Mit dem Auto im Winter auf Reisen

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  • Schneeketten gehören bei Fahrten ins Mittel- oder Hochgebirge in den Kofferraum
  • Finger weg von der Feststellbremse
  • Winterreifen sind unerlĂ€sslich fĂŒr sicheres Autofahren in kalter Jahreszeit

Sei es der Tagesausflug oder der Besuch bei Verwandten und Freunden – auch im Winter stehen lĂ€ngere Autofahrten bei vielen BundesbĂŒrgern auf dem Programm. Allerdings hat die Natur bis MĂ€rz einige UnwĂ€gbarkeiten in petto, die auch eine gewöhnliche Autofahrt zum Abenteuer machen können. Der Automobilclub von Deutschland (AvD) hat daher, einige Tipps zusammengestellt, damit aus Reiselust nicht Reisefrust wird.

Insbesondere in der kalten Jahreszeit ist eine gute Vorbereitung das A und O. Schon einige Tage bevor es losgehen soll, empfiehlt es sich, die Wetterprognosen aufmerksam zu verfolgen. Werden SchnellfĂ€lle oder gar Eisregen angekĂŒndigt, lieber die Abfahrt um ein oder zwei Tage verschieben. Teil der Wahrheit ist aber auch, dass die Wettervorhersage keine absolute Sicherheit bringt. Daher sollten einige AusrĂŒstungsgegenstĂ€nde bei einer lĂ€ngeren Autofahrt unbedingt an Bord sein.

So gehören Schneeketten – oder zumindest sogenannte Anfahrhilfen – sowie Arbeitshandschuhe spĂ€testens dann ins Auto, wenn das Flachland verlassen und die Tour in Mittel- oder gar Hochgebirgsregionen gehen soll. Von Vorteil kann es auch sein, eine Stirnlampe griffbereit zu haben. Mit ihr hat man die HĂ€nde frei und muss im Falle eines Falls nicht im Dunkeln herumfummeln. Zudem ist es ratsam, das Anlegen der Schneeketten bereits zu Hause zu ĂŒben, damit im Bedarfsfall unterwegs die erforderlichen Handgriffe sitzen.

Ebenfalls sinnvoll: Ein oder zwei Wolldecken griffbereit im Fahrzeuginneren mitnehmen, sowie eine Thermoskanne mit heißem Tee. Die lĂ€sst sich unterwegs leicht an einer RaststĂ€tte wieder auffĂŒllen, wenn der Inhalt geleert oder kalt geworden ist. Zwar wird warme Winterbekleidung bei einer lĂ€ngeren Fahrt selbstverstĂ€ndlich mit an Bord sein, diese sollte aber nicht am Körper getragen werden, weil sie die Bewegungsfreiheit, den Gurtverlauf und auch das Wohlbefinden beeintrĂ€chtigen können. Besser möglichst griffgĂŒnstig im Auto unterbringen. So können sich alle Passagiere ganz nach Bedarf versorgen, wenn es gilt, eine lĂ€ngere Phase des Stillstands zu ĂŒberstehen, wie z. B. durch einen Stau. Denn gerade wenn die StraßenverhĂ€ltnisse durch Schneefall beeintrĂ€chtigt werden, steigt die Wahrscheinlichkeit von langen Staus mit Stillstand ĂŒberproportional. Und diese Staus lösen sich oft nur sehr langsam wieder auf. Autofahrer sind dann gut beraten, sparsam mit dem Kraftstoff umzugehen und den Motor – und damit auch die Heizung – bei lĂ€ngerem Stillstand abzustellen.

Damit es vor dem Antritt der Heimfahrt keine unliebsame Überraschung gibt, das Auto niemals mit angezogener Feststellbremse (Handbremse), sondern lieber mit eingelegtem Gang gegen wegrollen sichern. Alternativ kann man auch einen großen Stein vor eines der AutorĂ€der legen. In jedem Fall heißt es aber: „Finger weg von der Feststellbremse!“ Denn bei Minustemperaturen kann die Bremse festfrieren, ein Losfahren ist dann nahezu unmöglich. Verantwortlich dafĂŒr sind kleine Wassertröpfchen, die sich zwischen BremsbelĂ€ge und –scheibe auch dann befinden können, wenn die Straße scheinbar trocken ist. Es reicht schon, wenn das Auto kurz vor dem Stopp durch eine Schmelzwasser-PfĂŒtze gerollt ist. Die Idee, ein Enteiser-Spray, sofern vorhanden, zur Hilfe zu nehmen, sollte ĂŒbrigens umgehend verworfen werden. Denn erstens wĂŒrde der SprĂŒhstrahl kaum den Bereich zwischen Bremsbelag und Bremsscheibe erreichen können und zweitens enthalten derartige Sprays fettende Inhaltsstoffe, die die Wirkung der Bremse massiv beeintrĂ€chtigen können, wenn sie auf die Bremsscheibe gelangen.

GrundsĂ€tzlich empfiehlt es sich fĂŒr Fahrten auf Schnee und Eis, den ReifenfĂŒlldruck der Winterreifen um 0,2 bar ĂŒber den vom Fahrzeughersteller vorgegebenen Wert zu erhöhen. Dadurch öffnet sich einerseits das Profil, was sowohl die Griffigkeit der Reifen als auch die Selbstreinigung des Reifenprofils verbessert. Gleichzeitig reduziert ein leicht erhöhter Luftdruck die AufstellflĂ€che des Reifens, woraus sich ein höheres Aufstandsgewicht ergibt. Das verbessert den Kraftschluss zwischen Reifen und Fahrbahn.

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