Bauverband ZDB warnt vor noch drastischerem Einbruch beim Wohnungsbau

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HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer Pakleppa: Anzahl neuer Wohnungen könnte auf unter 200.000 fallen – Forderung nach Senkung der Baustandards

OsnabrĂŒck (ots) – Der Zentralverband des deutschen Baugewerbes (ZDB) hat vor einem noch drastischeren Einbruch beim Wohnungsbau gewarnt. „Wenn sich an den Rahmenbedingungen nichts GrundsĂ€tzliches Ă€ndert, könnte die Anzahl neuer Wohnungen schon 2025 unter 200.000 fallen“, sagte ZDB-HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer Felix Pakleppa (Foto) im Interview mit der „Neuen OsnabrĂŒcker Zeitung“ (NOZ). In diesem Jahr gehe die Branche von rund 235.000 fertiggestellten Wohnungen aus, das wĂ€ren rund 25.000 weniger als im Vorjahr. Das Ziel der Bundesregierung beim Amtsantritt waren 400.000 neue Wohnungen pro Jahr.

Andere europĂ€ische LĂ€nder machten vor, wie es mit weniger Vorschriften besser gehe, sagte Pakleppa der NOZ: „Wir mĂŒssen uns die Frage stellen: Ist es notwendig, dass wir jedes Mal eine S-Klasse bauen? Oder mĂŒssten die Leute nicht auch mal einen Passat bauen dĂŒrfen?“

Die Regierung sei zwar um Lösungen bemĂŒht, brauche aber zu lange. „Insbesondere auf die so wichtige degressive Abschreibung warten Investoren und Hausbauer schon seit ĂŒber einem halben Jahr“, kritisierte der ZDB-Chef. Mit dem Instrument könnten Baufirmen zu Beginn schneller steuerliche Abschreibungen machen. „Das wĂŒrde den Anreiz erhöhen, in den Wohnungsbau zu investieren“, sagt Pakleppa.

Die Politik mĂŒsse sich wirklich zum Wohnungsbau bekennen, forderte er. „Mit diesem Klein-Klein kommen wir nicht aus der Misere raus.“ Um die Krise zu ĂŒberwinden, brauche es neben einem verlĂ€sslichen Förderumfeld aber auch sinkende Zinsen.

Foto (c) ZDB