Trotz schlechter Ramenbedingungen: Gründergeist in Deutschland ungebrochen

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  • Etwa die Hälfte der Deutschen begrüßt eine selbstständige Erwerbstätigkeit
  • MIT fordert Gründerschutzzone

Eine im Auftrag der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) durchgeführte repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA-Consulere bescheinigt den Deutschen die Bereitschaft zur Selbstständigkeit. Demnach wünschen sich 46 Prozent der Teilnehmer, dass sich eines ihrer Kinder selbstständig macht. Oder sie hätten sich das gewünscht beziehungsweise halten es für gut, dass ein Kind ein Unternehmen gegründet hat. 30 Prozent der Befragten lehnen das ab, die Übrigen haben dazu keine Meinung.
 
Die MIT-Bundesvorsitzende Gitta Connemann (Foto) kommentiert: „Die gute Nachricht: Der Gründergeist in Deutschland ist ungebrochen. Die Umfrage belegt: Die Mehrheit kann sich vorstellen, ein Unternehmen gründen. Die schlechte Nachricht: Die meisten wagen den Schritt in die Selbstständigkeit am Ende nicht. Die Gründungen in Deutschland brechen ein – vom Handwerk bis zum digitalen Start-Up.“ Im Jahr 2022 wurden nach Angaben des KfW-Gründungsmonitors nur noch 550.000 Existenzgründungen gezählt. Zum Vergleich: 20 Jahre zuvor, im Jahr 2002, gab es laut KfW noch 1,461 Millionen Existenzgründungen.
 
Die MIT-Bundesvorsitzende fordert von der Bundesregierung daher eine umwälzende Initiative, um Gründungen zu erleichtern. Gitta Connemann: „Deutschland muss wieder Gründerrepublik werden. Die Lösungen dafür liegen auf dem Tisch. Wir brauchen eine Gründerschutzzone mit einer Befreiung von bürokratischen Vorschriften in den ersten beiden Jahren. Wer gründet, muss sich in auf seinen Betrieb konzentrieren können, anstelle an den Schreibtisch gefesselt zu sein. Weg mit den Auflagen im Steuer- und Arbeitsrecht, bei Melde- und Statistikpflichten und weg mit Bußgelddrohungen selbst bei fahrlässigen Fehlern. Gründungsgeschichten müssen in Garagen beginnen können. Und junge Selbstständige brauchen Zugang zu Kapital. Gründen tut man an dem Standort, an dem man auch wachsen kann. Am wichtigsten ist aber ein Bekenntnis der Ampel zur Selbstständigkeit. Jeder Gründer ist ein Arbeitgeber, Investor, Entdecker. Seine Leistung muss sich auch steuerlich lohnen. Das wäre ein echter Entfesselungsschlag.“

Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) ist mit rund 25.000 Mitgliedern der größte parteipolitische Wirtschaftsverband in Deutschland. Die MIT setzt sich für die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft und für mehr wirtschaftliche Vernunft in der Politik ein.

Text/Foto: MIT