Hendrik Grebe seit zehn Jahren Hundertwassers Hotelier

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Wie der Magdeburger Unternehmer Hendrik Grebe das Hotel in der GrĂŒnen Zitadelle vom Sorgenkind zum Touristen-Hotspot machte

Magdeburg. Er kam aus der Tiefe der Nacht, um die GrĂŒne Zitadelle von Magdeburg zu erobern: Im Juli 2013 öffnete der Magdeburger Unternehmer Hendrik Grebe zum ersten Mal die TĂŒren seines nagelneuen ArtHotels, und das in einem der außergewöhnlichsten Locations Mitteldeutschlands: in dem von KĂŒnstler Friedensreich Hundertwasser entworfenen Bau, ganz in Wurfweite des Magdeburger Doms.

Das letzte verwirklichte Bauprojekt des im Jahr 2000 gestorbenen Meisters wurde von seinen AnhĂ€ngern gefeiert und bei Touristen in Sachsen-Anhalt in kĂŒrzester Zeit zum Hotspot. Doch Hundertwasser und Hotel – das wollte bis dahin trotz großer PlĂ€ne und Traumkulisse einfach nicht zusammenpassen. Zwischenzeitlich rĂ€umte eine renommierte Hotelkette nach durchwachsenen Jahren und bei rĂŒcklĂ€ufiger Nachfrage den Platz. Negativ-Schlagzeilen in der Lokalpresse inklusive. Eine ganze Weile stand das Hotel in 1A-Lage dann leer.

Bis Hendrik Grebe kam. Der heute 50-JĂ€hrige gab jahrelang als Betreiber eines angesagten Magdeburger Clubs („First“) im Nachtleben der Elbestadt den Ton an, fĂŒhrte neben dem TanzgeschĂ€ft schon lange aber auch ein Hotel in Stadtfeld, viele Jahre auch eine beliebte Cocktailbar in der City. Die Eigner der GrĂŒnen Zitadelle wurden auf den umtriebigen Mann aus Magdeburg aufmerksam.

Er war zum „bunten Hund“ geworden mit Karaoke-Weltrekordversuchen, Dunkelessen in der Magdeburger Buttergasse, 80er-Jahre-Partys samt Staraufgebot in einer abgelegenen Eventhalle am Stadtrand (u.a. mit Weltstar Sandra auf der BĂŒhne). GlĂŒckliche GĂ€ste, gute GeschĂ€fte. Er sollte in dem pinken Bau mit den bepflanzten DĂ€chern, schrĂ€gen Böden und „runden Ecken“ seine „goldenen“ HĂ€ndchen anlegen. Das klang so verrĂŒckt, dass es schon wieder zu ihm passte: â€žSchon bei dem Nachtclub hatten viele in der Stadt gesagt, das wird nichts, weil das Objekt zuvor viele Jahre leer stand und alle Wiederbelebungsversuche gescheitert waren“, erinnert sich Grebe. Challenge accepted.

Die Probleme in der Zitadelle verstand er als Chancen: Einen FrĂŒhstĂŒckssaal mit großer KĂŒche gab es nicht. Also brachte er seinen GĂ€sten das FrĂŒhstĂŒck quasi ans Bett. Aus einem abgelegenen Appartement im Turm des Hauses machte er erst den „Skyrooom“, in dem die GĂ€ste feiern, tagen und zeitweise sogar heiraten konnten. Heute ist es „das höchste Hotel-Appartement Magdeburgs“.

Um die mĂ€rchenhafte Kulisse zur Weihnachtszeit zu nutzen, erfand er mit den EigentĂŒmern und dem Management den Winterzauber, einen heimeligen Adventsmarkt mit regionalen SpezialitĂ€ten und Kultur auf den Innenhöfen und auf dem kleinen Platz vor dem Hundertwasserhaus. „Inzwischen ist das ein SelbstlĂ€ufer“, sagt Grebe.

Gilt das auch fĂŒr sein Hotel? Nach einer Dekade ist das Haus mit 44 Zimmern eines der gefragtesten in der Stadt und erhĂ€lt Bestnoten von den GĂ€sten auf den einschlĂ€gigen Buchungs- und Bewertungsplattformen. Bis zu 20.000 GĂ€ste kommen pro Jahr. Damit das so bleibt, treibt Grebe die Entwicklung weiter voran. „Wir wollen noch nachhaltiger und digitaler werden“, gibt er die Richtung vor.

Gerade habe er fĂŒr rund 200.000 Euro Zimmer modernisiert. „Auch Heizungstechnik wurde erneuert und E-LadesĂ€ulen in der Tiefgarage installiert“, verrĂ€t er. Ein- und Auschecken geht bei ihm ohnehin schon lange digital. Mit dem digitalen Stadtrundgang per QR-Codes auf den FrĂŒhstĂŒckstischen macht das Hotel seinen GĂ€sten die Stadt mit ihren Attraktionen und SehenswĂŒrdigkeiten auf moderne Weise schmackhaft.

Und wer Hendrik Grebe kennt weiß, dass neue Ideen bei ihm, aber auch seinem engagierten Hotelteam um GeschĂ€ftsfĂŒhrer Tobias BartholomĂ€us nicht lange auf sich warten lassen werden. Hundertwasser, Hotel und Hendrik – das passt.

Text: Christian Schulze / agentur pres(s)tige

Titelfoto: Magdeburger Unternehmer Hendrik Grebe

Fotos (c) ArtHotel

Foto 2: Hotelteam