Inflationsrate im MĂ€rz 2023 bei +7,4 % / Nahrungsmittelpreise halten die Inflationsrate weiterhin hoch

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Verbraucherpreisindex, MĂ€rz 2023

+7,4 % zum Vorjahresmonat (vorlÀufiges Ergebnis bestÀtigt)

+0,8 % zum Vormonat (vorlÀufiges Ergebnis bestÀtigt)

Harmonisierter Verbraucherpreisindex, MĂ€rz 2023

+7,8 % zum Vorjahresmonat (vorlÀufiges Ergebnis bestÀtigt)

+1,1 % zum Vormonat (vorlÀufiges Ergebnis bestÀtigt)

Die Inflationsrate in Deutschland – gemessen als VerĂ€nderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – lag im MĂ€rz 2023 bei +7,4 %. Im Januar und Februar 2023 hatte die Inflationsrate noch bei jeweils +8,7 % gelegen. „Die Inflationsrate hat sich abgeschwĂ€cht, bleibt jedoch auf einem hohen Niveau“, sagt Ruth Brand, PrĂ€sidentin des Statistischen Bundesamtes, und ergĂ€nzt: „FĂŒr die privaten Haushalte fielen im MĂ€rz die erneut höheren Preise fĂŒr Nahrungsmittel besonders ins Gewicht.“ Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Verbraucherpreise im MĂ€rz 2023 gegenĂŒber Februar 2023 um 0,8 %.

Energieprodukte binnen Jahresfrist um 3,5 % teurer

Die Preise fĂŒr Energieprodukte lagen im MĂ€rz 2023 um 3,5 % ĂŒber dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Teuerung der Energieprodukte hat sich damit deutlich abgeschwĂ€cht und lag unterhalb der Inflationsrate. Im Februar hatte sie noch bei +19,1 % und im Januar bei +23,1 % gelegen. Im MĂ€rz 2023 wirkte jedoch ein Basiseffekt aufgrund des starken Anstiegs der Energiepreise im Vorjahr. Kraftstoffe waren mit -16,1 % deutlich gĂŒnstiger als vor einem Jahr. Die Energiepreise werden zudem von den Preisbremsen fĂŒr Strom, Erdgas und FernwĂ€rme beeinflusst, die rĂŒckwirkend seit Januar 2023 wirksam sind. Insgesamt ist die Preisentwicklung bei Energie jedoch durch viele Faktoren geprĂ€gt, insbesondere durch die internationalen Einkaufspreise.

Im Einzelnen verteuerte sich von MĂ€rz 2022 bis MĂ€rz 2023 die Haushaltsenergie mit +21,9 % nach wie vor besonders stark: So erhöhten sich die Preise fĂŒr Erdgas um 39,5 %, fĂŒr Strom um 17,1 % und fĂŒr FernwĂ€rme um 16,4 %. Auch andere Haushaltsenergieprodukte verteuerten sich weiterhin ĂŒberdurchschnittlich, zum Beispiel Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe um 39,4 %. Hingegen verbilligte sich leichtes Heizöl mit -35,7 % deutlich.

Nahrungsmittel verteuerten sich binnen Jahresfrist um 22,3 %

Die Preise fĂŒr Nahrungsmittel erhöhten sich im MĂ€rz 2023 um 22,3 % gegenĂŒber dem Vorjahresmonat. Der Preisauftrieb fĂŒr Nahrungsmittel hat sich damit sogar noch weiter verstĂ€rkt (Februar 2023: +21,8 %; Januar 2023: +20,2 %) und liegt mittlerweile dreimal so hoch wie die Gesamtteuerung. Wie bereits in den vorherigen Monaten wurden auch im MĂ€rz 2023 bei allen Nahrungsmittelgruppen Preiserhöhungen beobachtet: Insbesondere verteuerten sich Molkereiprodukte und Eier (+34,6 %). Deutlich teurer binnen Jahresfrist wurden außerdem GemĂŒse (+27,3 %), Brot und Getreideerzeugnisse (+23,8 %) sowie Fisch, Fischwaren und MeeresfrĂŒchte (+22,2 %). AuffĂ€llig hoch war die Teuerung bei einzelnen Nahrungsmitteln, so mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher beispielsweise fĂŒr Zucker 70,9 % mehr bezahlen als im Vorjahresmonat.

Inflationsrate ohne Energie und Nahrungsmittel bei +5,8 %

Im MĂ€rz 2023 lag die Inflationsrate ohne Energie mit +7,8 % höher als die Inflationsrate insgesamt; hieraus wird deutlich, dass die Energiepreise aktuell sogar leicht dĂ€mpfend auf die Inflation wirken. Die Inflationsrate ohne BerĂŒcksichtigung von Energie und Nahrungsmitteln zeigt, wie stark die Nahrungsmittelpreise die Gesamtteuerung prĂ€gen: Sie lag mit +5,8 % deutlich niedriger. Zudem wird an der Teuerungsrate ohne Energie und Nahrungsmittel offensichtlich, dass auch in anderen GĂŒterbereichen die Teuerung hoch ist. Bereits im Dezember 2022 lag diese KenngrĂ¶ĂŸe ĂŒber der FĂŒnf-Prozent-Marke und hat sich nach +5,6 % im Januar und +5,7 % im Februar 2023 wiederum leicht erhöht.

Waren verteuerten sich gegenĂŒber MĂ€rz 2022 um 9,8 %

Die Preise fĂŒr Waren insgesamt erhöhten sich im MĂ€rz 2023 gegenĂŒber dem Vorjahresmonat um 9,8 %. VerbrauchsgĂŒter verteuerten sich mit +11,9 % besonders stark, vor allem infolge des Preisanstieges bei Nahrungsmitteln. Deutlich teurer waren hier außerdem VerbrauchsgĂŒter fĂŒr die Körperpflege (+14,6 %), Bier (+13,6 %) und alkoholfreie GetrĂ€nke (+13,2 %). Die Preise von GebrauchsgĂŒtern lagen binnen Jahresfrist um 6,2 % höher. AuffĂ€llig hoch war hier zum Beispiel die Teuerung von Möbeln und Leuchten (+10,3 %) sowie von neuen Pkw (+7,5 %).

Dienstleistungen verteuerten sich binnen Jahresfrist um 4,8 %

Die Preise fĂŒr Dienstleistungen insgesamt lagen im MĂ€rz 2023 um 4,8 % ĂŒber dem Niveau des Vorjahresmonats. Darunter verteuerten sich die Nettokaltmieten um 2,1 %. Überdurchschnittlich erhöhten sich die Preise fĂŒr einzelne Dienstleistungen, zum Beispiel die Wartung und Reparatur von Wohnungen (+16,6 %), GaststĂ€ttendienstleistungen (+10,8 %) sowie Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+9,8 %). Binnen Jahresfrist verbilligten sich hingegen nur sehr wenige Dienstleistungen, zum Beispiel Telekommunikationsdienstleistungen (-0,9 %).

Preisanstieg gegenĂŒber Vormonat um 0,8 %, darunter Nahrungsmittelpreise um 1,3 %

Im Vergleich zum Februar 2023 stieg der Verbraucherpreisindex im MĂ€rz 2023 um 0,8 %. Deutlich teurer wurden saisonbedingt Pauschalreisen (+9,2 %), Flugtickets (+8,5 %) und Bekleidungsartikel (+5,1 %). Die privaten Haushalte mussten auch im Vormonatsvergleich mehr fĂŒr Nahrungsmittel insgesamt bezahlen (+1,3 %), vor allem fĂŒr GemĂŒse (+6,5 %). AuffĂ€llig war dagegen der erneute PreisrĂŒckgang bei Speisefetten und Speiseölen (-3,1 %), insbesondere bei Butter mit -7,0 % gegenĂŒber dem Vormonat. Die Energiepreise blieben insgesamt unverĂ€ndert. Bei einigen Energieprodukten kam es dennoch zu Preisanstiegen, so stiegen die Preise fĂŒr FernwĂ€rme (+1,2 %) und Erdgas (+0,7 %) trotz Preisbremsen. Den Preisanstiegen standen auch einzelne PreisrĂŒckgĂ€nge beispielsweise bei leichtem Heizöl (-2,3 %) und Strom (-0,6 %) gegenĂŒber. Die Preise fĂŒr Kraftstoffe insgesamt blieben nahezu stabil (-0,1 %, darunter Superbenzin: +0,3 %, Dieselkraftstoff: -1,6 %).

Destatis am 13. April 2023

Symbolfoto/pixabay