, dass die Koalition, insbesondere die CDU, diese bisher so lange verhindert haben. Es ist bezeichnend, dass erst MinisterprĂ€sident Haseloff eingreifen musste, bevor Einigungen erzielt werden konnten. Das lĂ€sst an der StabilitĂ€t der Koalition und an der Durchsetzungskraft der Bildungsministerin Feußner in der Landesregierung und innerhalb ihrer Fraktion stark zweifeln. Letztendlich sind die Ergebnisse des Bildungsdialoges des MinisterprĂ€sidenten insgesamt ernĂŒchternd“, so Susan Sziborra-Seidlitz (Foto), bildungspolitische Sprecherin der grĂŒnen Landtagsfraktion.

„Die Landeregierung scheint nicht zu erkennen, dass die Hauptursache des LehrkrĂ€ftemangels die fehlende AttraktivitĂ€t des Lehrberufs in Sachsen-Anhalt ist. Es ist fĂŒr mich völlig unverstĂ€ndlich, dass in Anbetracht dieser Tatsache die Landesregierung als Ergebnis ihres Bildungsdialoges dann die VerlĂ€ngerung der Arbeitszeit von LehrkrĂ€ften um eine Stunde vorstellt. Wir brauchen Maßnahmen, die den Lehrberuf attraktiver machen, anstatt noch mehr Menschen durch weitere Überlastung aus dem Beruf zu vergraulen.

Es gehört zu den guten Zeichen des Bildungsdialogs, dass E13/A13 als Einstiegsgehalt kommt und dass die GehĂ€lter der GrundschullehrkrĂ€fte ab dem Schuljahr 2023/2024 angehoben werden. Und es schmeichelt uns, dass die Koalitionsfraktionen weiterhin an unseren grĂŒnen Ideen aus der letzten Legislatur festhalten. Denn wir hatten bereits 2019 ein Stufenmodell fĂŒr die Anhebung der GehĂ€lter fĂŒr GrundschullehrkrĂ€fte vorgestellt. Doch was damals noch eine sinnvolle Maßnahme war, ist beim heute anhaltenden LehrkrĂ€ftemangel, der akut auch die Grundschulen betrifft, viel zu spĂ€t. Wir werden deswegen weiterhin dafĂŒr kĂ€mpfen, dass das Einstiegsgehalt E13/A13 ab dem kommenden Schuljahr sofort auf E13/A13 angehoben wird,“ so Sziborra-Seidlitz.

„Positiv stimmt uns des Weiteren, dass die Landesregierung endlich eingesehen hat, dass das Lehramtsstudium an der Otto-von-Guericke-UniversitĂ€t gestĂ€rkt werden muss. Eine Erweiterung der Kombinationsmöglichkeiten hatten wir bereits im Dezemberplenum des letzten Jahres beantragt. Der Antrag wurde in den Ausschuss ĂŒberwiesen. Wir freuen uns deswegen auf die positive Zustimmung der Landesregierung fĂŒr die kommenden Verhandlungen.“

Foto (c) Jan-Christoph Elle