Rente mit 63 abschaffen / Wissler: Spahn fehlt der Respekt

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Zur Forderung von Unionsfraktionsvize Jens Spahn zur Abschaffung der Rente mit 63 meint Janine Wissler (Foto), Vorsitzende der Partei DIE LINKE:

„FĂŒr Jens Spahn und die CDU sind Renten offenbar Almosen, die man nach Belieben kĂŒrzen kann. Dabei haben sich die BeschĂ€ftigten ihre Renten hart erarbeitet. Wer heute mit 63 in Rente geht, muss zuvor mindestens 45 Jahre eingezahlt haben. Wer auf dem Bau oder in der Pflege arbeitet, der erreicht meistens nicht mal diese Altersgrenze und muss mit AbschlĂ€gen frĂŒher in Rente, weil der Körper nicht mehr mitmacht. Was Jens Spahn hier fordert, ist eine Respektlosigkeit gegenĂŒber Lebensleistungen hart arbeitender Menschen und eine RentenkĂŒrzung durch die HintertĂŒr. Und richtet sich gegen die, die körperlich hart und im Schichtdienst arbeiten. Ohnehin ist die Rente mit 63 eine Mogelpackung, weil die Altersgrenze wieder angehoben wird.

Bereits die JahrgĂ€nge ab 1964 können erst mit 65 in den Ruhestand und die spĂ€ter Geborenen mĂŒssen bis 67 arbeiten. Somit werden zukĂŒnftig Millionen Menschen mit hohen AbschlĂ€gen in Rente gehen mĂŒssen. Die Linke fordert deshalb, dass alle ab 65 abschlagsfrei in die Rente können. Wer 40 Jahre eingezahlt hat, soll bereits ab 60 in den Ruhestand gehen dĂŒrfen. Den Mangel an FachkrĂ€ften bekĂ€mpft man nicht durch ein höheres Eintrittsalter – ganz im Gegenteil, das macht viele Berufe unattraktiver. Nötig sind gute Arbeitsbedingungen, mehr Möglichkeiten zur Weiterqualifizierung, die StĂ€rkung von TarifvertrĂ€gen und mehr AusbildungsplĂ€tze.

Wenn Herr Spahn zu mehr Gerechtigkeit bei der Rente beitragen will, kann er sich der Forderung der Linken anschließen, dass auch Abgeordnete in die gesetzliche Rente einzahlen mĂŒssen. Wenn man selbst nicht bis 67 arbeiten muss und mit fĂŒrstlichen AltersbezĂŒgen rechnen kann, ist es einfach schĂ€big, anderen die Rente kĂŒrzen zu wollen.“

Text/Foto: Partei die Linke