Deutlich weniger Firmen wollen ihre Preise erhöhen

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Deutlich weniger Unternehmen planen in den nĂ€chsten drei Monaten, ihre Preise zu erhöhen. Das geht aus der aktuellen Umfrage des ifo Instituts hervor. Die ifo Preiserwartungen sanken fĂŒr die Gesamtwirtschaft im Februar auf 29,1 Punkte, nach 35,2* im Januar. Das war der fĂŒnfte RĂŒckgang in Folge. „Die Unternehmen haben einen Großteil der gestiegenen Kosten bereits an ihre Kunden weitergegeben, gleichzeitig lĂ€sst die Nachfrage in nahezu allen Wirtschaftsbereichen nach. Damit dĂŒrfte der Inflationsdruck in den kommenden Monaten abnehmen“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo WollmershĂ€user.

„Sogar im Einzelhandel wollen mittlerweile weniger Unternehmen ihre Preise anheben. Allerdings sind die Preiserwartungen dort noch deutlich höher als in anderen Wirtschaftsbereichen“, sagt WollmershĂ€user. Insbesondere die Kunden in SchreibwarenlĂ€den und im Lebensmitteleinzelhandel mĂŒssen kĂŒnftig seltener mit Steigerungen rechnen. Bei der Unterhaltungselektronik stieg der Indikator hingegen, von 52,5* auf 72,7 Punkte.

Auch die Dienstleister senken ihre PreisplÀne. Im Tourismus bleiben sie jedoch hoch: Bei den Reiseveranstaltern fiel der Indikator auf 63,2 Punkte, nach 70,2* und bei Gastronomen auf 52,7, von 56,6* Punkten.

Seltener plant das Verarbeitende Gewerbe Preise zu erhöhen. In der Chemie und im Papiergewerbe geht eine Mehrheit der Unternehmen bereits von sinkenden Verkaufspreisen aus. Bei den GetrÀnkeherstellern fiel der Indikator deutlich auf 56,1 Punkte, nach 71,8.

Im Bauhauptgewerbe wollen im Durchschnitt die wenigsten Unternehmen gestiegene Einkaufspreise an ihre Kunden weitergeben. Die Preiserwartungen fielen auf 18,7 Punkte und damit auf den niedrigsten Wert seit April 2021. Hier dĂŒrfte sich der RĂŒckgang der Nachfrage nach Bauleistungen am deutlichsten bemerkbar machen.

Die Punkte bei den ifo Preiserwartungen geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per Saldo ihre Preise erhöhen wollen. Der Saldo ergibt sich, indem man vom prozentualen Anteil der Unternehmen, die ihre Preise anheben wollen, den prozentualen Anteil derer abzieht, die ihre Preise senken wollen. Wenn alle befragten Unternehmen beabsichtigten, ihre Preise zu erhöhen, lĂ€ge der Saldo bei plus 100 Punkten. WĂŒrden alle ihre Preise senken wollen, lĂ€ge er bei minus 100. Der Saldo wurde saisonbereinigt. Das ifo Institut fragt nicht nach der Höhe der geplanten PreisĂ€nderung.

*Saisonbereinigt korrigiert

Text/Foto: ifo Institut