Haushalte der Altersgruppe 65+ haben pro Kopf den meisten Wohnraum zur VerfĂŒgung

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  • 27 % der alleinlebenden ĂŒber 65-JĂ€hrigen wohnten 2022 auf je mindestens 100 Quadratmetern
  • Zur VerfĂŒgung stehende WohnflĂ€che hĂ€ngt wesentlich von HaushaltsgrĂ¶ĂŸe, EigentumsverhĂ€ltnissen und Einzugsjahr ab

Ältere Menschen haben in Deutschland im Schnitt deutlich mehr Wohnraum zur VerfĂŒgung als jĂŒngere: Haushalte, in denen die Haupteinkommensbezieher mindestens 65 Jahre alt waren, nutzten im Jahr 2022 pro Person durchschnittlich 68,5 Quadratmeter WohnflĂ€che. Bei der nĂ€chstjĂŒngeren Altersgruppe, den 45- bis 64-JĂ€hrigen, waren es dagegen 54,8 Quadratmeter WohnflĂ€che, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach Erstergebnissen der Mikrozensus-Zusatzerhebung zur Wohnsituation mitteilt.

Haushalte von 25- bis 44-JĂ€hrigen hatten mit 44,7 Quadratmetern am wenigsten WohnflĂ€che pro Person zur VerfĂŒgung, bei den unter 25-JĂ€hrigen waren es im Schnitt 45,4 Quadratmeter. „Neben der GrĂ¶ĂŸe des Haushalts wirken sich auch das jeweilige Einzugsjahr sowie die Frage, ob es sich um Wohneigentum handelt, auf den zur VerfĂŒgung stehenden Wohnraum aus“, erklĂ€rt Daniel Zimmermann, Experte fĂŒr den Bereich Wohnen im Statistischen Bundesamt. „Ältere Menschen leben in sechs von zehn FĂ€llen bereits lĂ€nger als 20 Jahre in ihrer Wohnung und besonders hĂ€ufig auch allein – unter anderem deshalb steht dieser Gruppe pro Kopf auch durchschnittlich die grĂ¶ĂŸte WohnflĂ€che zur VerfĂŒgung.“

27 % der Alleinlebenden im Alter 65+ wohnen auf mindestens 100 Quadratmetern

Die verfĂŒgbare FlĂ€che pro Kopf ist umso grĂ¶ĂŸer, je weniger Personen in einem Haushalt wohnen. Alleinlebende, die gut 39 % aller Haushalte in Deutschland ausmachen, hatten 2022 im Schnitt 73,4 Quadratmeter zur VerfĂŒgung. Dagegen betrug die Pro-Kopf-WohnflĂ€che in Haushalten mit mindestens vier Personen lediglich 29,9 Quadratmeter. Menschen im Alter von mindestens 65 Jahren leben nicht nur besonders hĂ€ufig allein, sie haben unter den Alleinlebenden auch im Schnitt den grĂ¶ĂŸten Wohnraum zur VerfĂŒgung: pro Kopf 83,0 Quadratmeter. Gut ein Viertel (27 %) der Alleinlebenden in der Altersgruppe 65+ wohnten auf mindestens 100 Quadratmetern. Zum Vergleich: In der Altersgruppe der 45- bis 64-JĂ€hrigen waren es lediglich 19 %.

Miete oder Eigentum: WohnflÀche nach Altersgruppen unterscheidet sich unterschiedlich stark

Wie viel Wohnraum einem Haushalt zur VerfĂŒgung steht, hĂ€ngt besonders von den EigentumsverhĂ€ltnissen ab. Wer im Eigentum lebt, hatte 2022 im Durchschnitt 65,1 Quadratmeter zur VerfĂŒgung, in einer Mietwohnung waren es mit 48,5 Quadratmetern deutlich weniger.

Die Unterschiede zwischen JĂŒngeren und Älteren fallen in EigentĂŒmerhaushalten zudem grĂ¶ĂŸer aus als in Mieterhaushalten. So hatten EigentĂŒmerhaushalte, in denen die Haupteinkommensbezieherinnen und -bezieher mindestens 65 Jahre alt waren, eine WohnflĂ€che von 78,1 Quadratmetern pro Kopf, und damit 28 % mehr FlĂ€che als die nĂ€chstjĂŒngere Altersgruppe der 45- bis 64-JĂ€hrigen mit 61,0 Quadratmetern. Bei den Mieterhaushalten hatte die Altersgruppe 65+ mit im Schnitt 58,3 Quadratmetern pro Kopf rund 20 % mehr WohnflĂ€che als die 45- bis 64-JĂ€hrigen (48,5 Quadratmeter) zur VerfĂŒgung.

Je lĂ€nger das WohnverhĂ€ltnis, desto grĂ¶ĂŸer die WohnflĂ€che

Auch das Einzugsjahr spielt eine Rolle: Je lĂ€nger es zurĂŒckliegt, desto mehr WohnflĂ€che haben Haushalte durchschnittlich zur VerfĂŒgung. So hatten Haushalte, die vor 1999 in ihre Wohnung gezogen waren, 2022 im Schnitt 69,2 Quadratmeter pro Kopf zur VerfĂŒgung. Bei Haushalten, die erst seit frĂŒhestens 2019 in ihrer Wohnung lebten, waren es 47,5 Quadratmeter. 29 % aller Haushalte in Deutschland hatten ein Einzugsjahr vor 1999 – das waren 11,4 Millionen Haushalte.

Je Ă€lter die Menschen sind, desto grĂ¶ĂŸer ist der Anteil derer, die schon lange in derselben Wohnung wohnen: In der Altersgruppe 65+ lebten gut drei von fĂŒnf Haushalten (61 %) mehr als 23 Jahre in ihrer Wohnung. Allerdings besteht ein großer Unterschied zwischen Mieter- und EigentĂŒmerhaushalten: So lebten gut drei Viertel (78 %) aller EigentĂŒmerhaushalte in der Altersgruppe 65+ seit mindestens 1999 in ihren Wohnungen, bei entsprechenden Mieterhaushalten waren es weniger als die HĂ€lfte (44 %). Menschen in Mieterhaushalten wechseln also in höherem Alter eher die Wohnung als Menschen in EigentĂŒmerhaushalten.

Destatis am 14. Juni 2023

Symbolfoto/pixabay