Berlin: (hib/VOM) Die Fraktionen CDU/CSU, AfD, SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke haben einen Wahlvorschlag (21/595) vorgelegt, in dem sie ihre Mitglieder für den Gemeinsamen Ausschuss gemäß Artikel 53a des Grundgesetzes benennen. Die Unionsfraktion stellt elf, die AfD-Fraktion acht, die SPD-Fraktion sechs, die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vier und die Fraktion Die Linke drei Mitglieder. Benannt werden ebenso viele Stellvertreter. Der Bundestag stimmt am Donnerstag über den Wahlvorschlag ab.
Der Gemeinsame Ausschuss ist kein klassischer Ausschuss, sondern ein Notparlament für den Verteidigungsfall. Er besteht aus 32 Bundestagsabgeordneten, die nicht Mitglieder der Bundesregierung sein dürfen, und 16 Mitgliedern des Bundesrates (ein Mitglied pro Bundesland), die an Weisungen nicht gebunden sind. Die Zusammensetzung der 32 Bundestagsabgeordneten richtet sich nach dem Stärkeverhältnis der Fraktionen im Bundestag.
Vorgeschlagen sind: CDU/CSU: Steffen Bilger, Dr. Reinhard Brandl, Dr. Hendrik Hoppenstedt, Julia Klöckner, Markus Koob, Thomas Röwekamp, Catarina dos Santos Wintz, Jens Spahn, Sebastian Steineke, Paul Ziemiak; AfD: Dr. Bernd Baumann, Stephan Brandner, Tino Chrupalla, Stefan Keuter, Rüdiger Lucassen, Jan Ralf Nolte, Gerold Otten, Dr. Alice Weidel; SPD: Sonja Eichwede, Dr. Matthias Miersch, Siemtje Möller, Dagmar Schmidt, Dirk Wiese, Armand Zorn; Bündnis 90/Die Grünen: Agnieszka Brugger, Katharina Dröge, Britta Haßelmann, Dr. Irene Mihalic; Die Linke: Ina Latendorf, Sören Pellmann, Heidi Reichinnek.
Stellvertretung: CDU/CSU: Dr. Cornell-Anette Babendererde, Peter Beyer, Mark Helfrich, Dr. Ottilie Klein, Dr. Günter Krings, Jens Lehmann, Andrea Lindholz, Dr. Jan-Marco Luczak, Thomas Silberhorn, Dieter Stier, Johannes Wiegelmann; AfD: Dr. Gottfried Curio, Peter Felser, Dr. Götz Frömming, Martin Hess, Enrico Komning, Jörn König, Sebastian Münzenmaier, Beatrix von Storch; SPD: Dr. Wiebke Esdar, Dr. Johannes Fechner, Macit Karaahmetoğlu, Esra Limbacher, Derya Türk-Nachbaur, Marja-Liisa Völlers; Bündnis 90/Die Grünen: Misbah Khan, Dr. Konstantin von Notz, Omid Nouripour, Dr. Julia Verlinden; Die Linke: Desiree Becker, Clara Bünger, Janine Wissler.
Der Gemeinsame Ausschuss tritt zusammen, wenn dem rechtzeitigen Zusammentreten des Bundestages unüberwindliche Hindernisse entgegenstehen. Vorsitzende ist die Bundestagspräsidentin. Die Bundesregierung muss den Gemeinsamen Ausschuss über ihren Planungen für den Verteidigungsfall unterrichten. Der Artikel 53a war im Zusammenhang mit der Verabschiedung der sogenannten Notstandsgesetze 1968 in das Grundgesetz aufgenommen worden. Getagt hat der Gemeinsame Ausschuss noch nie.
Quelle: Deutscher Bundestag, Parlamentsnachrichten am 26. Juni 2025
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