Krank im Urlaub: So viel kostet ein RĂŒcktransport nach Deutschland

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  • Ohne Auslandskrankenschutz kann man auf Kosten von mehreren 100.000 Euro sitzen bleiben
  • Über 5.400 RĂŒcktransporte in 2021

(ADAC Versicherung AG) Wer ins Ausland verreist, sollte auf alle FĂ€lle eine private Auslandskrankenversicherung im GepĂ€ck haben. Sie deckt weltweit Krankheitskosten und einen RĂŒcktransport des Patienten nach Deutschland ab. Gesetzliche Krankenkassen leisten allenfalls bei Reisen innerhalb Europas, und auch da ĂŒbernehmen sie nicht alle Auslagen, zum Beispiel keinen KrankenrĂŒcktransport.

Bei medizinischen Behandlungen im Ausland können schnell Kosten von mehreren Tausend Euro fĂ€llig werden. Richtig teuer wird es, wenn ein Patient aus dem Urlaubsland zurĂŒck nach Deutschland geflogen werden muss. So schlĂ€gt ein Intensivtransport mit einem der vier Ambulanzflugzeuge des ADAC von Mallorca mit 24.000 Euro zu Buche, von Kreta mit 28.000 und aus Antalya mit 31.000 Euro.

Zu den teuersten FĂ€llen im Jahr 2020 zĂ€hlten zwei Patienten, die jeweils in Thailand erkrankten. Bei einem von ihnen, der die Diagnose Hirnblutung mit massiver Hirnschwellung hatte, wurden ca. 360.000 Euro fĂŒr Krankenhauskosten und den Ambulanzflug nach Deutschland fĂ€llig. Beim zweiten Patienten, der unter einer EntzĂŒndung der Gallenblase und Lungenproblemen litt, summierten sich die Kosten auf insgesamt rund 350.000 Euro. Die Kosten fĂŒr einen Auslandskrankenschutz sind im Vergleich dazu verschwindend gering.

KrankenrĂŒcktransport trotz Corona

Ob ein KrankenrĂŒcktransport von ADAC Premium- und Plus-Mitgliedern oder Versicherten des ADAC Auslandskrankenschutzes nach Deutschland erfolgen kann, hĂ€ngt weiterhin von den QuarantĂ€ne-Bestimmungen ab – sowohl im Urlaubsland als auch in Deutschland. Im Jahr 2021 gab es insgesamt 5.400

In Deutschland gilt aktuell die Coronavirus-Einreiseverordnung vom 1. Juni 2022. Auf den Internetseiten des AuswĂ€rtigen Amtes findet man die aktuellen Reise- und Sicherheitshinweise fĂŒr alle LĂ€nder. Die wichtigsten Informationen fĂŒr Reisende in Corona-Zeiten finden sich auch auf der ADAC Website unter Corona-News: Alles zum Coronavirus in Deutschland & der Welt | ADAC

Derzeit zĂ€hlt der ADAC Ambulanz-Service vier Flugzeuge zu seiner Flotte, zwei Dornier 328 Jet sowie zwei Learjet 60XR. Er fĂŒhrt Transporte auch durch, wenn eine Reisewarnung besteht. Allerdings kann es aufgrund des höheren Organisationsaufwandes zu Verzögerungen kommen. Die Intensivbettenknappheit in deutschen KrankenhĂ€usern spitzt sich je nach Infektionslage zu.

Auch bei einem Lockdown werden alle Möglichkeiten ausgelotet. Ein positiver Corona-Test allein stellt keinen Grund fĂŒr einen Anspruch auf einen KrankenrĂŒcktransport dar. Bei einer lebensbedrohlichen Erkrankung und einer medizinischen Unterversorgung vor Ort dagegen werden in jedem Fall alle zur VerfĂŒgung stehenden Transportoptionen geprĂŒft. Diese reichen von regionalen Verlegungen in Zentren mit einer höheren Versorgungsmöglichkeit bis hin zum RĂŒcktransport per Ambulanzflug unter Isolationsbedingungen. Jeder Einzelfall wird auf bestehende Optionen geprĂŒft, unter BerĂŒcksichtigung der von den jeweiligen Behörden vorgegebenen Restriktionen.

Bis dato konnte der ADAC Ambulanz-Service alle Patienten, bei denen dies medizinisch angezeigt war, in deutschen KrankenhÀusern unterbringen. Die Bettensuche und die KlÀrung der EinreiseformalitÀten können zu Spitzenzeiten jedoch mehrere Tage in Anspruch nehmen, sodass mit lÀngeren Liegezeiten im Ausland zu rechnen ist.

Foto: Derzeit zÀhlt der ADAC Ambulanz-Service vier Flugzeuge zu seiner Flotte, zwei Dornier 328 Jet (Foto) sowie zwei Learjet 60XR. (c) ADAC SE