Bauhauptgewerbe: GebÀudebau bricht ein (-3,8 %), Tiefbau steigert Umsatz deutlich (+9,7 %)

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  • Bauhauptgewerbe insgesamt wird belastet vom Umsatzeinbruch im GebĂ€udebau und gestĂŒtzt vom Tiefbau

Die hohen Baukosten infolge der gestiegenen Zinsen und Preise fĂŒr Baumaterialien haben fĂŒr einen Konjunktureinbruch in der Baubranche gesorgt. Davon war besonders das Bauhauptgewerbe und hier insbesondere der GebĂ€udebau betroffen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute mitteilt, ist der Umsatz im Bauhauptgewerbe im 2. Quartal 2023 preisbereinigt um 3,4 % gegenĂŒber dem 2. Quartal 2022 gesunken. Zu der negativen VerĂ€nderung trĂ€gt ĂŒberwiegend der Wohnungsbau im Bauhauptgewerbe (-7,0 %) bei. Der Umsatz im Ausbaugewerbe verzeichnete im 2. Quartal 2023 preisbereinigt einen RĂŒckgang von 3,1 % im Vergleich zum Vorjahresquartal und nominal (nicht preisbereinigt) aufgrund der gestiegenen Baupreise ein Plus von 9,2 %.

Hauptgrund fĂŒr die vergleichsweise positive Entwicklung im Ausbaugewerbe war die Nachfrage nach energetischer Sanierung: Innerhalb des Ausbaugewerbes legten die nominalen UmsĂ€tze fĂŒr die Installation von Elektro, Gas, Wasser und Heizung zuletzt zweistellig zu. So verzeichnete die Elektroinstallation nominal 17,5 % mehr Umsatz im 2. Quartal 2023 gegenĂŒber dem Vorjahresquartal, der Bereich Gas-, Wasser-, Heizungs-, LĂŒftungs- und Klimainstallation legte im selben Zeitraum um 13,2 % zu.

Nicht preisbereinigt fiel das Umsatzwachstum im Bauhauptgewerbe moderat aus: Im 2. Quartal 2023 lagen die nominalen UmsĂ€tze 1,6 % ĂŒber denen im 2. Quartal 2022. Dies war der geringste Wert im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresquartal seit dem 1. Quartal 2021 (-9,5 % gegenĂŒber 1. Quartal 2020). Damals hatte das Auslaufen der Mehrwertsteuersenkung zum Ende des Jahres 2020 dazu gefĂŒhrt, dass viele UmsĂ€tze noch im letzten Quartal 2020 abgerechnet wurden und die UmsĂ€tze im 1. Quartal 2021 entsprechend niedriger ausfielen. Die leicht positive Entwicklung des Umsatzes im Bauhauptgewerbe im 2. Quartal 2023 dĂŒrfte zu einem großen Teil auf die hohen Baupreise zurĂŒckzufĂŒhren sein.

Ausbaugewerbe: Sonstiger Innenausbau fÀllt im Vergleich zur Elektro-, Gas-, Wasser- und Heizungsinstallation ab

Im sonstigen Innenausbau ließ die Umsatzentwicklung im Vergleich zur Elektro-, Gas-, Wasser- und Heizungsinstallation deutlich nach: Ein geringes Umsatzplus gegenĂŒber dem 2. Quartal 2022 verzeichneten die Malerei und Glaserei (+1,5 %) sowie die Bautischlerei und -schlosserei (+0,9 %). Fußboden-, Fliesen- und Plattenleger sowie die Tapeziererei machten nominal sogar etwas weniger (-0,9 %) Umsatz als im Vorjahresquartal. Die einzelnen Ausbaugewerbe waren zuletzt von Ă€hnlich hohen Preissteigerungen betroffen und unterschieden sich diesbezĂŒglich nicht wesentlich. Die grĂ¶ĂŸeren Umsatzsteigerungen in der Elektroinstallation sowie der Gas-, Wasser-, Heizungs-, LĂŒftungs- und Klimainstallation sind somit nicht durch ĂŒberdurchschnittliche Preissteigerungen begrĂŒndet.

Bauhauptgewerbe: GebÀudebau bricht ein (-3,8 %), Tiefbau steigert Umsatz deutlich (+9,7 %)

Innerhalb des Bauhauptgewerbes nahm vor allem der Bau von GebĂ€uden ab – mit nominal 3,8 % weniger Umsatz im 2. Quartal 2023 gegenĂŒber dem 2. Quartal 2022. Ohne den Fertigteilbau fiel der UmsatzrĂŒckgang im GebĂ€udebau noch grĂ¶ĂŸer aus (-4,2 %). GestĂŒtzt wurde das Bauhauptgewerbe vom Tiefbau mit einem Zuwachs von 9,7 % im 2. Quartal 2023 gegenĂŒber dem 2. Quartal 2022. Unter den umsatzstĂ€rksten Wirtschaftszweigen wiesen dabei der Bau von Bahnverkehrsstrecken (+22,2 %) und der Bau von Kabelnetzleitungen (+18,8 %) die höchsten ZuwĂ€chse auf.

Destatis am 26. Oktober 2023

Symbolfoto/pixabay