40 Prozent der Betriebe in den Spielorten erwarten mehr GĂ€ste und Umsatz
(Berlin, 16. Mai 2024) Knapp einen Monat vor Beginn der FuĂball-Europameisterschaft in Deutschland erwarten die meisten gastgewerblichen Betriebe keine oder nur geringe direkte wirtschaftliche Effekte durch die EM. Mit mehr GĂ€sten und mehr Umsatz durch die EM rechnen viele Betriebe in den Spielorten, die Stadt- und Tagungshotellerie sowie die getrĂ€nkegeprĂ€gte Gastronomie, so das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Deutschen Hotel- und GaststĂ€ttenverbandes (DEHOGA Bundesverband).
DEHOGA-PrĂ€sident Guido Zöllick (Foto) betont die Langfristwirkungen solcher GroĂevents und sagt: âDie Branche freut sich auf die EM. Auch wenn nicht alle Gastgeber unmittelbar von einem sportlichen Megaereignis dieser Art profitieren, sind die möglichen positiven Effekte fĂŒr eine Stimmungsaufhellung im Land und fĂŒr die StĂ€rkung des Tourismusstandortes Deutschland nicht zu unterschĂ€tzen.“ Zur FIFA WM 2006 hĂ€tten Deutschlands Gastgeber bewiesen, dass sie bestens aufgestellt seien. âDas positive, sympathische Deutschlandbild, das wir alle zusammen abgegeben haben, wirkt bis heute“, so Zöllick. Er hofft, dass auch die Heim-EM 2024 viele GĂ€ste zum Wiederholungsbesuch motiviert.
Welche direkten wirtschaftlichen Umsatzeffekte von der EM ausgehen, ist laut den Umfrageergebnissen maĂgeblich vom Standort, vom Betriebstyp und vom Konzept abhĂ€ngig.
ErwartungsgemÀà zuversichtlicher als die Gesamtbranche zeigen sich die Hotels und Gastrobetriebe in den Spielorten. Hier erhofft sich fast jeder zweite Unternehmer (46,3%) positive Impulse durch die EM. Diesen stehen 33,5 Prozent gegenĂŒber, die das verneinen. 20,2 Prozent können die Auswirkungen noch nicht beurteilen.
42,3 Prozent der Umfrageteilnehmer in einem der zehn Spielorte gehen von mehr GĂ€sten aus, 40,5 Prozent sagen keine VerĂ€nderung voraus, 17,2 Prozent geben noch keine Prognose ab. Auch beim Umsatz ist das Bild zweigeteilt. 39,0 Prozent hoffen auf UmsatzzuwĂ€chse, 43,9 Prozent rechnen nicht mit einem EM-Umsatz-Plus, 17,1 Prozent können die Folgen fĂŒr den Umsatz noch nicht beurteilen.
Besser gestimmt als der Durchschnitt geben sich auch die Stadt- und Tagungshotels sowie die getrĂ€nkegeprĂ€gte Gastronomie. Hier geht fast jeder dritte Betrieb von positiven Effekten aus â 30,0 Prozent bei den Stadt- und Tagungshotels, 31,8 Prozent bei den Bars, Kneipen und Schankwirtschaften.
Bezogen auf die Gesamtbranche rechnen nur 15,5 Prozent aller gastgewerblichen Betriebe mit positiven Impulsen durch die EM. 67,1 Prozent erwarten keine Auswirkungen. 17,4 Prozent wagen noch keine Prognose. Drei Viertel der Befragten gehen nicht von mehr GĂ€sten (75,5%) oder mehr Umsatz (76,2%) aus. âEin GroĂereignis wie die EM kann zum Teil auch StammgeschĂ€ft verdrĂ€ngen“, erklĂ€rt DEHOGA-PrĂ€sident Zöllick. Es fĂ€nden weniger oder kĂŒrzere Kongresse statt, es kĂ€men weniger GeschĂ€ftsreisende.
Zöllick ist sich indes sicher, dass die Vorfreude auf die EM in den kommenden Wochen noch steigen wird. Er weiĂ, dass viele Gastronomen derzeit FuĂball-MenĂŒs, EM-Partys und Public Viewing-Veranstaltungen planen, um hier bei ihren GĂ€sten zu punkten. âDenn wo lĂ€sst sich nicht besser mit der Lieblingsmannschaft mitfiebern als in der Gemeinschaft in unseren Betrieben?“, fragt Zöllick. FĂŒr erfolgreiche Public Viewing-Events wird es allerdings auch darauf ankommen, ob das Wetter mitspielt und wie gut die deutsche Nationalmannschaft abschneidet.
An der Umfrage des DEHOGA Bundesverbandes zu den EM-Erwartungen der Branche nahmen vom 29. April bis 14. Mai 1.340 gastgewerbliche Betriebe aus ganz Deutschland teil.
Foto: Guido Zöllick © DEHOGA Bundesverband/Svea Pietschmann