Wirtschaftsrat kritisiert Rechentricks des Bundesarbeitsministers

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Wolfgang Steiger: „Statt Verschiebungen in den Bilanzen benötigt Deutschland echte Einsparungen bei den Sozialausgaben.“

Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. ist empört ĂŒber die geplante Verlagerung der ZustĂ€ndigkeit fĂŒr junge Arbeitslosengeld II-EmpfĂ€nger von den Jobcentern zur Bundesagentur fĂŒr Arbeit. „Offensichtlich geht es Bundesarbeitsminister Heil dabei um eine Kostenverschiebung aus seinem Etat zur Arbeitslosenversicherung“, sagt der GeneralsekretĂ€r des Wirtschaftsrates, Wolfgang Steiger (Foto). „Erforderlich sind stattdessen echte Einsparungen im Bundesetat fĂŒr Arbeit und Soziales.“

Neue HaushaltsprioritĂ€ten erfordern Einsparungen an anderer Stelle. Denn die Steuern- und Abgabenlast fĂŒr Unternehmen wie BĂŒrger in Deutschland ist bereits enorm und viel höher als in den allermeisten anderen IndustrielĂ€ndern. Wolfgang Steiger: „Doch statt der erforderlichen Einsparungen auch bei den öffentlichen Sozialausgaben liefert Bundminister Heil nur einen Taschenspielertrick: FĂŒr die Betreuung junger Arbeitslosengeld II-EmpfĂ€nger sollen die Steuer- und Beitragszahler kĂŒnftig nicht mehr ĂŒber ihre Steuern zahlen, sondern ĂŒber ihre ArbeitslosenbeitrĂ€ge.“ Dabei hat die Ampelkoalition die SozialversicherungsbeitrĂ€ge einschließlich der ArbeitslosenbeitrĂ€ge bereits klar ĂŒber die 40-Prozent-Marke getrieben. „Umso dringender sind Einsparungen bei den Ausgaben der Sozialversicherungen einschließlich der Arbeitslosenversicherung statt der zusĂ€tzlichen Kostenbelastungen“, fordert Wolfgang Steeger.

Die SozialversicherungsbeitrĂ€ge mĂŒssen direkt von den LeistungstrĂ€gern unserer Gesellschaft geschultert werden: Den fleißigen Arbeitnehmern wie Unternehmern, die trotz der zunehmend leistungsfeindlichen Bedingungen in unserem Land weiterhin ihr Bestes geben. „Es verbietet sich, da bei der Steuern- und Abgabenlast weiter draufzusatteln. Stattdessen muss auch Bundesarbeitsminister Heil in seinem Etat endlich echte Einsparungen liefern“, stellt Wolfgang Steiger fest. Maßvollere Grundsicherungsleistungen wĂ€ren hier ein Anfang: Statt das sog. „BĂŒrgergeld“ noch weiter in die Höhe zu treiben und dadurch die Anreize zur Arbeitsaufnahme zu beeintrĂ€chtigen, sei mehr ZurĂŒckhaltung bei den Transferleistungen angebracht.

Foto: Wolfgang Steiger © Jens Schicke