DAK-Umfrage: Immer mehr Menschen haben Gesundheitsprobleme nach der Zeitumstellung

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  • Neuer Rekordwert – 30 Prozent der Deutschen leiden unter MĂŒdigkeit, Schlafstörungen oder Gereiztheit
  • Frauen fast doppelt so stark betroffen wie MĂ€nner
  • 74 Prozent der Befragten gegen die Zeitumstellung

MĂŒde, gereizt, depressiv: Immer mehr Menschen haben gesundheitliche Probleme infolge der Zeitumstellung. Aktuell leiden 30 Prozent der Deutschen durch den Wechsel von der Winter- zur Sommerzeit. Das sind fĂŒnf Prozent mehr als im Vorjahr und damit der höchste Wert der letzten zehn Jahre. Frauen sind fast doppelt so stark betroffen wie MĂ€nner. Das ergab eine reprĂ€sentative Forsa-Umfrage* der DAK-Gesundheit. Mit 74 Prozent hĂ€lt die große Mehrheit der Befragten die Zeitumstellung fĂŒr ĂŒberflĂŒssig und wĂŒrde sie abschaffen. Nur 23 Prozent halten diese fĂŒr sinnvoll. Am kommenden Sonntag werden nachts die Uhren von zwei auf drei Uhr vorgestellt. Ab dann gilt in allen LĂ€ndern Europas wieder die Sommerzeit.

Laut DAK-Umfrage leiden 30 Prozent der Befragten an den Folgen der Zeitumstellung. Dies stellt einen Rekord innerhalb der letzten zehn Jahre dar und bedeutet einen Anstieg um fĂŒnf Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Frauen sind mit 39 Prozent besonders betroffen – ein Anstieg von neun Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr, wĂ€hrend nur 20 Prozent der MĂ€nner von Ă€hnlichen Problemen berichten. Die Altersgruppe der 45- bis 59-JĂ€hrigen zeigt mit 39 Prozent die grĂ¶ĂŸten Beschwerden in Verbindung mit der Zeitumstellung.

Die Zeitumstellung sorgt weiterhin fĂŒr gesundheitliche Probleme bei der Bevölkerung. Rund 79 Prozent der Betroffenen fĂŒhlen sich mĂŒde und schlapp, wĂ€hrend 63 Prozent ĂŒber Einschlafprobleme und Schlafstörungen klagen. Weitere hĂ€ufig genannte Beschwerden sind Konzentrationsschwierigkeiten (39 Prozent) und Gereiztheit (32 Prozent). Zudem berichten zehn Prozent der Befragten ĂŒber depressive Verstimmungen. Fast ein FĂŒnftel der BerufstĂ€tigen (19 Prozent) gibt an, aufgrund der Zeitumstellung nicht pĂŒnktlich zur Arbeit gekommen zu sein.

In der Bundesrepublik Deutschland wurde die Sommerzeit im Jahr 1980 als Reaktion auf die Ölkrise zwei Jahre zuvor eingefĂŒhrt, um Energie zu sparen. Seit 1996 gilt die Sommerzeit EU-weit und beginnt jeweils am letzten Sonntag im MĂ€rz. Am letzten Sonntag im Oktober werden die Uhren dann in allen Staaten der EuropĂ€ischen Union wieder auf die Winterzeit – also die Normalzeit – zurĂŒckgedreht. In einer EU-weiten Befragung sprach sich im Sommer 2018 eine große Mehrheit von 84 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer fĂŒr ein Ende der Zeitumstellung aus. Auch das EuropĂ€ische Parlament stimmte im MĂ€rz 2019 mit deutlicher Mehrheit fĂŒr eine Abschaffung im Jahr 2021. HierfĂŒr wĂ€re eine Einigung der einzelnen Mitgliedsstaaten nötig gewesen. Diese wurde jedoch auf unbestimmte Zeit vertagt. Uneinig ist man sich vor allem darin, ob nach einer Abschaffung die Normalzeit oder die Sommerzeit gelten soll. Ob die Diskussion in naher Zukunft wieder Fahrt aufnimmt, ist nun auch angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen und Herausforderungen in Europa zweifelhaft.

FĂŒr einen besseren Schlaf bietet die DAK-Gesundheit im Internet ein umfangreiches Schlaf-Special an: Auf www.dak.de/schlaf gibt es viel Wissenswertes rund um das Thema gesunder Schlaf sowie ein Schlaftagebuch. Betroffene können damit ihren Schlaf-Wach-Rhythmus genau protokollieren. Das ist eine Grundlage, um Beschwerden einordnen zu können.

*ReprĂ€sentative Bevölkerungsumfrage fĂŒr die DAK-Gesundheit zur Zeitumstellung durch Forsa, 1. bis 5. MĂ€rz 2024, 1.000 Befragte bundesweit.

Symbolfoto/pixabay