600 Jahre Dom St. Nikolaus Stendal

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Landesbischof Kramer predigt zum Auftakt des Festjahres

Mit einem Festgottesdienst heute am Sonntag (7. April, 10 Uhr) wird in Stendal das Festjahr zum 600-jÀhrigen Bestehen des gotischen Domes St. Nikolaus eröffnet. Die Predigt hÀlt Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM).

AnlĂ€sslich des JubilĂ€ums wird unter dem Titel „Kathedrale des Lichts“ eine Ausstellung prĂ€sentiert, die in sechs Stationen die Geschichte des Bauwerkes in den Fokus stellt. Thematisiert wird in der Schau auch die Rettung der 22 Glasfenster vor den Bombardements im Zweiten Weltkrieg.

Unter dem Motto „Die Botschaft der Bilder“ werden im Verlauf des Festjahres Gastpredigerinnen und Gastprediger zu den Glasmalereien der Domfenstern Themen-Gottesdienste halten. Bis Dezember gibt es im Rahmen des JubilĂ€ums vielfĂ€ltige Veranstaltungen. So wird beispielsweise zur Stendaler Kulturnacht (4. Mai) der Choralschola der UniversitĂ€t der KĂŒnste Berlin zu jeder vollen Stunde (ab 19 Uhr) im Hohen Chor des Domes Gregorianische ChorĂ€le singen. Und im Juni werden fĂŒr Schulklassen sowie Erwachsenen Glaskunst-Workshops veranstaltet.

Mehr Infos zum Programm des Festjahres unter: www.stadtgemeinde-stendal.de

Hintergrund

Bei Papst Clemens erwirkte man fĂŒr das neue Stift die Ausgliederung aus der AbhĂ€ngigkeit und Gerichtsbarkeit des Diözesanbischofs in Halberstadt. Obwohl niemals fĂŒr einen Bischofssitz vorgesehen, erlangte St. Nikolai umgangssprachlich alsbald den Status eines Domes. Als Patron von Stift und Kirche wĂ€hlte man den in Norddeutschland sehr beliebten Kaufmannsheiligen Bischof Nikolaus von Myra.

Die Stiftsherren, die dem altmĂ€rkischen Adel und Stendaler Patrizierfamilien entstammten und hĂ€ufig studierte Juristen waren, ĂŒbten im Stendaler Domstift neben ihren geistlichen Pflichten, zu denen die Chorgebete (Stundengebete) und Memoraliendienste gehörten, ihre Verwaltungsaufgaben aus. In ihren gottesdienstlichen Pflichten ließen sie sich durch Vikare mit Priesterweihe, die im Stift lebten, vertreten.

Nach der Reformation wurde ab 1540 eine Neubesetzung der damals 14 Kanonikerstellen und 35 Vikarien nicht mehr genehmigt. EndgĂŒltig aufgelöst wurde das Stiftskapitel 1551.

Martin Luther entsendete 1539 seinen Freund und Mitstreiter Konrad Cordatus als ersten Superintendenten der Altmark und Prignitz an den Dom nach Stendal, um von dort die Reformation in der Mark Brandenburg voranzutreiben. Als Predigtkirche des Supterintendenten blieb der Dom die wichtigste Kirche der Altmark.

Quelle: EKM

Foto: Dom Stendal (c) Gerhard Draschowski