ELE Rally Eindhoven: AvD Young Talent Max Reiter verteidigt Tabellenführung im Markenpokal mit dem Opel Corsa-e Rally

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  • Erst zwei Bestzeiten dann wirft beschädigter Kühler das AvD Young Talent Team zurück.
  • Max Reiter und Co-Pilotin Lina Meter beweisen Moral und retten Rang fünf.
  • Max Reiter: „Aufgeben war keine Option.“

Mit Rang fünf beim zweiten Lauf zum ADAC Opel e-Rally Cup verteidigte das AvD Young Talent die Führung in der Gesamtwertung des internationalen Elektroauto-Markenpokals. Diese Platzierung bei der ELE Rally rund um die niederländische Stadt Eindhoven haben Max Reiter (Dillingen) und Beifahrerin Lina Meter (Nonnweiler) nicht zuletzt ihrer „Never give up“-Mentalität zu verdanken.

Bis zur fünften von sieben Wertungsprüfungen (WP) lief für das Rallyeteam des AvD alles nach Plan. Denn bis dahin standen zwei Bestzeiten zu Buche, so dass eine weitere Spitzenplatzierung in Reichweite war. „Die Asphalt-Passagen waren wirklich schön zu fahren und sehr anspruchsvoll“, berichtete Reiter. Doch die zwischendurch eingestreuten Schotter-Abschnitte wurden auf den jeweils zwei Mal zu bewältigenden WP immer aufgewühlter. „Ich bin früher Autocross gefahren. Aber solch schlechte Strecken habe ich noch nie erlebt. Manchmal sind wir nur noch von Bodenwelle zu Bodenwelle gesprungen. Besonders als es dunkel wurde, waren die Schlaglöcher oft erst sehr spät zu erkennen“, beschrieb Max Reiter.

Eine solche Stelle wurde dem Rallyeteam des AvD offenbar schließlich zum Verhängnis – ein Aufprall beschädigte den Kühler des Opel Corsa-e Rally, der für das thermische Wohlbefinden der Batterie sorgt. Läuft Kühlwasser aus und die Temperatur des Akku-Pakets erreicht einen definierten Schwellenwert, schaltet die Motorelektronik in ein Notprogramm und regelt die nominell vorhandene Leistung von 100 kW (136 PS) herunter. „Stellenweise waren nur noch 20, 30 km/h möglich“, raportierte Reiter.

Doch Improvisieren gehört für Rallyeteams zum Tagesgeschäft. „Aufgeben ist keine Option“, gab Reiter bei zwei noch ausstehenden Wertungsprüfungen die Parole aus. Wo immer möglich – an Tankstellen und Kiosken – besorgten sich die beiden Saarländer Wasser und füllten den Kühler ihres Rallyeautos auf. „Auf den letzten Kilometern haben wir ungefähr 15 Liter Kühlflüssigkeit nachgefüllt. Ein, zwei Mal haben wir sogar auf der Wertungsprüfung angehalten, um aufzufüllen und die Batterie kurz abkühlen zu lassen.“

An Bestzeiten war unter diesen Umständen natürlich nicht mehr zu denken. Auf den letzten beiden von sieben Wertungsprüfungen verloren Reiter/Meter rund elf Minuten. Im Gegensatz zu einigen Konkurrenten, die in ähnlicher Situation das Handtuch warfen, brachten sie ihren Opel Corsa-e Rally allerdings ins Ziel. AvD Young Talent Max Reiter gelang mit Rang fünf die bestmögliche Schadensbegrenzung: Die Tabellenführung im Markenpokal für Elektroautos konnte der 22-Jährige damit verteidigen.

Als nächstes steht im Elektro-Markenpokal in drei Wochen die ADAC Rallye Stemweder Berg rund um Lübbecke in Nordrhein-Westfalen auf dem Programm, ein Lauf zur Deutschen Rallye-Meisterschaft. „Bis dahin haben wir noch viel Arbeit vor uns“, blickt Max Reiter voraus, der seinen Opel Corsa-e Rally jetzt in der heimischen Werkstatt zusammen mit Familie und Freunden vorbereitet.


Ergebnis ELE Rally Eindhoven (NL), ADAC Opel e-Rally Cup

  1. Timo van der Marel/Rebecca van der Marel (NL/NL), 58.05,4 Minuten
  2. Lukas Thiele/Jara Hain (D/D), +32,4 Sekunden
  3. Jari van Hoof/Colin Wils (NL/NL), +1.31,4 Minuten
  4. Timo Schulz/Benedikt Preißmann (D/D), +3.45,1 Minuten
  5. Max Reiter/Lina Meter (D/D), +11.51,1 Minuten


Stand ADAC Opel e-Rally Cup nach 2 von 7 Läufen:

  1. Max Reiter (D), 52 Punkte
  2. Timo Schulz (D), 50 Punkte
  3. Lukas Thiele (D), 46 Punkte
  4. Van der Marel (NL), 35 Punkte
  5. Van Hoof (NL), 34 Punkte

Foto © Sascha Dörrenbächer