Miersch: „AfD lĂ€sst sich nicht mit hartem Abschiebe-Paket kleinkriegen“

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SPD-Fraktionsvize warnt in Migrationsdebatte vor „Populismus-Falle“ – Mehr Arbeitsmöglichkeiten fĂŒr GeflĂŒchtete „absolut richtig“

OsnabrĂŒck (ots). In der SPD-Fraktion gibt es Vorbehalte gegen zu rigorose AsylrechtsverschĂ€rfungen. Zwar wĂŒrden die Alarmzeichen der Kommunen grĂ¶ĂŸer und es brauche eine gemeinsame Kraftanstrengung zur besseren Steuerung der Migration, sagte SPD-Fraktionsvize Matthias Miersch (Foto) im GesprĂ€ch mit der „Neuen OsnabrĂŒcker Zeitung“ (NOZ). „Allerdings warne ich davor, Einzelmaßnahmen wie lĂ€ngeren Abschiebegewahrsam oder die Umstellung auf Sachleistungen ins Fenster zu stellen, die super klingen, die vielleicht auch hart klingen, die aber das Gesamtproblem nicht lösen.“

Es sei „verstĂ€ndlich, dass nach einfachen Lösungen gerufen wird“, sagte Miersch. Aber „wer meint, allein mit einem möglichst harten Abschiebe-Paket lasse sich die AfD wieder kleinkriegen, der irrt“, so der SPD-Politiker. Man sehe in anderen europĂ€ischen LĂ€ndern, dass nicht nur das Migrationsthema den Rechtspopulisten WĂ€hler in die Arme treibe. Der Vertrauensverlust wĂ€re umso grĂ¶ĂŸer, „wenn wir nicht umsetzen, was wir versprechen“, sagte Miersch zur Migrationsdebatte. „Dann tappen wir in die Populismus-Falle, die uns die AfD stellen will.“

AusdrĂŒcklich unterstĂŒtzte der SPD-Fraktionsvize hingegen Überlegungen, Asylbewerbern die Aufnahme von Arbeit zu erleichtern. „Mehr Arbeitsmöglichkeiten fĂŒr GeflĂŒchtete zu schaffen ist absolut richtig. Ein Job fördert Integration und hilft, eine eigene Existenz aufzubauen“, sagte er. Und es sei „aberwitzig“, dass Betriebe große Schwierigkeiten hĂ€tten, GeflĂŒchtete in Arbeit zu halten, die sie so dringend brauchen und die teilweise jahrelang in Deutschland sind.

Foto (c) SPD/Photothek