Tarricone (FDP): Zahlen zu Wolfsrissen sind unrealistisch

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Agrarpolitikerin der Liberalen sieht VertrauensverhÀltnis zwischen Weidetierhalterrn und Wolfskompetenzzentrum als gestört an

Magdeburg. Zu dem am Montag (4. Dezember) vorgestellten Wolfsmonitoringbericht fĂŒr Sachsen-Anhalt erklĂ€rt Kathrin Tarricone (Foto), agrarpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion:

„Die Aussage des Umweltministers, dass die Zahl der Nutztierrisse rĂŒcklĂ€ufig sei, stimmt zwar. Sie spiegelt aber leider nicht die Wirklichkeit wieder. TatsĂ€chlich entscheiden sich immer mehr Weidetierhalter einfach dafĂŒr, die Risse nicht zu melden. Das liegt zum Teil an dem zerrĂŒtteten VertrauensverhĂ€ltnis zu den Rissbegutachtern des Wolfskompetenzzentrums Iden. Wir werden dieses Problem im Landwirtschaftsausschuss aktuell nochmals thematisieren und einen entsprechenden Antrag einbringen. Unser konkreter Vorschlag ist, die ZustĂ€ndigkeit der Begutachtungen in die HĂ€nde der VeterinĂ€rĂ€mter vor Ort zu legen.

Zudem braucht das Land ein effektives Populationsmanagement. Daher fordern wir nach wie vor, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen. Das wĂ€re ein starkes Zeichen an die Weidetierhalter. DafĂŒr mĂŒsste lediglich der Erhaltungszustand in Sachsen-Anhalt als gĂŒnstig eingeschĂ€tzt werden. Und auch dafĂŒr brauchen wir endlich realistische Bestandszahlen.

Unsere JĂ€ger sind fĂŒr die Pflege aller WildtierbestĂ€nde verantwortlich, einschließlich gefĂ€hrdeter Arten. Warum beim Wolf eine Ausnahme gemacht wird, bleibt unklar. Wir sollten die Fachleute hier ihre Arbeit machen lassen – und zurĂŒck zu sachgerechter Politik kommen.“

Foto (c) Kathrin Tarricone