Autogipfel im Kanzleramt / Connemann: Automobilindustrie braucht keine Alibiveranstaltung – sondern Planungssicherheit

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Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) ĂŒbt scharfe Kritik an der heute im Kanzleramt stattfindenden „Strategieplattform der Transformation der Automobil- und MobilitĂ€tsbranche“. Die MIT-Bundesvorsitzende Gitta Connemann (Foto) erklĂ€rt:

„Die Automobilindustrie und ihre BeschĂ€ftigten brauchen keine weiteren Alibiveranstaltungen. Dieses Flaggschiff der deutschen Wirtschaft benötigt Planungssicherheit. Hersteller und ihre vor- und nachgelagerten Bereiche befinden sich in einer beispiellosen Transformation. Die Betriebe sollen und wollen Abermilliarden in Klimaschutz und Digitalisierung investieren. DafĂŒr brauchen sie eine belastbare wirtschaftliche Perspektive. Diese fehlt derzeit ebenso wie die WettbewerbsfĂ€higkeit des Automobilstandortes Deutschland. Die Folge: Investitionen werden zurĂŒckgehalten. Die Bundesregierung muss sich endlich zum Automobilstandort Deutschland bekennen und dafĂŒr die PlĂ€ne auf den Tisch legen.“

Laut Verband der Automobilindustrie (VDA) wurden 2022 rund 3,4 Mio. Fahrzeuge in Deutschland produziert – das waren 26 Prozent weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019. Das lag vor allem am Mangel an Vor- und Zwischenprodukten sowie den extrem hohen Energie- und Rohstoffpreisen. Doch die Tagesordnung des Gipfels thematisiert weder die Konjunktursorgen der Autobranche noch den RĂŒckgang von Bestellungen. Stattdessen liegt der Schwerpunkt der Veranstaltung auf den Bereichen Klima und Umweltschutz sowie vernetztem Fahren.

Gitta Conneman: „Vom Autogipfel im Kanzleramt hatte ich echte Weichenstellungen erwartet – frei von jeder Ideologie. Doch das Gegenteil ist passiert: Schon die Themenschwerpunkte waren eine Absage an die RealitĂ€t. Denn die Wahrheit ist: Deutschland braucht weiterhin einen Mix an Angeboten, der auch moderne und effiziente Verbrenner umfasst. Der Kampf der Ampel gegen moderne Verbrennungsmotoren schadet sowohl einem schnellen und effektiven Klimaschutz als auch dem Standort Deutschland. Klimaschutz und deutsche Industrie profitieren von Technologieoffenheit. Deshalb darf sich die Bundesregierung nicht einseitig auf ElektromobilitĂ€t fixieren. Eine Verteufelung des Verbrenners belastet Verbraucher und Betriebe gleichermaßen. E-Fuels mĂŒssen endlich als echte Alternative behandelt werden. Und die Ampel muss endlich begreifen: Individualverkehr ist kein Teufelszeug – sondern ĂŒberlebenswichtig, nicht nur im lĂ€ndlichen Raum. Eine Bundesregierung darf nicht Stadt und Land gegeneinander ausspielen.“

Foto/Text: MIT